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Stadt Offenbach

Wirtschaftlich nicht darstellbar: Die Absicht auf dem Gelände des ehemaligen MAN-Roland-Werks 1 in der Innenstadt eine Grundschule zu bauen, wird aufgegeben

26.04.2012

Die markante Silhouette eines Sheddachs weist auf Verkehrsschildern Industriegelände aus und auch in Offenbach sind zahlreiche Fabrikhallen mit einem Sägezahndach ausgestattet. Das 2004 aufgegebene Werk des Druckmaschinenherstellers MAN-Roland in der Senefelder Straße hat ebenfalls ein solches Dach, zudem sind die umlaufenden Fassaden der Süd-, West- und Nordseite denkmalgeschützt. In einem städtebaulichen Ideenwettbewerb entwickelten 15 Planungsteams schon 2008 erste Ideen wie das 3,2 ha große Gelände in ein hochwertiges Wohngebiet mit gewerblicher Nutzung, einer großzügigen öffentlichen Grünfläche und einem Grundschulstandort umstrukturiert werden kann. Die Anfang 2011 mit der Wirtschaftlichkeitsprüfung beautragte EEG Entwicklung Erschließung Gebäudemanagement kommt in ihrer jetzt vorgelegten Untersuchung zu dem Schluss, dass der Neubau einer Grundschule auf dem Gelände unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoll ist.

„Bedauerlich“, nennt Oberbürgermeister Horst Schneider das Ergebnis: „Schließlich ist das Areal das Herzstück des Senefelder Quartiers und eine weitere Grundschule hätte auch die nahegelegene Humboldtschule entlastet.“ Diese wird nun entsprechend des 2006 aufgelegten Schulsanierungsprogrammes saniert und erweitert.
Aber auch für die geplante Errichtung einer Kindertagesstätte als Teilumbau der Sheddachfläche kommen die Prüfer der EEG zu einem ähnlichen Ergebnis: diese erscheint aus wirtschaftlichen Erwägungen daher ebenfalls unrealistisch.
An dem ursprünglichen städtebaulichen Konzept der Kombination von Wohnen, Gewerbe und einer Grünfläche wird jedoch festgehalten, wobei letztere nun entsprechend auf rund 700 Quadratmeter vergrößert wird.
Im westlichen Bereich der Sheddachhalle sind ein Lebensmittelmarkt und weitere Einzelhandelsangebote zur Nahversorgung, ein öffentlich zugängliche Fläche als Forum, soziale und kulturelle Einrichtungen und Büro- oder Atelierräume geplant. Um die Grünfläche in der Mitte des Geländes sollen ein Mischgebiet aus Wohn- und gewerblicher Nutzung und ein allgemeines Wohngebiet im östlichen Plangebietsteil entstehen. Hier möchte die ABG Frankfurt Holding 170 Wohnungen entlang der Waldstraße errichten. Vorher jedoch gilt es, die Altlasten unter dem ehemaligen Verwaltungsgebäude zu beseitigen: „Das ist der Kasus knacktus, der bestimmt den Zeitplan“, meint Schneider, der das Gebäude gerne erhalten sehen möchte und große Hoffnung in das Know How der Fachleute setzt. Jedoch ist auch der Abrissantrag bereits gestellt.



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