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Stadt Offenbach

Hessischer Integrationsbeauftragter lobt Integrationsmonitoring der Stadt Offenbach / Jo Dreiseitel: „Gutes Beispiel auch für andere Städte und Landkreise“

27.07.2017

Offenbach am Main, 27. Juli 2017 – Der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, hat sich gestern im Zuge seiner Sommerreise über das Integrationsmonitoring der Stadt Offenbach informiert. Offenbach am Main hat seit vielen Jahren unter den kreisfreien Städten in Deutschland den höchsten Anteil an Ausländern beziehungsweise Menschen mit Migrationshintergrund. Dieser hat sich aufgrund der Entwicklung der vergangenen Jahre mit der Zuwanderung aus den EU-Ländern in Süd-, Südost- und Osteuropa noch einmal deutlich erhöht (siehe Abbildung).

Dieser Herausforderung begegnen die Stadt sowie öffentliche oder private Institutionen, Verbände und ehrenamtliche Akteure mit einer Vielzahl von Integrationsmaßnahmen. Das 2016 zum ersten Mal veröffentlichte und 2017 fortgeschriebene Monitoring der Stadt liefert dafür eine wichtige Basis. Offenbach hat eine umfassende Datengrundlage für die Integrationspolitik aufgebaut, seit es 2009 von der Landesregierung zu einer von sechs „Modellregionen Integration“ ausgewählt wurde. Die Ergebnisse aus dem Monitor finden auch Niederschlag im Integrationsmonitor des Landes Hessen.

Staatssekretär Jo Dreiseitel verdeutlichte, wie wertvoll und wichtig die Offenbacher statistischen Daten für die integrationspolitischen Maßnahmen der Stadt sind. „Das Integrationsmonitoring der Stadt Offenbach stellt eine Planungs- und Entscheidungsgrundlage für die dortige Integrationspolitik dar, die Beispielcharakter auch für andere Städte und Landkreise in Hessen hat.“ Er setze sich, so Dreiseitel, dafür ein, dass in Hessen die Vielfalt der Menschen mit ihren kulturellen, politischen, religiösen und persönlichen Überzeugungen wertgeschätzt werde. „Doch mit der Vielfalt zu leben, bedeutet eine fortwährende Diskussion, Aushandlung und Bewegung. Dies gilt gerade für Offenbach. Für diesen Prozess brauchen wir verlässliche empirische Informationsquellen“, lobte der Staatssekretär die Arbeit der Stadt.

Das Integrationsmonitoring wird vom Amt für Arbeitsförderung, Statistik und Integration durchgeführt. Dabei arbeiten das Referat Integration und die Abteilung Statistik und Wahlen im Amt eng zusammen. Die Daten und Analysen der Integrationsmonitorings ergänzen die inzwischen sehr ausdifferenzierte Sozial- und Bildungsberichterstattung der Stadt.

„Die Integration der Immigranten in die Aufnahmegesellschaft ist eine der wichtigsten Aufgaben der Stadt. Sie investiert dafür viel in den Bereichen Bildung, Arbeit, Stadtentwicklung, Wohnen und Zusammenleben der Kulturen. Es ist wichtig, die Situation immer wieder genau zu analysieren und zu überprüfen, ob die Integrationsanstrengungen Wirkung zeigen. Dafür haben wir das Integrationsmonitoring aufgebaut“, sagte Ana-Violeta Sacaliuc, Koordinatorin des Integrationsprogramms bei der Stadt.

Das Hessische Integrationsmonitoring

Die Aufgabe, ein Integrationsmonitoring aufzubauen und fortzuschreiben, ist eines der Bestandteile des Programms „Modellregionen Integration“ und des Nachfolgeprogramms „WIR“ in Hessen. Ziel der Datenerhebung ist es, die Situation in Hessen und den Regionen im Hinblick auf integrationsrelevanten Themen noch genauer zu beobachten, Entwicklungen sichtbar zu machen und Fortschritte bei der Erreichung integrationspolitischer Ziele überprüfbar zu machen. Das Land Hessen hat inzwischen mehrere Berichte zum Integrationsmonitoring veröffentlicht, zuletzt für das Jahr 2015. Darin werden sowohl das Konzept als auch eine Fülle von Daten präsentiert.

Für die strukturelle Dimension der Integration werden Daten zum Zugang zu Bildung und zur Partizipation an Erwerbsarbeit ausgewertet. Bei der sozialen Dimension geht es um Daten zu Lebensformen von Migranten (etwa Kinderzahl), aber auch Daten zu Gesundheit, bürgerschaftlichem Engagement und zur Kriminalität. Im Hinblick auf die kulturelle Dimension der Integration schaut man vor allem auf Daten zum Spracherwerb und zum Sprachstand.

Mit Blick auf die „identifikatorische“ Dimension wird versucht, aus bestimmten Daten Hinweise abzuleiten, inwieweit sich Migranten mit dem Aufnahmeland Deutschland, dem Land Hessen oder auch der Stadt oder Region, in der sie leben, identifizieren und eine innere Bindung dazu aufgebaut haben.

Der Hessische Integrationsmonitor weist 50 Indikatoren aus, die aus den verschiedensten statistischen Quellen gewonnen werden. Zu einigen dieser Indikatoren liefern die Kommunen, auch die Stadt Offenbach, die Datengrundlagen, andere werden aus verschiedensten Landes- und Bundesstatistiken, einige aus Bevölkerungsumfragen gewonnen.

„Nicht alle Indikatoren bilden ihren Gegenstand vollständig ab“, erläutert Amtsleiter Matthias Schulze-Böing, der Autor des aktuellen Berichts. „Aber insgesamt ist mit dem Hessischen Integrationsmonitor eine eindrucksvolle Datensammlung verfügbar, die die Situation der Immigrationsbevölkerung in Hessen sehr detailreich darstellt und es zumindest ansatzweise erlaubt, im Zeitverlauf auch die Fortschritte bei der Integration und den Erfolg der Integrationspolitik zu bewerten.“

Abbildung – Quellen: Stadt Offenbach, Integrationsmonitoring Hessen, Destatis

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