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Stadt Offenbach

Ankommen in neun Sprachen: Informationsbroschüre der beiden Städte Frankfurt und Offenbach hilft bei den ersten Schritten in der neuen Heimat

07.12.2016

Offenbach am Main, 07.12.2016 – In Bussen, auf Ämtern, an den einschlägigen Treffpunkten, eben überall dort, wo sich Migranten aus EU-Ländern zuerst einfinden, liegt die Informationsbroschüre der Städte Frankfurt und Offenbach in rumänischer und bulgarischer Sprache sowie in einfachem Deutsch seit November vergangenen Jahres aus. Außerdem wurde das siebzehnseitige Kompendium „Sie wollen in Frankfurt oder Offenbach leben und arbeiten?“ an Multiplikatoren und Integrationshelfer verteilt. Jetzt stellten Sylvia Weber, Dezernentin für Integration und Bildung in der Stadt Frankfurt, und Dr. Matthias Schulze-Böing, Leiter des Offenbacher Amts für Arbeitsförderung, Statistik und Integration – der zuständige Dezernent Peter Freier war erkrankt – die Neuauflage und Erweiterung um weitere sieben Sprachen im Frankfurter Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) vor.

Unwissen macht abhängig

Seit 2008 lässt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Zuwandererzahlen aus EU-Mitgliedsländern beobachten, als Folge der Osterweiterung nahm in den letzten Jahren insbesondere der Zuzug aus Rumänien und Bulgarien zu. Migration und Beitrittstermin korrelieren, erklärt Weber. Gleichzeitig beobachten die Mitarbeiter eine Zunahme von Fällen, in denen vermeintliche Freunde von der Not der Menschen zu profitieren versuchen: „Da werden Schlafplätze zu Wucherpreisen vermietet, Arbeiter schlecht oder gar nicht bezahlt oder für Beratungsleistungen Geld verlangt. Mit der Broschüre möchten wir die Menschen unabhängig von falschen Beratern machen. Auf wenigen Seiten erfahren die Menschen beispielsweise, dass Mietzins oder Gehalt nicht bar bezahlt werden, in Deutschland Schulpflicht herrscht oder es einen Mindestlohn gibt.“

Die Zuwanderung und deren Folgen betreffen beide Städte gleichermaßen, daher macht deren gemeinsame Bearbeitung auch Sinn. Zumal, weiß Schulze-Böing, die Mobilität zwischen beiden Städten groß ist und sich die Zustände vom schwarzen Meer aus kaum unterscheiden: „Offenbach und Frankfurt sind Ankommerstädte. Hier gibt es Jobs und Netzwerke von Immigranten.“ 

Darin liegt oftmals auch die Crux, denn so positiv Netzwerke sein können, es geht nicht allen darum, Landsleuten wirklich das Ankommen zu erleichtern. „Viele versuchen einfach, aus der Not Kapital zu schlagen.“ Dem soll die Broschüre Einhalt gebieten. „Denn“, so Schulze-Böing weiter, es „gibt Anlauf- und Beratungsstellen. Diese haben wir in den jeweiligen Übersetzungen mitangegeben“.


Praxisnahe Tipps und weiterführende Kontakte

Bei der Zusammenstellung der Informationen zu den Themengebieten „Ankommen“, „Wohnung“, „Arbeit“ und „Gesundheit“ habe man sich in die Rolle der Zugewanderten versetzt, erklärt AmkA-Leiter Dr. Armin von Ungern-Sternburg. „Das war gar nicht einfach, vieles sieht man gar nicht auf den ersten Blick.“ Aber, so von Ungern-Sternburg weiter, die Resonanz auf die Erstauflage sei äußerst positiv gewesen, Ansprache und Auswahl der Themen kamen gut an. Das bestätigt auch Ana-Violetta Sacaliuc. Sie koordiniert in Offenbach verschiedene Integrationsprojekte und arbeitet eng mit den sogenannten Migrantenselbstorganisationen (MSO) zusammen: „Nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe“. Vor allem die kultursensiblen Übersetzungen und Praxisnähe seien von den Vereinen gelobt worden.

Der Broschüre „Sie wollen in Frankfurt oder Offenbach leben und arbeiten?“ wurde in einer Auflage von 50.000 Exemplaren produziert, jeweils 5.000 Stück in Bulgarisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Spanisch, Türkisch und Deutsch liegen an den einschlägigen Stellen aus. Außerdem gibt es die Broschüren als pdf unter www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de sowie www.offenbach.de/international

Bildinformation:

Dr. Matthias Schulze-Böing, Leiter des Offenbacher Amts für Arbeitsförderung, Statistik und Integration und Sylvia Weber, Dezernentin für Integration und Bildung in der Stadt Frankfurt

v.l.n.r.: Ana-Violetta Sacaliuc, Programmkoordinatorin WIR - Wegweisende Integrationsansätze Realisieren in Offenbach, Dr. Matthias Schulze-Böing, Leiter des Offenbacher Amts für Arbeitsförderung, Statistik und Integration, Sylvia Weber, Dezernentin für Integration und Bildung in der Stadt Frankfurt, Dr. Armin von Ungern-Sternburg, Leiter des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt (AmkA), Dr. Uta George, Teamleiterin im AmkA, Jan Pasternak, Referent im Dezernat für Integration und Bildung in der Stadt Frankfurt, und Eva Singler, Referentin für Neuzuwanderung und Willkommenskultur beim AmkA

Foto: Stadt Offenbach

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