Endspurt an der Hafenschule: Optimale Bedingungen für Bildung, Erziehung und Sport

Vierzügige Grundschule, Kita und zwei Sporthallen
„Das städtische Hochbaumanagement und die Stadtwerke-Gruppe mit ihrem Immobilienunternehmen OPG haben hier ganze Arbeit geleistet“, lobt Oberbürgermeister Horst Schneider die Kooperation zwischen Verwaltung und Stadtdienstleister.
Für 26,6 Millionen Euro hat die Stadt Offenbach in einer Bauzeit von rund zwei Jahren eine vierzügige Grundschule für rund 420 Kinder mit zwei Sporthallen und einer Kindertagesstätte für rund 170 Kinder errichtet und damit das bislang größte Einzelprojekt ihres mehrere Hundert Millionen Euro schweren Schulsanierungsprogramms umgesetzt.
Der Bau der Kita wurde mit 5,6 Millionen Euro aus dem Regionalfonds Fluglärmschutz, Förderung der nachhaltigen Regionalentwicklung, bezuschusst.
Wickelkommode und Kletterwand in der Kita
In der Kita stehen in den Sanitärräumen der Krippengruppen schon die Wickelkommoden und Toiletten für die Kinder unter drei Jahren bereit. Eine kleine bunte Kletterwand wartet darauf, dass es ambitionierte Kletterkünstler bis hinauf zu einem Glöckchen am oberen Ende schaffen.
In der Gemeinschaftsküche von Schule und Kita (Tageskapazität: 400 Portionen) mit ihren großen Kochkesseln und der riesigen Kipp-Bratpfanne wird der ausladende Dunstabzug noch einem letzten Test unterzogen.

Glasflächen geben Blick auf Hafenbecken und Blauen Kran frei
Alles wirkt freundlich, hell und luftig. Im Süden schottet ein fünfgeschossiger, fast 20 Meter hoher Gebäudetrakt mit Fachklassen, Verwaltungsräumen und – als bauliche Besonderheit – zwei übereinander angeordneten Einfeld-Sporthallen die dahinter liegenden zweigeschossigen Gebäudeteile mit den Klassen- und Gruppenräumen von der Hafenallee ab. An der Nordseite hingegen geben große Glasflächen den Blick auf die Hafentreppe und das Hafenbecken mit dem Blauen Kran frei.
Wie die gesamte, nach den Plänen der Darmstädter waechter + waechter Architekten BDA entstandene Architektur, strahlt auch der Innenraum Großzügigkeit und Qualität aus. Die Hafenschule fügt sich damit nahtlos in die hochwertige Infrastruktur ein, die die Stadtwerke-Tochter OPG im neuen Stadtviertel schafft. Um die städtebaulich und architektonisch bestmögliche Planungslösung zu erhalten, hatte die Stadt eigens den Weg eines Realisierungswettbewerbs gewählt.
Gebäudekomplex reagiert mit seiner Struktur auf Blockrandbebauung des Nordends
Der in sich geschlossene, 100 mal 60 Meter große Gebäudekomplex mit seiner optisch ansprechenden Klinkerfassade reagiert mit seiner Struktur auf die historische Blockrandbebauung des benachbarten Gründerzeitviertels: Mit einer Bruttogrundfläche von rund 11.000 Quadratmetern dehnt er sich exakt bis an die Grenzen des rund 7.100 Quadratmeter großen Grundstücks aus.
Der Eingang zur Schule befindet sich im Südwesten an der Ecke Hafenallee/Kranweg, der Eingang zur Kita im Nordwesten an der Ecke Hafenallee/Hafendeck. Ein zweigeschossiger Querriegel mit gemeinsam nutzbarer Cafeteria trennt inmitten des Baukomplexes Schule und Kita voneinander ab. Durch diese Mittelspange sind zwei Innenhöfe zum Spielen und Lernen entstanden.
Reibungsloser Übergang vom Bau in den Betrieb
Von der Planung und dem Bau bis hin zum Betrieb der neuen Schule und Kita: „Die Stadtwerke bringen hier die ganze Kompetenz ihres Geschäftsfeldes ein und können so für einen reibungslosen Übergang vom Bau in den Betrieb sorgen“, erklärt Geschäftsführerin Daniela Matha, die den Immobilienbereich der Stadtwerke zusammen mit ihrer Kollegin Annette Schroeder-Rupp verantwortet.

