Drei Raue Gesellen
Der Stummfilm-Western
SONNTAG, 12. APRIL 2026
Praeludium: 16.00 Uhr
Konzertbeginn: 17.00 Uhr
„Den Western und den Jazz halte ich für die einzigen beiden Kunstformen, die ganz ursprünglich amerikanisch sind.“ Das Zitat wird dem legendären Clint Eastwood zugeschrieben. Bei uns ist der Stummfilm der Saison der wichtigste Stummfilm-Western des großen „Früchte des Zorns“-Regisseurs John Ford. Die Westernhelden, Cowboys und Gaunerfiguren des Western folgen als Kunstfiguren (lange vor Lucky Luke) ihren realen Vorbildern nur um wenige Jahre versetzt; sie sind noch mehr Zeitgenossen des Publikums als illustrative Nostalgie. Die Siedlerströme, das Leben an der Grenze des sich zu eigen gemachten Landes (der „Frontier“) – das alles ist noch ein Stück weit „echte“ Lebenswelt in den Jahren der frühen Western.
Dort befinden wir uns auch in „Drei raue Gesellen“ oder „Three Bad Men“, den Ford 1926 als seinen letzten Stummfilm drehte. Natürlich ist hier alles dabei, was einen guten Western ausmacht: Spannung, Drama, dazu die angemessene Portion Humor.
Unser Freund Timothy Brock als einer der wichtigsten Stummfilmdirigenten und -komponisten weltweit schuf seine 2010 geschriebene Partitur für diesen Film auch mit einem Blick auf die eigene Familiengeschichte. Sein Großvater hatte ihm noch die alten Familienerinnerungen aus dem „Oklahoma Land Rush“ erzählt. Auf dieser Basis entschied er, seine Partitur mit einer authentischen Klanglichkeit seiner amerikanischen Heimat zu entwickeln. In diesem Jahr hören wir im März bereits Musik dieser Ausrichtung, unter anderem von Roy Harris – und der hat ebenso wie Aaron Copland, David Diamond oder Virgil Thomson mit einer klar amerikanisch gemeinten Tonsprache Pate für diese Filmmusik gestanden. Natürlich enthält sie auch weitere Ingredienzien, die wir klassisch mit dem Western verbinden: Western-Songs und alte irische Volksweisen.
John Ford / Timothy Brock
(1894-1973 /*1963)
THREE BAD MEN
DREI RAUE GESELLEN
Western von 1926
CAPITOL SYMPHONIE ORCHESTER
Dirigent: Timothy Brock