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Stadt Offenbach

Stadtgesundheitsamt warnt vor Tigermücke / Brutstätten für Mücken reduzieren

02.08.2016

Offenbach am Main, 02.08.2016 – Stechmücken haben sich in diesem Jahr an vielen Orten sehr stark vermehrt. Dazu tragen Wärme und Nässe in diesem Sommer bei. Stiche heimischer Stechmücken sind zwar unangenehm sie sind aber nicht als Überträger von Infektionserregern bekannt. „Leider ist eine neue Art, die asiatische Tigermücke lateinisch Aedes albopictus, dabei sich in Deutschland auszubreiten“, erklärt Dr. Berhard Bornhofen, Amtsleiter des Stadtgesundheitsamtes. In Offenbach sind bisher noch keine Sichtungen bekannt geworden, dafür aber offiziell bestätigt in Freiburg, Heidelberg und Jena. Die Tigermücke reist in Gebrauchtreifen und tropischen Zierpflanzen (insbesondere Glücksbambus) aber auch mit dem LKW-Verkehr aus dem Süden nach Deutschland. Sie könnte bald auch Offenbach erreichen. Diese Stechmückenart kann auch Infektionserreger, wie das Zika-Virus, das Chikungunya-Virus oder das Dengue-Virus übertragen, die zu sehr unangenehmen Erkrankungen führen.

Wer eine Tigermücke sieht und die Forschung unterstützen möchte, kann sie vorsichtig fangen und für den Mückenatlas zur Verfügung stellen (www.mueckenatlas.de). Das Projekt unterstützt Forscher bei unterschiedlichen Zielen. Bisher sind 51 Stechmückenarten in Deutschland bestimmt worden.

Damit die Tigermücke keine Chancen im heimischen Garten bekommt, können die Offenbacher Bürgerinnen und Bürger die potentiellen Brutstätten verringern: Alle Flächen in denen sich Wasser länger sammeln kann (Blumenuntersetzer, Gießkanne, Eimer, Vogeltränke, Futternäpfe), dienen den Mücken bei der Fortpflanzung. Abfälle sollten auch wegen der Stechmücken nicht wild in der Landschaft entsorgt werden, denn auch hier können sie sich vermehren. Das gilt auch für Autoreifen. Durch Anbohren der Altreifen, kann sichergestellt werden, dass das Wasser ausläuft. Durch verstopfte Abflüsse und Blätter in Regenrinnen können sich Feuchtbiotope entwickeln, die perfekte Brutstätten für die Mücken sind. Auf Friedhöfen sollten Friedhofsvasen und Pflanzgefäße regelmäßig entleert und gereinigt werden. Das Stadtgesundheitsamt ruft alle Gartenbesitzer auf, ihre Regentonnen mit Deckeln abzudecken. Die Abdeckung muss dicht sein. Zusätzlich zu losen Deckeln empfiehlt sich der Einsatz von möglichst engmaschigen Netzen.

Vom Einsatz chemischer Mittel rät die Stadt Offenbach dagegen ab, da sie über die Nahrungskette auch anderen Lebewesen schaden können. Das gilt auch für Kupferspray. Damit lassen sich langfristig zwar Larven von Stechmücken abtöten – allerdings darf das Wasser dann auch nicht mehr für Gemüse und essbare Pflanzen verwendet werden.

Das Umweltamt empfiehlt, Gärten so zu gestalten, dass die Fressfeinde der Mücken angezogen werden. Dazu zählen unter anderem Libellen, Fledermäuse und Vögel. Eine effiziente flächendeckende Bekämpfung von Mücken ist aufgrund der Vielzahl von Brutmöglichkeiten auch außerhalb der Stadtgrenzen nicht möglich und würde erhebliche Kosten verursachen, für welche die Stadt Offenbach keine Mittel hat. Zusätzlich gibt es erste Hinweise in Studien, dass die Populationen von Fressfeinden der Mücken unter solchen flächendeckenden Maßnahmen erheblich leiden. Die Stärke einer Population wird wesentlich durch die Witterung im Frühjahr beeinflusst. Maßnahmen später im Jahr greifen daher kaum noch.

Bildinformation: Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) Foto: Wiki/James Gathany, CDC

Mehr zum Thema und weitere Tipps: http://www.offenbach.de/leben-in-of/umwelt-klimaschutz/artikel/muecken17.06.2016.php

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