Das für die technischen Abläufe und Hausmeisterdienste verantwortliche Schwesterunternehmen der OPG, die GBM Service GmbH, war schon früh eingebunden gewesen und hatte sich etwa mit der Heiz- und Lüftungstechnik oder auch der Alarm- und Brandmeldeanlage vertraut gemacht. Hausmeister Domenico Mazzilli ist bereits seit Juni täglich vor Ort.
Die Hafenschule ist die erste Offenbacher Schulneugründung seit Jahrzehnten und neben dem Rückbau des Kaiserleikreisels, dessen Projektsteuerung ebenfalls die OPG versieht, das derzeit größte Bauprojekt der Stadt. „Für das Nordend und das neue Hafenviertel ist sie ein wichtiges Bindeglied“, erklärt Daniela Matha.
Hohe Schule des Projektmanagements
Für die OPG, die auch schon den Stadionbau auf dem Bieberer Berg managte, sei der Schulbau ein weiterer Meilenstein, freut sich Frank Tyron, Bereichsleiter Projektrealisierung des Stadtwerke-Unternehmens. Aufgrund der Förderrichtlinien des Regionalfonds Fluglärmschutz war eine Vergabe nach Einzelgewerken erforderlich. Insgesamt wurden für das Projekt rund 50 Einzelausschreibungen und -vergaben durchgeführt.
„Ein aufwendiges Verfahren mit hohen Anforderungen an das Projektmanagement, so Geschäftsführerin Annette Schroeder Rupp. „Dadurch war es allerdings möglich, auch viele Mittelständler und kleinere Unternehmen einzubinden.“
Die Koordination so vieler Einzelgewerke war denn auch eine große Herausforderung für OPG-Projektleiter Hubert Schieck. Wie Bauleiter Werner Faust vom gleichnamigen Architekturbüro ist er unablässig vor Ort und steht in regelmäßigem Austausch mit Projektleiterin Astrid Reese vom städtischen Hochbaumanagement.

Optimale Bedingungen für Bildung, Erziehung und Sport
„Mit der neuen Hafenschule hat Offenbach optimale Bedingungen für Bildung, Erziehung und Sport“ geschaffen, sagt Oberbürgermeister Horst Schneider. Und davon, so Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß, profitierten nicht nur das Nordend und das Hafenviertel. Durch die neue Grundschule und den geänderten Zuschnitt des Schulbezirks würden auch andere Innenstadt-Grundschulen entlastet.
Vor allem an der zuvor sieben- bis achtzügig betriebenen Goetheschule im Nordend gehört die drangvolle Enge im Schulhaus und Pausenhof jetzt der Vergangenheit an. Hier werden durch den Wechsel von insgesamt vier Klassen in die Hafenschule laut Stadtschulamtsleiter Thomas Löhr nicht nur Räume für Fach- und Differenzierungsunterricht frei, sondern wird auch die hohe Lärmbelastung spürbar abnehmen.
Mit der neuen Kindertagesstätte im Hafen trage die Stadt dem steigenden Bedarf an Kindertagesbetreuung in der Innenstadt Rechnung, erklärt Stadtrat Paul-Gerhard Weiß. Gerade im Nordend herrsche schon seit Jahren der höchste Bedarf an Betreuungsplätzen, so Claudia Kaufmann-Reis, stellvertretende Betriebsleiterin des Eigenbetriebs Kindertagesstätten Offenbach (EKO).
Auch Vereine können Sporthallen nutzen
Bedeutung hat die Hafenschule aber auch als Sportstätte. Die beiden übereinanderliegenden Sporthallen verfügen über die gleichen Ausmaße, unterscheiden sich jedoch in der Höhe.
Die untere, 5,5 Meter hohe Halle wird außerhalb der von Schule und Kita genutzten Zeit dem Judo-Club Samurai, die obere, sieben Meter hohe Halle anderen Sportvereinen wie dem Box-Club Nordend oder der TGS Bieber, aber auch der VHS für Sportangebote zur Verfügung stehen, erläutert Manfred Ginder, Leiter des städtischen Sportmanagements.
