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Stadt Offenbach

Jugendhaushalt 2011 sieht Elementarbildung als größte Herausforderung

20.10.2010 – 20. Oktober 2010: Elementarbildung, die Förderung im Kindergarten, steht im Fokus des Jugendhaushalts der Stadt Offenbach für das kommende Jahr. Bürgermeisterin und Jugenddezernentin Birgit Simon stellte gemeinsam mit Hermann Dorenburg, Leiter des Jugendamtes die Haushaltsentwicklung des Ressorts vor.

Der Löwenanteil des 54 Millionen umfassenden Jugendhaushaltes entfällt hierbei mit knapp 36.000.000 EURO auf die Kinderbetreuung, dies entspricht 30 Prozent des Gesamthaushalts, während Hilfen zur Erziehung (11,9 Prozent) mit 15.338.560 EURO veranschlagt werden. Der kleinere Teil ist für Leistungen der Unterhaltsvorschusskasse 2.158.800 EURO (10,45 Prozent) und Jugend- und Jugendsozialarbeit 1.688.630.00 EURO (6,18 Prozent) vorgesehen. Letztere bleiben relativ stabil, erhöht werden die Zuschüsse für die Jugendarbeit des Internationalen Bund in Waldhof und das Modell Ganztagsschule sowie Ausgaben für präventive Angebote des Kinderschutzes um insgesamt 105.580,00 EURO.

Vor allem dem Ausbau der Elementarbildung messen sowohl der Jugendamtsleiter als auch der Magistrat eine zentrale Bedeutung bei, schließlich ist ein qualitativ hohes Angebot auch Voraussetzung einer langfristig positiven Stadtentwicklung. Hinzu kommt, dass ein gut ausgebautes System der Elementarförderung nachweislich günstiger ist als die Unterstützung in späteren Lebensjahren. Natürlich gilt es hierbei auch dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter dreijährige Kinder ab 2013 gerecht zu werden. Aber auch durch zahlreiche wissenschaftliche Studien ist inzwischen belegt, dass frühe Förderung hohe gesellschaftliche Gewinne erzeugt. Speziell Kinder mit Migrationshintergrund profitieren laut Dorenburg vom Ausbau der Elementarförderung, da die Sprachförderung in der deutschen Sprache die Drei- bis Sechsjährigen besser erreicht.
Hier hat die Stadt Offenbach bereits einige Hausaufgaben gemacht: so wurde das Angebot an Tagespflegeplätzen seit 2006 stetig ausgebaut und in die Qualität der Ausbildung investiert. Heute finden 330 Kinder in insgesamt 98 Familien eine liebe- und gleichzeitig anspruchsvolle Betreuung.
Der nun vorliegende Jugendhaushalt trägt auch der gesteigerten Sensibilität und Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit hinsichtlich der Notwendigkeit des Schutzes von Kindern und Jugendlichen Rechnung. Die entsprechende Aufstockung der Mittel soll zur Stärkung der Elternkompetenz, für frühe Hilfen aber auch für Erziehungsberatungen aufgewendet werden.
Erweitert wird auch die Kooperation mit Schulen sowie der Jugendarbeit in Waldhof, um im Bereich der Jugend- und Jugendsozialarbeit pädagogisch hochwertige Ganztagsangebote anbieten zu können.

Diesen Ausgaben stehen Einnahmen in Höhe von 7.644.120 EURO gegenüber, hierbei entfallen auf den Bereich Elementarbildung und Betreuung 2.734.650 EURO, Unterhaltsvorschuss insgesamt 1.550.000 EURO, Hilfen zur Erziehung 3.010.900 EURO und Jugendarbeit insgesamt 348.570 EURO. Nicht berücksichtigt hierbei sind Elternbeiträge für Kindertagesstätten, da diese von den Trägern vereinnahmt werden. Diese machen prozentual gesehen rund 16 Prozent der Finanzierung der Kindertagestättenplätze aus, 3 Prozent stammen aus Eigenmitteln der Kirche und rund 79 Prozent aus Städtischen Mitteln. Während sich Bund, Land und Kommunen früher an der Finanzierung der Kinderbetreuung zu gleichen Teilen beteiligten, so Birgit Simon, hat sich der Bund zwischenzeitlich ganz und das Land weitestgehend aus der Finanzierung verabschiedet. Immerhin 2% kommen noch aus Landesmitteln und dies, obwohl die Kommune beim Ausbau der Betreuungsangebote immer weiter in der Pflicht steht.

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