
Weitere 29 E-Busse bei Solaris bestellt – Kaufpreis 1,5 Millionen Euro geringer als geplant
Die ersten sieben E-Busse kommen zum Fahrplanwechsel
Das deutsche Tochterunternehmen des polnischen Herstellers Solaris hatte im November 2019 auch schon den Zuschlag für die ersten sieben Elektrobusse erhalten. Sie sollen bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 zum Linieneinsatz gelangen. Gleichzeitig war Solaris beauftragt worden, als Generalunternehmen den Mobilitätsbetrieb der Stadtwerke auch mit der dazugehörigen Ladeinfrastruktur auszustatten. Die Ertüchtigung des Betriebshofs ist seit 2019 in Gang.
Die Busse sollen hauptsächlich über Nacht im Betriebshof in der Hebestraße 14 mit Energie versorgt werden. Dabei hebt sich jeweils ein Stromabnehmer (Pantograph) vom Busdach und kontaktiert eine von der Decke hängende Ladehaube. Tagsüber soll die Zwischenladung an den mit Ladepunkten ausgestatteten Wendeanlagen im Kaiserlei und An den Eichen erfolgen.
Bund fördert die Anschaffung der E-Busse
Das Investitionsvolumen für die Beschaffung der 29 eBusse beträgt rund 17 Millionen Euro. Das sind 1,5 Millionen Euro weniger als geplant. Das günstige Ergebnis konnte dank hervorragender Verhandlungen in den Bietergesprächen im Ausschreibungsprozess erzielt werden. Den rund 17 Millionen Euro stehen 8,04 Millionen Euro bewilligte Fördermittel des Bundes gegenüber.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit fördert den Erwerb aus dem Sondervermögen des Energie- und Klimafonds (EKF) mit 80 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu den Kosten eines Dieselbusses. Nach Abzug der Bundesförderung liegen die Anschaffungskosten eines E-Busses rund 70.000 Euro höher im Vergleich zu einem Dieselbus. Den Förderbescheid hatte Bundesumweltministerin Svenja Schulze 2019 persönlich an OVB-Geschäftsführerin Anja Georgi und OVB-Prokuristin Janine Mielzarek überreicht.
12 Millionen Euro Fördermittel fließen in Elektrifizierung
Zuvor, ebenfalls im Sommer 2019, hatte der Hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir den Startschuss für die schrittweise Elektrifizierung der Offenbacher Busflotte gegeben. Das Land Hessen fördert den Erwerb der ersten Tranche von sieben E-Bussen mit 40 Prozent der Mehrkosten gegenüber Dieselbussen sowie den Aufbau der Ladeinfrastruktur mit insgesamt vier Millionen Euro und nutzt dafür Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die Kosten für die Busbeschaffung betragen 4,2 Millionen Euro (ohne Förderung). Die Anschaffung der Ladeinfrastruktur für das Betriebsgelände und für die beiden Wendeschleifen An den Eichen und im Kaiserlei kostet zusammen 2,3 Millionen Euro.
Insgesamt fließen damit rund zwölf Millionen Euro Fördermittel in die Elektrifizierung der Stadtwerke-Busse. „Somit haben wir die Förderfenster des Bundes und des Landes effektiv genutzt“, erklärt Mobilitätdezernentin Sabin Groß.
Ökologischer und gesundheitlicher Nutzeffekt ist enorm
OVB-Geschäftsführerin Anja Georgi: „Die Umstellung der Stadtbusse auf Elektromobilität bedeutet den größten Umbau in der 136-jährigen Geschichte unseres Traditionsunternehmens.“ Der ökologische und gesundheitliche Nutzeffekt sei enorm. Der Einsatz von 36 E-Bussen werde jährlich über 3.000 Tonnen CO2, über 1.300 Tonnen NOx und über zehn Kilogramm Feinstaub einsparen. Damit lasse sich trotz der 2018 vorgenommenen Ausweitung des Stadtbusverkehrs mit mehr Fahrzeugen und höherer Kilometerleistung der gesamte Flottenverbrauch sogar deutlich senken.
23. Juni 2020