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Stadt Offenbach

Leben – Wohnen – Einkaufen: Bebauungsplan für das MAN-Gelände sorgt für Entwicklung im Senefelder Quartier

19.11.2012 – Ergänzende Informationen im Nachgang zur Pressekonferenz vom 15. November 2012.

„Die ABG Frankfurt Holding steht in den Startlöchern und will 170 Wohnungen auf dem Gelände bauen “: Wenn es nach dem Willen von Oberbürgermeister und Planungsdezernent Horst Schneider geht, kann die zweite Stadterweiterung südlich der Bahnlinie nun zügig angegangen werden. Mit einem ganzen Bündel von Beschlüssen ist mit dem Bebauungsplan Nr. 627 „Senefelderstraße / Christian-Pleß-Straße“ nun ein verbindlicher städtebaulicher Rahmen für die Entwicklung des brachliegenden Geländes geschaffen worden, so Schneider weiter. Dieser umfasst neben der Satzung des Bebauungsplanes einen denkmalfachlichen Austauschvertrag, einen städtebaulichen Vertrag, den Grundsatzbeschluss für die Errichtung einer Kindertagesstätte sowie den Erwerb für die zukünftigen Grünflächen.

Seit sechs Jahren arbeite er mit dem Amt für Stadtplanung und Baumanagement daran, die gut 3 Hektar große Industriebrache zu revitalisieren und damit das gesamte Quartier zukunftsfähig und insbesondere für Familien attraktiver zu machen, erläutert der Planungsdezernent. Mit Wohnraum für Familien, öffentlichen Grünflächen und Flächen für die Nahversorgung sowie einer Mischfläche, die Platz für einen dreigeschossigen Bau zur Unterbringung einer Kindertagesstätte bietet, kann auf dem Gelände des ehemaligen man-Werkes zwischen Senefelderstraße, Christian-Pleß-Straße, Gustav-Adolf-Straße und Waldstraße bald ein neuer lebendiger Anlaufpunkt entstehen.

Verzicht auf Denkmalschutz – Platz für Grünflächen
Ein Wehmutstropfen ist der nun beschlossene Abriss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes: die darunter liegenden Altlasten waren lange Zeit ein „Kasus knacktus“ der Projektplanungen. Noch steht das dreigeschossige Gebäude unter Denkmalschutz, eine Sanierung der darunter liegenden Flächen kann allerdings erst nach dem Abriss erfolgen. Ein denkmalfachlicher Austauschvertrag macht jetzt den Weg frei, denn nach der Sanierung durch die jetzigen Eigentümer MAN und Ferrostaal können Verhandlungen mit potentiellen Investoren laufen, erklärt Susanne Schöllkopf, Leiterin des Amtes für Stadtplanung und Baumanagement. Der denkmalfachliche Austauschvertrag beinhaltet die Errichtung einer Pergolakonstruktion an der Gustav-Adolf-Straße zur Kompensation der entfallenden Teile der ehemaligen Produktionshallen. Unter Einsatz von Städtebaufördermitteln aus dem Programm Stadtumbau West sollen rund 7.000 Quadratmeter Grünfläche erworben und gestaltet werden. Die Gesamtkosten liegen bei ca. 2,36 Millionen EURO, von denen 72 Prozent durch das Fördermittelprogramm abgedeckt sind.

Nahversorgung und Quartierszentrum
Im westlichen Bereich der Sheddachhalle sind auf einer Fläche von 12.096 Quadratmetern ein Lebensmittelmarkt und weitere Einzelhandelsangebote zur Nahversorgung, ein öffentlich zugängliche Fläche als Forum, soziale und kulturelle Einrichtungen und Büro- oder Atelierräume geplant. „Die Lage an der Ecke Gustav-Adolf-Straße/ Senefelderstraße ist ein idealer Standort für einen Ankerbetrieb der Nahversorgung“, erläutert Matthias Seiler vom Referat Stadtentwicklung und Städtebau. Insgesamt 3000 Quadratmeter sind für Ladenflächen vorgesehen, maximal 2000 Quadratmeter davon für einen größeren Nahversorger.

Platz für Kinder
Lange wurde neben der Einrichtung einer Kindertagesstätte auch stets der Bau einer Grundschule auf dem Gelände mitgedacht. Jedoch kam die mit der Erstellung eines Gutachtes beauftragte EEG Entwicklung Erschließung Gebäudemanagement im April diesen Jahres zum Ergebnis, dass der Neubau einer Grundschule auf dem Gelände unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoll ist. Beschlossen ist der Bau einer Kindertagesstätte, nicht zuletzt bestätigt durch eine Erhebung des Jugendamtes, das einen Betreuungsbedarf von 425 Kindern in den Altersgruppe U3 bis zur Hortbetreuung im Senefelder Quartier ermittelt hat. „Diese Zahl ist allerdings kaum handelbar“, meint Susanne Schöllkopf, „für einen optimalen Betrieb sollte die Größe von 150 Plätzen nicht überschritten werden. Hier gibt es bereits ein entsprechendes Raumprogramm mit 100 Kindergarten oder Hortplätzen sowie 50 Krabbelplätzen“. Ob sowohl Bau als auch der Betrieb der Kita dann in Regie der Stadt oder in freier Trägerschaft realisiert werden, hängt neben dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 29. November auch vom Ausgang der Verhandlungen mit den derzeitigen Eigentümern des Geländes, ferrostaal und MAN, ab: denn der Grundsatzbeschluss zum Bau der Kindertagesstätte ist Bedingung für den städtebaulichen Vertrag, der wiederum die zeitliche Umsetzung und notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung des Bebauungsplanes regelt.


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