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Stadt Offenbach

Fluglärm – keine Erhöhung der Rückenwindkomponente

15.04.2013 – Bürgermeister Peter Schneider: Die jüngste Diskussion über die Rückendwindkomponente schadet der Anti-Fluglärmbewegung – Offenbach wird sich wehren

Offenbachs Bürgermeister Peter Schneider wundert sich über den erneuten Versuch aus Raunheim, die derzeit geltende Rückenwindkomponente von 5 Knoten auf 7 Knoten zu erhöhen. Am Wochenende hatte die Bürgerinitiative gegen Fluglärm Raunheim (BIF) gefordert, dass die schon länger diskutierte Erhöhung der Rückenwindkomponente von 5 auf 7 Knoten sofort und eine weitere Erhöhung auf 10 Knoten langfristig umgesetzt werden müsse.

Die BIF aus Raunheim, der Stadt des Vorsitzenden der Fluglärmkommission Thomas Jühe, begründete diese Forderungen mit den Schadensereignissen der letzten Wochen in Flörsheim. (PM der BIF siehe Anlage) Dort waren mehrere Dächer durch die Wirbelschleppen anfliegender Flugzeuge beschädigt worden.

Für Bürgermeister Peter Schneider, der eine Rückenwindkomponente generell ablehnt, kommt eine Anhebung der Rückenwindkomponente auf 7 Knoten nicht in Frage. „Eine Erhöhung auf 10 Knoten“ so Peter Schneider, „wäre eine Kriegserklärung an Offenbach.“ Peter Schneider macht auch deutlich, dass die Stadt Offenbach gegen eine Erhöhung der Rückenwindkomponente auf 7 Knoten sicherlich auch gerichtlich würde vorgehen müssen. Dabei werde die Stadt auch erwägen müssen, in einer Feststellungsklage gegen die derzeit geltende Regelung mit 5 Knoten Rückenwindkomponente bei der bevorzugten Betriebsrichtung 25 zu klagen.

„Am Flughafen Frankfurt wird schon seit den 70er Jahren auch mit Rückenwind bis zu einer Stärke von 5 Knoten gelandet. Dies reduziert bei Ostwetterlage die Zahl der Überflüge im Westen des Airports, zu Lasten der Städte und Gemeinden im Osten. Ich habe volles Verständnis dafür, wenn man sich in Raunheim erhofft, durch das Erhöhen Rückenwindkomponente Belastungen über den eigenen Dächern noch stärker zu reduzieren. Niemand kann dies den Raunheimern verübeln. Von einer Stadt wie Offenbach, wo 80 % des Stadtgebiets der Siedlungsbeschränkung unterliegen und ein dauerhafter Lärmteppich die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger gefährdet, kann aber kein Mensch ernsthaft erwarten, dass sie dies klaglos hinnimmt. Während der Westen „nur“ den Anfluglärm hat, hat der Osten auch Abfluglärm. In Offenbach hat der Westen An- und Abfluglärm, die Mitte und der Osten Anfluglärm - und dies früher an 255 Tagen, heute an 270 Tagen im Jahr. Der Dauerschallpegel überschritt vor der Inbetriebnahme der Landebahn Nord-West den Wert von Raunheim, heute ist er vergleichbar.“, erläutert der Bürgermeister.

Die Schadensereignisse in Flörsheim, so Peter Schneider, machten einmal mehr deutlich, dass der jüngste Ausbau des Flughafens nicht raumverträglich sei. Dies könne man schon bei dem heutigen Verkehrsaufkommen von 480 000 jährlichen Flugbewegungen erkennen. Die planfestgestellten 701000 Flugbewegungen hält Bürgermeister Peter Schneider für unzumutbar und fordert die Hessische Landesregierung auf, in eine erneute Phase der Abwägung zum Flughafenausbau zu treten.


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