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Stadt Offenbach

Offenbachs Flughafendezernent fordert Verzicht auf neue Abfertigungshalle

19.02.2015 – Als schlechte Nachricht für alle fluglärmgeplagten Offenbacherinnen und Offenbacher bewertet Flughafendezernent Peter Schneider die gestern erfolgte Baugenehmigung für das dritte Terminal am Frankfurter Flughafen. „Auch wenn diese Genehmigung zu erwarten gewesen war und formalrechtlich wohl nicht zu beanstanden ist, bedeutet sie einen schweren Schlag für alle Anwohner rund um den Flughafen“, betont Schneider.

Er appelliert sowohl an die Landesregierung in Wiesbaden als auch an den Flughafenbetreiber Fraport, trotz rechtlicher Freigabe auf den Terminalbau zu verzichten. „Bis mindestens zum Jahr 2020 sehe ich keine Notwendigkeit für das Gebäude, da das Luftverkehrsaufkommen am Flughafen Frankfurt stagniert.“ Die mit der Luftverkehrsprognose von 2006 für den Planfall prognostizierten 701.000 Flugbewegungen und 88,3 Millionen Passagiere pro Jahr würden derzeit nicht erreicht, so Schneider.

Ob und in welcher Größe es künftig einer weiteren Abfertigungshalle bedarf, müsse vor diesem Hintergrund neu geprüft werden. „Wir fordern eine neue Prognose, auf Basis der aus heutiger Sicht realistischen Zahlen.“ Die aktuellen Entwicklungen der Flugbewegungen halten den bislang zugrunde gelegten Prognosen nicht stand. Nach Einschätzung der Stadt Offenbach kann das heute absehbar zu erwartete Verkehrsaufkommen bis 2020 mit den heute vorhandenen betrieblichen Einrichtungen des Flughafens bewältigt werden. „Terminal 3 auf Grundlage einer alten, nicht angepassten Prognose dennoch zu bauen, wäre sehr unvernünftig.“

Viel wichtiger ist es laut Schneider, sich auf die bereits existierenden Auswirkungen des Flughafens zu konzentrieren, weshalb sich die Stadt Offenbach weiterhin mit Nachdruck für eine verlängerte Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr und eine spürbare Lärmreduzierung auch am Tage einsetze. Diese Forderungen sind Bestandteil eines im Sommer 2013 beschlossenen Zehn-Punkte-Papiers der Stadt, das auf Grundlage der realen Flugbewegungszahlen eine vollkommen neue Betrachtung der Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit eines weiteren Ausbaus empfiehlt.

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