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Stadt Offenbach

Einroll-Fest zur Einweihung der Fahrradschutzstreifen auf der Frankfurter Straße

20.09.2024

Mit einem Fahrradfest wurden am gestrigen Donnerstag die neu markierten Fahrradschutzstreifen auf der Frankfurter Straße eingerollt. Rund 60 Menschen folgten in der Zeit zwischen 17 Uhr und 19 Uhr bei wechselhaftem Herbstwetter der gemeinsamen Einladung vom Amt für Mobilität und Bürgermeisterin Sabine Groß im Rahmen von Bike Offenbach auf den Platz des 8. Mai 1945 vor dem Deutschen Ledermuseum. Nach den Grußworten der Bürgermeisterin Sabine Groß, der Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach, des Deutschen Wetterdienstes (DWD), der Initiative Radentscheid Offenbach, sowie des Schulelternbeirates der Leibnizschule wurde mit einer Radrunde die neue Strecke eingeweiht.

Bürgermeisterin Sabine Groß eröffnete die Veranstaltung und hob hervor, wie wichtig es ist, dass alle Menschen, egal mit welchem Verkehrsmittel, ihre Wege in der Stadt sicher zurücklegen können. „Durch den Schutzstreifen auf der Frankfurter Straßen erhöhen wir diese Sicherheit für Radfahrende. An dieser Stelle sind schon sehr viele Menschen gestürzt. Wenn Radfahrende dort dem Verkehr ausweichen müssen, wird es für sie schnell eng und sie müssen die Schienen kreuzen. Diese Gefahr zu stürzen ist nun gebannt“, so Groß. 

Täglich befahren rund 6.000 Kraftfahrzeuge und drei Buslinien die Frankfurter Straße. Mit dieser Verkehrsdichte ist eine Anzahl von Fahrzeugen erreicht, nach der gemäß den offiziellen Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) ein Schutzstreifen für Radfahrende zur Verfügung stehen soll. Frank Achenbach, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Offenbach am Main mit Sitz an der Frankfurter Straße, betonte in seinem Grußwort, dass nun Radfahrer sicherer unterwegs sein können, gleichzeitig aber auch zahlreiche Stellplätze entfallen sind. „Mit den Gewerbeparkplätzen im Quartier, ist ein Kompromiss gefunden worden, der auch die Bedürfnisse der Unternehmen und deren Mitarbeiter berücksichtigt. Ob dies ausreicht, muss nach einer Anlaufphase noch einmal betrachtet werden“, unterstrich Achenbach.

Der Deutsche Wetterdienst war an diesem Abend auch mit einem eigenen Informationsstand vertreten und Michael Mirsch zeigte sich in seinem Grußwort sehr erfreut über die Beseitigung einer potenziellen Gefahrenquelle vor der Haustür und wünschte sich für die Zukunft eine sichere und friedfertige Verkehrssituation. Der Vorstand des DWD begrüßte in seiner Pressemitteilung die Umgestaltung der Frankfurter Straße: „Wir sind stolz auf den hohen Anteil unserer Beschäftigten, die mit dem Rad zur Arbeit kommen, und auf unsere Erfolge bei den Fahrradaktionen. Wir freuen uns, dass durch die Fahrradschutzstreifen das Unfallrisiko an der Frankfurter Straße sinkt. Das ist eine entscheidende Grundlage dafür, um die Zahl der Beschäftigten, die auf das Rad umsteigen, weiter zu steigern“.

Im Namen der Eltern sowie Schülerinnen und Schüler bedankte sich Jörg Schwarzwälder vom Schulelternbeirat der Leibnizschule für einen sichereren Schulweg. Damit wäre ein wichtiger Grundstein gelegt, um mehr Kindern das Radfahren möglich zu machen und das Thema Elterntaxi zu lösen, denn „Schul- und Freizeitwege müssen so sicher wie möglich sein“, so Schwarzwälder.

