Die Kita 3 in der Rödernstraße war 1963 erbaut, 1972 und 1974 erweitert und 2006 um einen zweiten Gebäudeteil ergänzt worden. Das Hauptgebäude war baulich und technisch in die Jahre gekommen und wurde abgerissen, weil eine Sanierung unwirtschaftlich gewesen wäre. Der neuere, eingeschossige Gebäudeteil blieb in seiner baulichen Form und Nutzung erhalten und wurde jetzt aber über einen Flur mit kleiner Rampe barrierefrei mit dem zweigeschossigen Neubau verbunden.
Holzrahmenbauweise hat sich bewährt
Die Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern haben den Neubau bezogen. Ein Großteil von ihnen, insgesamt vier Gruppen, waren bis zur corona-bedingten Reduzierung der Betreuung interimsweise in Raummodulen auf dem Kita-Grundstück untergebracht. Zwei Gruppen konnten das neuere, eingeschossige Bestandsgebäude weiter nutzen.
Die Räume im neuen Hauptgebäude wirken hell, freundlich und wohnlich. Allen Gruppenräumen sind jeweils noch kleinere Intensivräume zugeordnet. Überall duftet es noch nach frisch verlegtem Linoleum und nach Holz. „Die Holzrahmenbauweise mit der Verwendung vorgefertigter Elemente hat sich generell bewährt“, erklärt Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß. Vorteilhaft sei nicht nur das besondere Raumklima, sondern auch die Kürze der Bauzeit. „Sofern die Kosten gegenüber der klassischen Massivbauweise vertretbar sind, wenden wir dieses Verfahren deshalb möglichst auch bei anderen Bauprojekten im Kita- und Schulbereich an.“
Neubau auf engstem Raum
Mit der Projektsteuerung hatte das Hochbaumanagement des Amts für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement die OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft beauftragt. Laut dem Stadtwerke-Unternehmen war der Neubau der Kita auf dem begrenzten innerstädtischen Grundstück mit besonderen logistischen Herausforderungen verbunden.
Auf engstem Raum galt es, das Holzhaus genau an der Stelle des Vorgängerbaus zu errichten und dafür vorher noch einen Kriechkeller mit alten Versorgungsleitungen zu beseitigen. Unmittelbar daneben wurden die Raummodule für die Interimseinrichtung aufgebaut und mit Strom und Wasser versorgt.
Für den Neubau des Hauptgebäudes hatte die Stadt Offenbach eine Ausnahmegenehmigung vom Regierungspräsidium einholen müssen, weil das Baugelände in der Fluglärmschutzzone (Tagesschutzzone 2) des Frankfurter Flughafens liegt.
Erweiterung des Platzangebots von 150 auf 175 Kinder
Sozial- und Jugenddezernentin Sabine Groß erklärt:
„In unserer wachsenden und jungen Stadt besteht weiterhin Bedarf an Betreuungsplätzen. Mit dem Ersatzneubau haben wir nicht nur bessere Betreuungsbedingungen bei Raumprogramm und Ausstattung geschaffen, sondern auch die Kapazitäten ausgeweitet. Die Kita in der Rödernstraße verfügte bislang über eine Kapazität von sechs Gruppen mit 150 Plätzen für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Durch den Neubau wird sie künftig 175 Kindern in sieben Gruppen Platz bieten. Das ist ein wichtiger Beitrag, um den Betreuungsbedarf in der Innenstadt zu decken."
Vorausgesetzt, dass die Pandemie dies bis dahin zulässt, soll die siebte Gruppe im Sommer mit Beginn des neuen Kindergartenjahres eröffnet werden. Die Raummodule der Interimsanlage werden jetzt wieder abgebaut. Anschließend, noch im März, will die OPG die Außenanlage erneuern.
Die Stadt Offenbach investiert in den Neubau und die Erweiterung der Kita Rödernstraße rund 6,7 Millionen Euro. 4,9 Millionen Euro Fördermittel erhält die Stadt aus dem Kommunalinvestitionsprogramm des Bundes (KIP Bund).
01. März 2021