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Stadt Offenbach

Offenbachs Bildungsdezernent: Bildungsressourcen bedarfsgerecht verteilen

09.10.2012 – „Kultusministerin Nicola Beer muss aus dem aktuellen Grundschulvergleich die richtigen Schlüsse für Hessen ziehen“, fordert der Offenbacher Bildungsdezernent Dr. Felix Schwenke. „Sie selbst hat die Ergebnisse der Studie mit den Worten kommentiert, die Lage in Frankfurt, Offenbach oder der Kasseler Nordstadt sei gerade mit Blick auf den Migrationshintergrund nicht mit ländlichen Regionen zu vergleichen. Das kann ich nur ausdrücklich unterstreichen“.

Beer bestätige mit dieser Äußerung, ob absichtlich oder unbeabsichtigt, die seit vielen Jahren vorgetragene Forderung der Stadt Offenbach an das Land Hessen, Lehrerstellen nicht nach Schülerzahlen, sondern nach der Sozialstruktur der einzelnen Städte zuzuweisen.
„Es ist das erste Mal, dass Beer in ihrer Amtszeit auf die Ergebnisse einer solchen Studie reagieren muss. Für die Unterlassungen ihrer Vorgängerinnen kann man ihr keinen Vorwurf machen. Sie ist daher unbelastet hat nun die große Chance, die Politik der Landesregierung an diesem Punkt zu verbessern“, so Schwenke.

Ein Sozialstrukturindex muss sich nach Ansicht von Schwenke z.B. an dem Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund sowie an dem Bildungsstand und dem Einkommen der Eltern orientieren. „Es ist doch offensichtlich, dass z.B. Offenbacher Schulen einen umfassenderen Bildungs- und Erziehungsauftrag wahrnehmen müssen als Schulen im ländlichen Raum.

Sprachprobleme, mangelnde Förderung und fehlende Unterstützung im Elternhaus machen sich massiv im Schulalltag bemerkbar“, betont Schwenke. Dagegen aber könne, wie offenbar in einigen reicheren Landkreisen diskutiert z.B. Wohlstandsverwahrlosung der Schülerinnen und Schüler kein Maßstab für eine höhere Lehrerzuweisung sein.

Auch der Ausbau der Ganztagsschulen im Grundschulbereich müsse endlich in Angriff genommen werden: „Der Bedarf an Ganztagsunterricht in den Grundschulen ist immens. Auf den Anfang kommt es an! Diese Möglichkeit, Kinder von Anfang an umfassend zu unterrichten und zu betreuen, darf nicht vertan oder auf die lange Bank geschoben werden, so wie dies derzeit mit den viel zu geringen Lehrerstellenzuweisungen für diesen Bereich der Fall ist“, sagt Schwenke. „Und wenn man dabei ist, die richtigen Schlüsse aus den Ergebnissen der Bildungsstudie zu ziehen, dann könne das Land auch über ein finanzielles Engagement im KiTa-Bereich nachdenken, wie es etwa in Rheinland-Pfalz der Fall ist“, so Schwenke abschließend.

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