Jochen Teichmann, Sprecher vom Radentscheid Offenbach betonte, dass mit dem Angebot eines Schutzstreifens auf der Frankfurter Straße eine der wichtigen Grundforderungen der Vereinbarung für ein fahrradfreundliches Offenbach umgesetzt werden konnte. Mit der nun neu geschaffenen Rad-Trasse ist neben der Mainstrecke eine direkte, sichere und schnelle Verbindung für Radfahrende nach Frankfurt entstanden. 

Der Radentscheid Offenbach feierte gemeinsam mit dem Radentscheid Frankfurt den Lückenschluss im Radwegenetz zwischen beiden Städten. Der radraum Offenbach machte mit seiner mobilen Werkstatt im Lastenfahrrad Station und beteiligte sich genauso wie der ADFC Offenbach begeistert am Einrollen der neuen Fahrradschutzstreifen. Auch das Deutsche Ledermuseum beteiligte sich bei dem Fahrradfest mit dem Workshop „Taschen aus Leder gestalten“, der einen ersten Vorgeschmack auf die am 12. Oktober startende Ausstellung „Immer dabei: die Tasche“ gab.

Positives Feedback gaben auch zahlreiche Anwohnende, auch wenn nach dem Wegfall der Parkplätze das Parkraumproblem noch nicht für alles zufriedenstellend gelöst werden kann. Diese kritische Stimmen und andere Empfinden der Bürgerinnen und Bürger fanden bei dem Austausch nach dem großen Einrollen ihren Raum.

„Das Interesse bei der Veranstaltung bestätigte noch einmal, wie wichtig sichere Radverbindungen für die Stadt sind, dass aber auch die Sorgen und Bedenken der Anwohnenden vor allem hinsichtlich der Parkplatzproblematik gesehen werden“, so Groß. Für Gewerbetreibende finden sich in den Seitenstraßen Rödernstraße, Tulpenhofstraße und Körnerstraße in ausgewiesenen Bereichen Parkplätze im Zeitraum von 6 Uhr bis 18 Uhr. Aktuell ist bis zur Inbetriebnahme der neuen Parkscheinautomaten das Parken mit Parkscheibe für Mitarbeitende und Kunden der Gewerbetriebe für maximal 10 Stunden möglich. Anwohnerinnen und Anwohner können weiter wie gewohnt und zeitlich unbegrenzt dort parken. Die Aufstellung der Parkautomaten erfolgt vorrausichtlich Mitte Oktober. Die Beschilderung wird nach dem Aufbau zu Parken mit Parkschein angepasst. Insgesamt stehen für Gewerbebetriebe 37 Parkplätze je nach Fahrzeuggröße zur Verfügung, davon sind 4 Stellplätze sogenanntes Kurzzeitparken für 2 Stunden. Auch die Parkhäuser am Kinocenter und an der IHK können genutzt werden.

Hintergrundinformation

Die Frankfurter Straße ist durch alte, nicht mehr genutzte Straßenbahnschienen und Gleiskörper geprägt, die insbesondere bei nassen Witterungsbedingungen eine erhebliche Gefahrenquelle für Radfahrende darstellen. Die Straßenbahnschienen zu entfernen hätte eine teure und aufwändige Gesamtsanierung der Frankfurter Straße erfordert, die zeitnah nicht realistisch war. Um dennoch die Gefahr zu minimieren, wurden nun stattdessen neue Schutzstreifen aufgebracht, die außerhalb der Gleiskörper verlaufen. Platz hierfür hat allerdings nur die Straßenfläche geboten, wo bislang abschnittsweise das Längsparken für Kraftfahrzeuge erlaubt war. Diese Parkstände sind im Zuge der Arbeiten zur Markierung und Beschilderung entfernt worden.

Diese Maßnahme ist Teil der von den Stadtverordneten beschlossenen Vereinbarung „Für eine fahrradfreundliche Stadt Offenbach am Main“ vom 15.09.2022, die darauf abzielt, die Mobilität auf dem Fahrrad zu fördern und das Radfahren in Offenbach einfacher und sicherer zu machen. 

Bildinformation:

Bild 1: Bürgermeisterin Sabine Groß eröffnet das Einroll-Fest zur Einweihung der neuen Fahrradschutzstreifen. Foto: Stadt Offenbach.

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