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Stadt Offenbach

Capitol Symphonie Lounge I: Offenbach, New York. Riccio - Die Oper

Veranstaltungsinformationen

 NACH 75 JAHREN WIEDER ZURÜCK AUF DER BÜHNE

1947 war die Offenbacher Oper RICCIO
die erste Opern-Uraufführung, die man
sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs
im Freistaat Bayern leistete. Das Werk
hatte seine Premiere am Landestheater
Coburg; 1950 folgte die zweite Inszenierung
am Nationaltheater Mannheim.
Danach wurde es still um die Oper –
die junge Bundesrepublik legte in den
Spielplänen vor allem Wert auf den
klassischen Kanon sowie hier und dort
Neuestes. Das überaus Reizvolle eines
furiosen Jugendwerks am äußersten
Ende der Spätromantik war in diesem
Kontext wenig gefragt.
RICCIO folgt einer hoch emotionsgeladenen
Liebe-und-Tod-Handlung in der
in den 1920-er Jahren brandaktuellen
komprimierten Form eines großen
Operneinakters. Nicht nur die Rezensionen
der zeitgenössischen Presse stellen
die Nähe zu Richard Strauß‘ „Salome“
heraus – sie ist in der Tat unverkennbar.
Aber das ist nur einer der Züge des
Werks. Vielmehr vermittelt die Partitur
den ganzen Strudel der ästhetischen
Richtungen und Möglichkeiten, die diese
rasante Epoche einer enthusiastischen
Autorin und einem künstlerisch hungrigen
jungen Komponisten an die Hand
gab. Die Musik schillert dabei sogar
stellenweise konturenscharf ins Expressionistische
hinein.
Dank großzügiger Unterstützungen
können wir RICCIO 75 Jahre nach der
letzten Inszenierung nun wieder konzertant
auf die Bühne bringen – in der
Stadt, in der sie vor fast einhundert Jahren
geschaffen wurde. Die Produktion
leitet Yuval Zorn, den das renommierte
britische Phono-Magazin ‚Gramophone‘
als „einen der profiliertesten Symphonieund
Operndirigenten der Gegenwart“
bezeichnet und der sich intensiv mit
Musik der Entstehungszeit des RICCIO
auseinandersetzt.

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