Hafenschule startet am 14. August mit 13 Klassen
Am Montag, 14. August, starten Kinder und Lehrkräfte der Hafenschule ins neue Schuljahr. Tags darauf werden drei erste Klassen eingeschult. Insgesamt geht die Hafenschule einschließlich einer Vor- und einer Intensivklasse mit 13 Klassen, davon vier vom EKO betriebene Ganztagsklassen, an den Start. Künftig wird sie vierzügig sein und über zwei Ganztagsklassen pro Jahrgang verfügen.
Der EKO startet an der Hafenschule mit zwei bis drei Krippengruppen und drei bis vier Kita-Gruppen. Die Kinder werden gestaffelt aufgenommen, um ihnen eine ausreichende Eingewöhnungszeit zu ermöglichen. Die Kita hat eine Gesamtkapazität von vier Krippen- und fünf Kindergartengruppen.
Am Mittwoch, 30. August, um 11 Uhr, wird die Hafenschule im Rahmen eines Festes mit Tanz und Chorgesang, Seilsprung und Artistik feierlich eröffnet.
Daten zum Schulbeginn in der Hafenschule
Bei der Neuordnung des Schulbezirks Nordend/Hafenviertel waren das Offenbacher Stadtschulamt und das Staatliche Schulamt für Stadt und Kreis Offenbach zusammen mit den Schulleitungen der Goetheschule und der Hafenschule um die pädagogisch verträglichste Lösung bemüht.
Leitgedanken bei der Neuordnung des Schulbezirks Nordend/Hafenviertel
Die wichtigsten Leitgedanken
Mit wie vielen Klassen startet die Hafenschule?
Was passiert mit dem Interimsstandort Schillerschule
Welche Klassen werden im Schuljahr 2017/18 an der Hafenschule unterrichtet?
Daten zum Start der Kita
Kinderbetreuung der Ganztagsklassen in der "Kita an der Hafenschule"
An der „Kita an der Hafenschlule“ (27) sind pro Jahrgang zwei Ganztagsklassen geplant. Da die Hafenschule vierzügig sein wird, werden somit künftig acht Ganztagsklassen angeboten.
Zum Start wird es in der ersten Jahrgangsstufe zwei Ganztagsklassen, in der zweiten Jahrgangsstufe eine Ganztagsklasse (Übernahme aus den Raummodulklassen vom Interimsstandort Schillerschule) und ebenfalls in der dritten Jahrgangsstufe eine Ganztagsklasse (Übernahme aus den Raummodulklassen Schillerschule) geben
Der Start für die neuen Ganztagsklassen-Kinder ist identisch mit dem Schulstart. Die schon vorhandenen Kinder vom Interimsstandort sind zwischenzeitlich in der ersten und der letzten Ferienwoche in der Kita 06 betreut worden. Dazwischen war Sommerpause.
Kindergarten- und Krippengruppen in der "Kita am Hafen"
Öffnungszeiten der "Kita am Hafen"
Hafenschule und Kita in Zahlen
Adresse: Hafenallee 13-15, 63067 Offenbach
Kapazität
Grundschule: vierzügig mit Vorklasse (rund 420 Kinder)
Kindertagesstätte: neungruppig (Kita 5, Krippe 4, maximal 173 Kinder)
Daten zum Grundstück und Gebäude
Grundstücksgröße: 7.093 Quadratmeter
Bruttogrundfläche gesamt: 10.748 Quadratmeter (8.551 Schule, 2.197 Kita)
Ausmaße:
- zwei bis fünf Geschosse
- ca. 100 Meter Länge
- ca. 60 Meter Breite
- bis 20 Meter Höhe
Bauzeit
Baubeginn: Juni 2015
Grundsteinlegung: Dezember 2015
Fertigstellung Rohbau: August 2016
Gesamtfertigstellung: August 2017
Kosten und Förderung
Kosten: 26,61 Millionen Euro
Förderung: 5,6 Millionen Euro als Zuschuss für den Bau der Kita am Hafen nach den Richtlinien des Landes Hessen zur Förderung der nachhaltigen Regionalentwicklung (Regionalfonds Fluglärmschutz).