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Stadt Offenbach

Mädchen üben Verhalten im Brandfall, Erste Hilfe und Notrufabsetzen / Großes Interesse am Girls‘ Day bei der Feuerwehr Offenbach

28.04.2017

Offenbach am Main, 28. April 2017 – Schwere Ausrüstung, große Höhen und aufregende Technik: 21 Schülerinnen stellten sich beim Girls‘ Day den beruflichen Aufgaben einer Feuerwehrfrau. In der Feuer- und Rettungswache der Berufsfeuerwehr Offenbach erhielten die elf- bis 15-jährigen Mädchen Informationen zum Beruf der Brandmeisterin und nahmen an realitätsnahen Übungen teil. Wie in den Vorjahren hatte die Feuerwehr zum Girls‘ Day als Dienststelle der Stadtverwaltung mit überwiegend technischen Berufen wieder ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse geöffnet.

Da Nachwuchsförderung für die Verwaltung von großer Bedeutung ist, begrüßten Oberbürgermeister Horst Schneider persönlich, Brandoberinspektor Norbert Habenstein und die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Feuerwehr, Ina Sittmann, die Interessierten. „Unsere Wache organisiert und betreut seit 16 Jahren den Girls‘ Day“, betonte Oberbürgermeister Schneider. „Wohl kaum ein Beruf ist so männerdominiert wie der des Feuerwehrmannes. Die Feuerwehr Offenbach hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, den Anteil der Frauen im Feuerwehrtechnischen Dienst zu erhöhen.“ Immerhin handle es sich bei der Feuerwehr um zukunftsorientierte Berufe.

Die Strategie der Stadt, konsequent Nachwuchskräfte anzusprechen, scheint bei der Feuerwehr aufzugehen, so Schneider: „In den vergangenen Jahren interessierten sich vermehrt junge Frauen für einen Beruf bei der Feuerwehr. Aktuell liegt die Zahl der eingestellten Feuerwehrfrauen einschließlich der Auszubildenden bei vier“, ergänzte Dr. Michael Eiblmaier, stellvertretender Leiter der Feuerwehr.

Brandoberinspektor Norbert Habenstein stellte den Schülerinnen das Berufsbild der Feuerwehrfrau – Brandmeisterin – vor und erläuterte, welche Anforderungen gestellt werden, um den Beruf zu erlernen. Auf den Punkt gebracht: „Wir Feuerwehrleute leisten schnelle technische und medizinische Hilfe in Not und bei Gefahr für Menschen, Tier, Sachwerte und die Umwelt.“

Außer den spannenden Aufgaben des Löschens und Bergens besteht der Arbeitsalltag auch aus Aufgaben des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes. Die dafür notwendige Technik und Bekleidung der Feuerwehrleute wurde im Anschluss praktisch vorgeführt. Die Feuerwehrbeschäftigten Denis Rebel, Roger Neuhäusel, Alexander Habicht und Sandra Reng begleiteten den potenziellen Nachwuchs einen Tag lang durch den abwechslungsreichen und mitunter brandgefährlichen Alltag. Hierbei nimmt die Bekleidung der Feuerwehrleute für ihren persönlichen Schutz eine zentrale Rolle ein.

Dass Technik Mädchen begeistern kann, bewiesen die Schülerinnen bei der Besichtigung der Einsatzfahrzeuge in der Fahrzeughalle und im Umgang mit hydraulischem Gerät. Schülerinnen testen die Kleidung fühlten sich sichtlich wohl in der – etwas zu großen – Feuerwehrkluft mit Helm und Sauerstoffgerät und waren nicht wenig erstaunt darüber, was Feuerwehrleute zu ihrem eigenen Schutz während eines Einsatzes alles tragen.

Hauptbrandmeisterin Sandra Reng, Leiterin der Fernmeldeausbildung, erläuterte die Aufgaben der Leitstelle. Die Schülerinnen lernten anhand eines Rollenspiels, was auf der Wache passiert, wenn ein Notruf 112 bei der Feuerwehr abgesetzt wurde. Mit Hauptbrandmeister Dennis Rebel erfuhren sie einiges über den Einsatz des Rettungswagen (RTW) und lernten lebensrettende Maßnahmen wie die Herz-Druck-Massage und die stabile Seitenlage. Zum Schluss blieb noch Zeit für eine Übung. Auf dem Hof wartete Hauptbrandmeister Roger Neuhäusel mit der Drehleiter auf die Mädchen. Etwas verhalten, aber dann voller Begeisterung stiegen die Schülerinnen in den Korb der Drehleiter und wurden auf fast 30 Meter in die Höhe gefahren. Alle bewiesen sich als schwindelfrei und genossen die Aussicht über die Stadt Offenbach.

Bei der Abschlussbewertung gaben sie Bestnoten. Ob sie dauerhaft für diesen Beruf „Feuer gefangen“ haben, wird die Zukunft zeigen. „Ein Besuch in der Wache ist auch immer eine Möglichkeit, die Mädchen für die Jugendfeuerwehr oder für die Freiwillige Feuerwehr zu begeistern“, weiß Alexander Habicht, Oberbrandmeister und stellvertretender Leiter der Jugendfeuerwehr in Offenbach.

Hintergrund Girls‘ Day

Am bundesweiten Mädchen-Zukunftstag öffnen Unternehmen, Betriebe und Behörden ihre Türen für Mädchen ab Klasse 5, um ihnen Einblick in den vermeintlich männlichen Teil der Arbeitswelt zu geben. Mädchen lernen Ausbildungsberufe und Studiengänge in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften kennen. Ziel dieses Schnuppertages ist es, dass Mädchen ihre Berufsmöglichkeiten voll ausschöpfen und sich nicht nur auf die typisch weiblichen Berufsfelder oder Studienfächer konzentrieren.

Bildinformation:

Das Foto (Stadt Offenbach) zeigt von links Oberbürgermeister Horst Schneider, Ina Sittmann Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Feuerwehr, Norbert Habenstein Brandoberinspektor und Alexander Habicht, Oberbrandmeister und stellvertretender Leiter der Jugendfeuerwehr im Kreise der Schülerinnen.

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