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Stadt Offenbach

Digitale Bildung findet im Alltag permanent statt / Bildungskonferenz zur Digitalisierung in Offenbach findet große Resonanz

16.04.2018

Offenbach am Main, 16. April 2018 – „Die Digitalisierung betrifft alle Lebensbereiche und sie macht auch vor der Bildung nicht halt“, begrüßte Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß die Teilnehmenden der Bildungskonferenz „Digitalisierung – Herausforderungen und Perspektiven für die Bildung in der Stadt Offenbach“. Über 100 Teilnehmende aus Kitas, Schulen, beruflicher Bildung und Weiterbildung waren am 19. März der Einladung der Volkshochschule/Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung gefolgt, um mehr über die Digitalisierung in der Bildung zu erfahren. „Wir wollen uns mit Chancen und Risiken digitaler Bildung befassen sowie anstehende Aufgaben für Offenbach benennen“, umriss Weiß die Konferenzziele.

Diesen Ball nahm Prof. Holger Horz auf, der in seinem Einführungsvortrag auf Gefahren und Mythen digitaler Bildung einging und Empfehlungen zu ihrer Gestaltung gab. „Wir verbringen 80 Prozent unserer Wachzeit mit Medien wie Fernsehen, Radio, PC und Smartphone“, so der Bildungsforscher der Goethe-Universität Frankfurt. Digitale Medien zu „dämonisieren“ sei aber der falsche Weg. „Richtig ist, dass Kinder und Jugendliche heute anders lernen als früher, aber Kompetenz in einer digitalen Welt kommt nicht von Abstinenz digitaler Medien in der Bildung“, konstatierte Horz. Die Bildungseinrichtungen müssten Menschen dazu befähigen, zu kompetenten Nutzern zu werden und darüber hinaus „Lernende in ihrem Lernprozess begleiten, damit sie eigene Schwächen erkennen und kompensieren können.“

Workshops im Anschluss boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich auszutauschen. Am Nachmittag widmete sich Dr. Jürgen Dieter, Direktor des Hessischen Städtetages, der Rolle der Kommunen in der digitalen Bildung. Er fragte, ob der Schulträger nur „digitaler Zeugwart“ oder nicht auch inhaltlicher Gestalter im Medienzeitalter sei. „Die Stadt Offenbach sieht sich als inhaltlicher Gestalter, das signalisiert die Ausrichtung der heutigen Bildungskonferenz“, stellte Dieter fest.

Nader Djafari, ehemaliger Geschäftsführer INBAS GmbH, moderierte die abschließende Podiumsdiskussion, in der auch anstehende Aufgaben für Offenbach benannt wurden. Hans-Joachim Giegerich, Geschäftsführer der Giegerich & Partner GmbH und Vizepräsident der IHK Offenbach, wies darauf hin, dass digitale Inhalte in den Berufsbildern zunehmen werden. „Die Digitalisierung treibt individuelles Lernen voran“, so der Unternehmer. Dr. Christoph Köck, Verbandsdirektor des Hessischen Volkshochschulverbandes, machte auf die Gefahr einer „digitalen Spaltung“ aufmerksam und formulierte als Auftrag für Bildungseinrichtungen „den Menschen die notwendigen digitalen Kompetenzen vermitteln, um am gesellschaftlichen Fortschritt teilhaben zu können.“ „Wir dürfen die Akteure in den Bildungsinstitutionen aber auch nicht überfordern, sie sind zurzeit mit vielen schwierigen Themen, zum Beispiel mit der Inklusion oder der Ganztagsbildung, befasst“, mahnte Dr. Dieter. Susanne Meißner, Leiterin des Staatlichen Schulamts Offenbach. Sie kündigte einen Diskussionsprozess an: „Die Schulen müssen sagen, wie sie mit digitalen Medien arbeiten wollen und was sie dazu brauchen“. Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß betonte, dass die Stadt Offenbach digitaler Bildung offen gegenüber stehe. „In der Weiterbildung sind wir hier schon weiter, aber auch Kitas sollten Bedarfe formulieren und Schulen Konzepte vorlegen. Zu deren Umsetzung benötigen wir dann aber auch mehr finanzielle Ressourcen, zum Beispiel aus dem Digitalpakt des Bundes“.

Das Resümee oblag Dr. Gabriele Botte: „Digitale Bildung findet statt. In Bildungseinrichtungen, die sich mit Konzepten beschäftigen, im Privaten sowie im Alltagsleben. Wir sind mit dieser Bildungskonferenz als Auftakt ins Gespräch gekommen und ich bin mir sicher, wir werden das weiter pflegen und nehmen dies auch als Auftrag für die Volkshochschule und ihre Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung, diesen Prozess in Offenbach weiter zu gestalten.“

Die Beiträge zur Bildungskonferenz können abgerufen werden unter www.offenbach.de/bildungskoordinierung

Kontakt für Rückfragen: Kai Seibel, Volkshochschule/Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung, Tel. 069 8065-3153, E-Mail: kai.seibeloffenbachde

Bildinformationen:

Bild 1: Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß bei der Begrüßung

Bild 2: Vortrag von Prof. Holger Horz

Bild 3: Podiumsdiskussion, von links nach rechts: Dr. Christoph Köck, Hessischer Volkshochschulverband, Paul-Gerhard Weiß, Bildungsdezernent, Susanne Meißner, Staatliches Schulamt, Nader Djafari (Moderation), Hans-Joachim Giegerich, Giegerich & Partner GmbH, Dr. Jürgen Dieter, Hessischer Städtetag

Copyright: Stadt Offenbach / Volkshochschule

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