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Stadt Offenbach

Capitol Cinema Lounge: Drei Raue Gesellen

Veranstaltungsinformationen

DER STUMMFILM-WESTERN

„Den Western und den Jazz halte ich
für die einzigen beiden Kunstformen, die
ganz ursprünglich amerikanisch sind.“
Das Zitat wird dem legendären Clint
Eastwood zugeschrieben. Bei uns ist der
Stummfilm der Saison der wichtigste
Stummfilm-Western des großen „Früchte
des Zorns“-Regisseurs John Ford. Die
Westernhelden, Cowboys und Gaunerfiguren
des Western folgen als Kunstfiguren
(lange vor Lucky Luke) ihren realen
Vorbildern nur um wenige Jahre versetzt;
sie sind noch mehr Zeitgenossen des
Publikums als illustrative Nostalgie. Die
Siedlerströme, das Leben an der Grenze
des sich zu eigen gemachten Landes (der
„Frontier“) – das alles ist noch ein Stück
weit „echte“ Lebenswelt in den Jahren
der frühen Western.
Dort befinden wir uns auch in „Drei raue
Gesellen“ oder „Three Bad Men“, den
Ford 1926 als seinen letzten Stummfilm
drehte. Natürlich ist hier alles dabei,
was einen guten Western ausmacht:
Spannung, Drama, dazu die angemessene
Portion Humor.
Unser Freund Timothy Brock als einer
der wichtigsten Stummfilmdirigenten
und -komponisten weltweit schuf seine
2010 geschriebene Partitur für diesen
Film auch mit einem Blick auf die eigene
Familiengeschichte. Sein Großvater hatte
ihm noch die alten Familienerinnerungen
aus dem „Oklahoma Land Rush“ erzählt.
Auf dieser Basis entschied er, seine
Partitur mit einer authentischen Klanglichkeit
seiner amerikanischen Heimat zu
entwickeln. In diesem Jahr hören wir im
März bereits Musik dieser Ausrichtung,
unter anderem von Roy Harris – und der
hat ebenso wie Aaron Copland, David
Diamond oder Virgil Thomson mit einer
klar amerikanisch gemeinten Tonsprache
Pate für diese Filmmusik gestanden.
Natürlich enthält sie auch weitere
Ingredienzien, die wir klassisch mit dem
Western verbinden: Western-Songs und
alte irische Volksweisen.

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