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Stadt Offenbach

Flächenreport 2017 der Wirtschaftsförderung / Offenbach ist Boom-Town

23.11.2017

Offenbach am Main, 23. November 2017 – Der Gewerbestandort Offenbach brummt - die Nachfrage vor allem nach höherwertigen Flächen steigt. „Es gibt täglich Anfragen nach Gewerbe- und Einzelhandelsflächen sowie nach Büroräumen“, berichtete Oberbürgermeister Horst Schneider bei der Vorstellung des Flächenreports 2017 am 20. November 2017. Trotz der drohenden Standortschließung von Siemens blickt er mit Optimismus in die Zukunft. Die hohe Nachfrage an Gewerbeflächen sei zum einen der guten Lage „im Nukleus der polyzentrischen Metropolregion“ geschuldet. Zum anderen aber auch der Entwicklung von neuen Gewerbegebieten wie sie der Masterplan für Offenbach vorsehe.

Ein guter Indikator für die wachsende Bedeutung der Stadt ist der Flächenreport, in dem die Wirtschaftsförderung jährlich den Leerstand von Büro-, Lager- und Produktionsflächen dokumentiert. Zum Stichtag 31. Oktober 2017 sind die leerstehenden Büroflächen auf 99.611 Quadratmeter gesunken. Der rückläufige Trend aus dem Vorjahr setzt sich damit fort. Insgesamt hat sich die Leerstandsquote für Büroflächen in Offenbach auf 7,74 Prozent und in Frankfurt auf knapp über zehn Prozent verringert. „Die ersten Effekte des Masterplans sind sichtbar“, davon ist Amberger überzeugt. Der Erfolg rühre daher, dass die Stadtverordnetenversammlung zusammen mit dem Masterplan auch einen Maßnahmenkatalog beschlossen habe. „Das war ein klares Zeichen für Investoren, dass in unserer Stadt wirklich etwas geschieht.“ Die vielen Nachfragen auf Messen zeigen Amberger, dass der Masterplan-Prozess in Offenbach zur richtigen Zeit kommt.


Steigende Nachfrage nach hochwertigen Flächen


Auf dem Büromarkt steigt vor allem die Nachfrage nach modernen, top-ausgestatteten Räumen. Viele ältere Gebäude werden entsprechend modernisiert, berichtet Amberger. Ein positives Beispiel sei der Verkauf des ehemaligen Areva-Gebäudes mit 27.000 Quadratmeter Bürofläche an die Helaba Landesbank, die das Gebäude umbauen wird. Offenbach werde zum wichtigsten Einzelstandort der Helaba. In der Kaiserleistraße habe die Firma Evonik 3.500 Quadratmeter Bürofläche gemietet, im Nachbargebäude werde eine Mediengruppe auf 3.000 Quadratmeter untergekommen. „Schon heute sind die Flächen am Kaiserlei gefragt wie nie zuvor“, sagt Amberger. Er geht davon aus, dass die Attraktivität des Gebietes nach dem Umbau am Kaiserlei weiter steigen wird.

In der Innenstadt habe der Verkauf des City-Towers zwar die Leerstandsquote erhöht. Allerdings weiß Amberger, dass die Büroflächen im City-Tower von dem neuen Eigentümer Comer Group auf dem Hintergrund der zu erwartenden Brexit-Folgen neu vermarktet werden. Ein positives Beispiel für ein auf das Gebäude abgestimmtes Vermarktungskonzept sei das ehemalige „Goldpfeil-Haus“ in der Kaiserstraße. Der neue Eigentümer habe das Haus fast komplett vermietet – nur 1.700 Quadratmeter von 16.000 Quadratmeter sind noch zu haben.

Der Rückgang an leerstehenden Ladenflächen um 1.557 Quadratmeter gegenüber dem Vorjahr auf 4.969 ist vor allem auf den Verkauf des „Toys-R-Us“- Gebäudes und den Umbau der City-Passage zurückzuführen. Diese Ladenflächen stehen dem Markt aktuell nicht zur Verfügung. In der Innenstadt habe sich der Leerstand der City-Passage auf die umliegenden Flächen allerdings negativ ausgewirkt, so Amberger. Viele Interessenten wurden abgeschreckt. Amberger blickt zufrieden auf das Jahr 2017 zurück und bezeichnet es „als eines der erfolgreichsten Jahre bei der Vermarktung von Flächen“: „Wir haben die Grundlagen gelegt, um viele Arbeitsplätze nach Offenbach zu holen.“

Mietpreise weitestgehend stabil

„Trotz der hohen Nachfrage sind die durchschnittlichen Mietpreise für Büroräume im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend stabil geblieben“, erläutert Verena Sänger von der Wirtschaftsförderung. Im Kaiserleigebiet, dem wichtigsten Bürostandort, und der Innenstadt hat sich der Quadratmeterpreis um 50 Cent leicht erhöht. In den Gewerbegebieten Bieber-Waldhof und Sprendlinger Straße um einen Euro. Die höheren Mietpreise kommen durch neue Mietverträge zustande, aber auch weil die Vermieter in die Qualität der Räume investiert haben. Zudem wurde ein älteres Bürogebäude verkauft, wodurch günstige Flächen weggefallen sind, so Sänger. Stark nachgefragt werden kleinere Büroflächen, davon profitieren die Sirius Businessparks und der Gewerbepark Bürgel.

Bei den Lager- und Produktionsflächen werden zentral gelegene, kleinere Lagerräume bis 500 Quadratmeter gesucht. Die Knappheit gerade an kleinteiligen Flächen hat zu einem leichten Anstieg der Mindestmiete um 50 Cent im Kaiserleigebiet geführt und um einen Euro in Offenbach Ost gegenüber dem Vorjahr. In Offenbach Ost und in der Sprendlinger Straße sind zudem die Spitzenmieten für höherwertigere Flächen um ein Euro gestiegen. Das hat auch mit einer neuen Nutzung zu tun: „Im alten Schlachthof wurden Lagerflächen als Show-Room-Fläche mit industriellem Charme vermietet“, nennt Sänger ein Beispiel.

Trotz der niedrigen Leerstandsquote liegt der Anteil der kurzfristig verfügbaren Gewerbeflächen bei 452.146 Quadratmeter. Neben dem Kaiserleigebiet und der Innenstadt wird in Zukunft der Offenbacher Osten an Bedeutung gewinnen. Auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs mit über 100.000 Quadratmeter Fläche werde die Firma Aurelis das „Quartier 4.0“ - ein Quartier aus Wohnen und Arbeiten - bauen, so Amberger. Dort gebe es bereits eine hohe Nachfrage an Flächen. Hinzu komme die Entwicklung des Farbwerk-Geländes zu einem Innovationscampus. Auch dort werden kurzfristig große Mietflächen bereit stehen. Am alten Mercedes-Standort in Offenbach stehen weitere 40.000 Quadratmeter Gewerbefläche zur Verfügung, die zeitnah verkauft werden sollen.

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