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Stadt Offenbach

2009: Weitere seltene Schwarzpappeln am Main gepflanzt

11.05.2009 – 11. Mai 2009: Junge Schwarzpappelpflänzchen haben gestern ihren Platz in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet am Offenbacher Mainufer im Landschaftsschutzgebiet Hessische Mainauen zwischen Arthur-von-Weinberg-Steg und der Stadtgrenze zu Mühlheim gefunden.

Das Amt für Umwelt, Energie und Mobilität hat zur Erhaltung dieser inzwischen selten gewordenen Gehölzart gemeinsam mit Vertretern des Wasser- und Schifffahrtsamtes Hanau und der GOAB erneut 13 - eigens zur Arterhaltung - herangezogene Schwarzpappeln gepflanzt. Diese Pflanzen stammen von den Ästen einer der letzten im Landkreis Offenbach noch vorhandenen Schwarzpappel und wurden drei Jahren lang von der GOAB gepflegt.

Zur Wiederansiedlung der ursprünglich in den Flußauen typischen Gehölzart begann das Amt für Umwelt, Energie und Mobilität bereits im Frühjahr 2006 mit ersten Pflanzungen von fünf Bäumchen, die vom NABU zur Verfügung gestellt wurden. Diese innerhalb des EU Vogelschutzgebietes gepflanzten Schwarzpappeln haben sich inzwischen gut entwickelt und bedürfen keiner Pflege mehr.

Die bei uns heimische Europäische Schwarzpappel mit ihrem botanischem Namen „Populus nigra“ darf nicht mit den zur raschen Holzgewinnung gezüchteten Hybridpappeln verwechselt werden. Die Schwarzpappel ist eine Charakterart der Weichholzauwälder in den Überschwemmungsgebieten der Flußauen. Die Gehölze dieser Zone der sog. Weichholzaue sind in der Lage unter extremen Umweltbedingungen zu leben. Sie sind angepasst an periodische Überflutung und Austrocknung der Böden und verbreiten sich mit ihren Samen auf Rohböden, die durch Überschwemmungen frei gespült werden.

Dazu Fachreferentin für Natur- und Landschaftsschutz im Umweltamt Ute Habelt: "Die Veränderung der natürlichen Flußauen durch Flussbegradigungen, Stauhaltungen und Eindeichungen führten zu einem gravierenden Verlust der europäischen Auwälder, so dass auch die Schwarzpappel am Main rar geworden ist. Die europäische Schwarzpappel ist sogar in der „Roten Liste“ Hessens als „stark gefährdet“ geführt.“

Am Offenbacher Mainufer könnten sich auf natürlichem Wege keine Schwarzpappeln mehr ansiedeln. Mit etwas Unterstützung durch Anpflanzung und Anwuchspflege bietet es jedoch optimale Wuchsbedingungen. In den nächsten Jahren sollen weitere Pflanzungen erfolgen. Dafür muss jedoch Pflanzgut aus anderen geeigneten Ursprungsbäumen verwendet werden, um die genetische Vielfalt der neuen Offenbacher Schwarzpappelpopulation zu erhöhen.

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