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Stadt Offenbach

Immobilienmarkt in Offenbach: 2009 mehr Verkäufe, weniger Umsatz

12.08.2010 – 12. August 2010: 890 Wohnungen, Häuser und Grundstücke haben 2009 in Offenbach den Besitzer gewechselt – das sind 86 mehr als im Jahr davor. Gleichzeitig fiel der Geldumsatz von 254 auf 196 Mio. €, was vor allem auf den Rückgang bei gewerblich genutzten Großobjekten zurückzuführen ist. Nun scheinen die Folgen der Finanzkrise überwunden: Im ersten Halbjahr 2010 hat sich der Geldumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 145 Mio. € fast verdoppelt, während die Preise recht konstant bleiben. Das geht aus dem Immobilienmarktbericht 2010 hervor, den die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses in Offenbach jetzt vorstellte.

Für das Zahlenwerk, das bis Juni 2010 noch „Grundstücksmarktbericht“ hieß, hat die beim städtischen Vermessungsamt angesiedelte Geschäftsstelle alle 890 Kaufverträge aus dem Vorjahr ausgewertet. Ziel dieser automatischen Kaufpreissammlung ist es, den Immobilienmarkt transparent zu machen. Allgemein waren knapp zwei Drittel (61,2 %) der erworbenen Immobilien 2009 zur Eigennutzung bestimmt, und ein Drittel der Erwerber stammten nicht aus Offenbach. „Insgesamt stellen wir fest, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt“, sagte Oberbürgermeister Horst Schneider. „Wir brauchen weitere Angebote, um unser Stadtentwicklungsziel zu erreichen – und auch, um Einfluss auf das Preisniveau zu nehmen.“

Dieses Preisniveau für Immobilien zur Eigennutzung zeigte sich von der Finanzkrise weitgehend unbeeindruckt: Der Geldumsatz bei privat genutzten Immobilien sank 2009 um nur 4 %. „Die Bürger versuchten verstärkt, ihr Geld in Eigentum anzulegen, während das Gewerbe sich in Folge der Finanzkrise stark zurückhielt“, bilanzierte Anna Meiser, Abteilungsleiterin im Vermessungsamt. So wechselten im gewerblichen Bereich nur drei Großobjekte für insgesamt 38,6 Mio. € den Besitzer, 2006 waren es 11 Objekte mit insgesamt 233 Mio. €.

Der Flächenumsatz in Offenbach lag im Vorjahr bei 47,4 Hektar, was im Vergleich zu 2008 einen Rückgang von 15 % bedeutet – seit Einführung des Berichts 1994 liegt der Wert aber noch im oberen Drittel.

Unbebaute Eigenheimgrundstücke kosten in Offenbach durchschnittlich 400 €/m² - im Vergleich zu 2008 ist hier eine Preissteigerung von 5 % zu verzeichnen. Die teuerste Lage ist im Westend (470), die günstigste entlang der Mühlheimer Straße (350). Bei Dienstleistungs- und Bürostandorten wie dem Kaiserlei sind mit durchschnittlich 650 €/ m² zu rechnen. Hessenweit liegt Offenbach mit diesen Preisen jeweils im oberen Bereich. Detaillierte Auskünfte für die einzelnen Lagen und Stadtteile gibt die Bodenrichtwertkarte am Fuße dieser Seite.

Was die Eigenheime samt Grundstücken angeht, liegt der Durchschnittswert für ein freistehendes Haus aus dem Jahr 1985 bei 324.000 Euro – ein Reihen- oder Doppelhaus mit gleichem Baujahr kostet im Schnitt 220.000 €. Für neu gebaute Eigentumswohnungen (ETW) sind durchschnittlich 2200 €/m² fällig – ein Plus von 9,3 % gegenüber 2008. Etwa um den gleichen Faktor sank der Preis für rund 40 Jahre alte ETW auf 1120 €/m².

Interessenten, die ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchten, bietet die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses eine Vergleichswertermittlung an: Basierend auf Angaben wie Baujahr, Wohn- und Grundstücksfläche, Ausstattung und Zustand wird der ungefähre Wert einer Immobilie berechnet. „Das ersetzt natürlich kein Gutachten, gibt aber einen ersten Anhaltspunkt“, so Anna Meiser. Eine telefonische Anfrage unter (069) 8065-2881 ist kostenfrei.

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