Scholem Jankew Abramowitsch: Die Reisen Benjamins des Dritten
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Veranstaltungsinformationen
Ein satirischer jiddischer Roman aus dem Schtetl.
Lesung und Vortrag, veranstaltet von der Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft Offenbach: 30 Jahre Schamor We Sachor - Bewahren und Erinnern.
Die deutsch-amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin Dr. Susanne Klingenstein wird er an diesem Abend aus ihrer Neuübersetzung des Romans von Scholem Jankew Abramowitsch „Die Reisen Benjamins des Dritten“ lesen, die historischen Hintergründe erklären und über die Aktualität des Werkes sprechen.
Klingenstein nennt den 1878 im damals zaristischen Wilna in jiddischer Sprache veröffentlichten Roman eine „riskante politische Satire auf die Lage der Juden in Russland“. Diesen Charakter des witzigen Romans hätten die jüdischen Zeitgenossen von Abramowitsch (1835-1917) sofort erkannt. Abramowitsch, dessen Werke unter dem Namen seines fiktiven Wanderbuchhändlers „Mendele Moicher Sforim“ – übersetzt „Mendele, der Buchhändler“ – erschienen, gilt als „Großvater“, jiddisch gesagt „Sejde“, der neuzeitlichen jiddischen
Literatur. Zusammen mit Scholem Alejchem und Jitzhok Leib Perez zählt Abramowitsch zu den Klassikern der jiddischen Literatur.
Die in Boston lebende Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin lehrte als Professorin am Massachusetts Institute of Technology MIT und an der Harvard University. Seit einem Jahrzehnt erforscht Klingenstein die Geschichte der jiddischen Literatur.
Bauherr der Villa in der Tulpenhofstraße 54 war der spätere Offenbacher Ehrenbürger Dr. Siegfried Guggenheim (1873-1961). Guggenheim, der einer alten Wormser jüdischen Familie entstammt, kam 1900 nach Offenbach und war hier als Rechtsanwalt tätig. Er engagierte sich als Kunstmäzen und war vor der Schoa der letzte Vorsitzende der 1707 gegründeten Israelitischen Religionsgemeinde. Nach dem Novemberpogrom 1938 emigrierte Guggenheim in die USA.
Einlass 18.30 Uhr
Beginn 19 Uhr
Anfahrt: Die Villa befindet sich im Offenbacher Westend in einem Wohngebiet mit eingeschränkten Parkmöglichkeiten für Autos (Anwohnerparken). Es wird empfohlen, den ÖPNV zu nutzen.
Bushaltestellen: Offenbach Westend-Tulpenhofstraße (Linien 104, 106) oder Offenbach Westend-Deutscher Wetterdienst (Linien 103, 108)
Tickets sind reservierbar unter info@dienemann-formstecher.de
Bildnachweise: Dienemann-Formstecher-Gesellschaft OF
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Quelle:Stadt Offenbach