Pop-Phänomen aus Südkorea erobert die Stadthalle
21.02.2025 – Im ehrwürdigen „Home of Rock’n-Roll“ schlägt der Puls der Zeit: Der südkoreanische Sänger, Tänzer und Schauspieler Lee Taemin tritt am Freitag, 7. März, in der Stadthalle Offenbach auf. Seine erste Solo-Welttournee bringt das Mitglied der K-Pop-Gruppe Shinee in nur sechs europäische Städte – und das Konzert an der Waldstraße war in wenigen Minuten komplett ausverkauft.
„Wir sind stolz darauf, dass Taemin in unser städtisches Veranstaltungshaus kommt“, sagt Birgit von Hellborn, Geschäftsführerin von Capitol und Stadthalle. Seine weiteren Stationen auf dem Kontinent sind Helsinki, London, Tilburg, Paris, Brüssel und Manchester: „Da sind wir in namhafter Gesellschaft.“ Das Pop-Phänomen aus Südkorea stehe beispielhaft für das vielseitige Programm in der Stadthalle. „Ob Rock oder Rap, Folklore oder Folk-Metal, Balkan-Hits oder Mantra-Singen: Wir bedienen auch musikalisch die gesamte Bandbreite.“
Ausgeprägte Fankultur
Die „Ephemeral Gaze“ genannte Welttournee 2024/25 führt Taemin durch 28 Städte in Asien, Amerika und Europa. Auf seinen „flüchtigen Blick“ hoffen auch die rund 4.000 Fans, die Anfang März aus dem gesamten Bundesgebiet und benachbarten Ausland nach Offenbach pilgern werden. Die besonders ausgeprägte K-Pop-Fankultur hat das Team der Stadthalle schon im Februar 2024 beim Auftritt der südkoreanischen Gruppe Dreamcatcher miterlebt: Hartgesottene campten vor der Stadthalle, um beim Einlass die begehrten Plätze in den vordersten Reihen zu ergattern. Das Jubeln und Schreien der Menge während des Auftritts erinnerte schon fast an die „Beatlemania“ vor rund 60 Jahren. Typisch für K-Pop sei auch das sogenannte Meet & Greet-Paket, das die Veranstalter verkaufen und organisieren, berichtet Birgit von Hellborn: „Wer das erwirbt, erlebt die Stars hinter den Kulissen und bekommt zum Abschied eine Geschenktüte überreicht.“
K-Pop entwickelte sich Anfang der 1990er-Jahre in Seoul und wurde 2012 mit dem Hit „Gangnam Style“ erstmals weltweit wahrgenommen. Die Bands singen auf Koreanisch oder Englisch und nahmen mittlerweile schon Hits mit Weltstars wie Coldplay, Dua Lipa oder Selena Gomez auf. Talentagenturen in Südkorea nehmen bereits Teenager unter Vertrag und bilden sie professionell aus: So kam Taemin 2008 als 15-Jähriger zu der Boygroup Shinee. Jetzt ist er einer der wenigen Solo-Performer in der Branche – und die Tickets für seinen Auftritt am 7. März in Offenbach werden auf ebay für mehrere Hundert Euro gehandelt. Wer die begehrten Karten besitzt, darf sich freuen: So nahe wie im vergleichsweise intimen Rahmen der Stadthalle werden die Fans dem Weltstar womöglich nie mehr kommen.
Andrang sorgt für Wertschöpfung
Das Event macht Offenbach bei neuen Zielgruppen bekannt (auch wenn auf dem Tourplakat „Frankfurt“ über der Location steht). Von dem Andrang bei solchen bundesweit beachteten Konzerten in der Stadthalle profitiert die Stadt auch in punkto Wertschöpfung. Fans, die aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland anreisen, bringen Geld in die lokale Wirtschaft: Sie essen in Restaurants, übernachten in Hotels und kaufen vielleicht noch ein paar Souvenirs – das alles sorgt dafür, dass Geschäfte und Dienstleister vor Ort profitieren. „Da wir ziemlich in der Mitte Deutschlands liegen und vergleichsweise gut erreichbar sind, buchen bei uns häufig auch Künstlerinnen und Künstler, die bundesweit nur wenige Konzerte geben“, sagt Birgit von Hellborn. Zuletzt war das bei der Sängerin Lepa Brena der Fall: Wegen der großen Nachfrage aus dem gesamten deutschsprachigen Raum gab die Balkanlegende am 14. und 15. Februar gleich zwei Konzerte in der Stadthalle.