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Stadt Offenbach

Immobilienpreise in Offenbach steigen / Gutachterausschuss legt aktuellen Immobilienmarktbericht vor

05.07.2016

Offenbach am Main, 05.07.2016 – Wenn sich die Entwicklung fortsetzt, könnte die 600 Millionen Euro-Marke in diesem Jahr noch geknackt werden: Bis zum Stichtag 25. Juni gingen in Offenbach bereits Immobilienwerte in einer Höhe von 303,8 Millionen Euro über den Tisch. Insgesamt 222,7 Millionen Euro waren es im Berichtszeitraum 2015. Einmal im Jahr legt der Gutachterausschuss für Immobilienwerte seinen Bericht vor. Darin erfasst werden die Umsätze des Offenbacher Immobilienmarktes sowie die Preisentwicklung von unbebauten beziehungsweise bebauten Grundstücken und Wohnungseigentum.

„Die Preise sind sowohl für freistehende Häuser als auch für Reihen- und Doppelhäuser zum Teil kräftig gestiegen“, berichtet Diplom-Ingenieurin Cornelia Jockisch, Vorsitzende des Gutachterausschusses. Kostete eine Doppelhaushälfte, Baujahr 1960, mit einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern 2013 noch 217.000 Euro, mussten Käufer 2015 schon 318.000 Euro für eine solche Immobilie zahlen. Ähnlich auch die Entwicklung bei Eigentumswohnungen, insbesondere im Neubau: Hier kostete eine neugebaute Eigentumswohnung im Schnitt 3.000 Euro/Quadratmeter, im Hafengebiet waren es durchschnittlich 4.100 Euro/Quadratmeter. Teurer geworden sind auch gebrauchte Eigentumswohnungen: durchschnittlich Plus 12 Prozent teurer waren diese beim Wiederverkauf, durchschnittlich 1.400 Euro mussten Käufer pro Quadratmeter zahlen.

Allerdings: Eigentumswohnungen sind gefragt. Ebenso ein- bis zwei Familienhäuser, gekauft wird im ganzen Stadtgebiet, die Käufer kommen überwiegend aus der Gegend. 44 Prozent der Erwerber sind Offenbacher, Wohnungen im Hafengebiet kauften auch Frankfurter und Bewohner aus der gesamten Republik. Für Oberbürgermeister Horst Schneider eine beruhigende Entwicklung, dass in der Tendenz mehr natürliche Personen als juristische Personen in Offenbach kauften: „Ob als Kapitalanlage oder zum Selbstnutzen, wichtig ist, das die Struktur in den Liegenschaften stimmt. Aus Gesprächen weiß ich aber, dass viele Auswärtige hier kaufen, um selbst einzuziehen.“

Offenbach profitiert von der allgemeinen Entwicklung, bundesweit steigen die Preise insbesondere in den Ballungsgebieten und aufgrund seiner guten Lage und Infrastruktur setzt sich dieser Trend auch auf dem hiesigen Markt fort: 1451 Kaufverträge wurden 2015 abgeschlossen, insgesamt 1364 davon betrafen die Veräußerung von Wohnungseigentum (1022 Verträge), bebaute Grundstücke (273) und unbebaute Grundstücke (69). „Die Anzahl der Verträge liegt weit über dem langjährigen Mittel“, erklärt Jockisch, „und übertrafen das bisherige Rekordhoch von 2012 um 10 Prozent.“ Seinerzeit kamen die ersten Wohnungen im Hafen an den Markt und im Neubaugebiet An den Eichen wurden entwickelt und gebaut. Eine ähnliche Entwicklung erwartet die Diplom-Ingenieurin, wenn die nächsten Neubaugebiete in Bürgel und Bieber an den Markt kommen. Denn aktuell gibt es beispielsweise kaum neugebaute Reihenhäuser, so dass der Teilmarkt bebaute Grundstücke gegenüber dem Jahr 2014 ein Minus von 20 Prozent aufweist. Um 40 Prozent gestiegen ist hingegen der Teilmarkt Wohnungs- und Teileigentum und auch der Teilmarkt der unbebauten Grundstücke befindet sich mit einem Plus von 20 Prozent im Aufwind. „Wohnen ist ganz klar ein Schwerpunktthema, das uns auch in den nächsten Jahren begleiten wird“: nicht nur im Masterplan sind 10.000 neue Einwohner mit Einkommen und Familie eingeplant, die Entwicklung dürfte auch durch die weiteren Entwicklungen am Finanzplatz Frankfurt befördert werden, so Schneider im Hinblick auf den unlängst per Volksabstimmung beschlossenen EU-Ausstieg Großbritanniens.

Schon jetzt hat Offenbach in puncto Preisniveau im Rhein-Main-Gebiet aufgeholt und liegt nun mit Wiesbaden, dem Main-Taunus-Kreis, Frankfurt und Darmstadt gleichauf: durchschnittlich 420 Euro müssen Eigenheimbesitzer pro Quadratmeter zahlen. Ähnlich auch die Entwicklung der Bodenwerte für gewerbliche Bauflächen, diese werden für 200 Euro pro Quadratmeter und mehr gehandelt. Dass auch die Preise für Stellplätze steigen, ist daher nicht überraschend: Bis zu 20.500 kostete einer der begehrten Tiefgaragenplätze in der Innenstadt durchschnittlich beim Erstverkauf, nur 28 wurden 2015 wiederverkauft, 8.000 Euro mussten die Käufer dafür zahlen.

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