Vierfach Strom für E-Fahrzeuge

„In Offenbach gibt es derzeit rund 80 Elektrofahrzeuge – das müssen noch viel mehr werden, um die Umwelt zu entlasten. Dazu leistet die neue Ladestation einen guten Beitrag. Die Stadt Offenbach spielt damit bei der Erprobung und Einführung innovativer Technik rund um die umweltfreundliche Elektromobilität in der Rhein-Main-Region weiter eine große Rolle. Die Stadtverwaltung setzt ebenso wie die städtischen Gesellschaften schon länger Elektrofahrzeuge ein – und unsere Entsorgungsbetriebe nutzen ein Müllhybrid-Fahrzeug“, erklärt der Offenbacher Oberbürgermeister Horst Schneider.
Anlage dient der Forschung
Honda R&D wird die Anlage auch für interne Forschungsaktivitäten nutzen, um die Entwicklung seiner globalen Aktivitäten im Bereich „Elektromobilität“ voranzutreiben. Für Forschungszwecke werden Daten der Ladevorgänge an der Ladestation erhoben und ausgewertet. „Wir wollen alle aus dem Projekt lernen“, erklärt Honda Projektleiter Martin Stadie. „Das Projekt ist langfristig angelegt. Wir wollen die Elektromobilität weiter voranbringen und neue Synergien für unsere Kunden entwickeln.“ Für die Anlage, die den Anforderungen der aktuellen Ladeinfrastrukturverordnung des Bundes entspricht, hat Honda keine öffentliche Förderung in Anspruch genommen.
Im weiteren Projektverlauf will Honda R&D die Einbindung einer Wasserstofftankstelle mit integrierter Wasserstofferzeugung verwirklichen. Die „Smart Hydrogen Station“ ist eine hochkompakte Anlage zur Wasserstofferzeugung mittels Elektrolyse, integriertem Hochdruckspeicher und Betankungsanlage. Sie wird am Standort Offenbach in das „Smart Company“-Projekt integriert und kann ausschließlich über erneuerbare Energien mit Strom versorgt werden. Sie kann weiterhin als Energiespeicher für den Strommarkt dienen und zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen. Der Wasserstoff wird zur Betankung der Brennstoffzellenfahrzeugflotte von Honda genutzt. Im Bereich „Wasserstoffinfrastruktur“ sind ebenfalls zusätzliche Forschungsaktivitäten geplant. Honda erhofft sich davon die europäische Zulassung für den Betrieb im öffentlichen Raum sowie technische Weiterentwicklungen wie beispielsweise schnellere Betankungsmöglichkeiten oder die Integration von neuen, standardisierten Betankungsprotokollen.

Vier öffentliche Lademöglichkeiten
Vier Elektrofahrzeuge können zur gleichen Zeit mit insgesamt maximal 150 Kilowatt geladen werden. Ein dynamisches Lademanagement sorgt für die Energieverteilung. Kostenlos können auch Elektrofahrräder und Elektroroller an der Station geladen werden. Die Leiterin der Regionalen Projektleitstelle Modellregion Elektromobilität Rhein-Main, Anja Georgi, begrüßte die neue Initiative als Unterstützung für die E-Mobilität als Teil der Offenbacher Identität.
„Damit der Umstieg auf elektrisch betriebene Fahrzeuge gelingt, müssen infrastrukturelle Voraussetzungen geschaffen werden. Daher begrüßen wir den Ausbau öffentlicher Ladesäulen im Stadtgebiet, der dank der Initiative von Honda R&D Europe, neuen Auftrieb gewinnt. Die Regionale Projektleitstelle der Modellregion Elektromobilität Rhein-Main, angesiedelt bei der Stadtwerke Offenbach Unternehmensgruppe, setzt wichtige Impulse, um Rahmenbedingungen für unternehmerisches Engagement zu schaffen. Ziel ist es nicht nur, in Offenbach Emissionen zu reduzieren, sondern auch die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand und die bestehende Zusammenarbeit mit Land und Bund im Bereich Elektromobilität zu stärken. Zusammengefasst werden die Offenbacher Maßnahmen unter dem kommunikativen Dach „e-wie-Offenbach“. Mit dem Slogan wollen wir die Vorbildfunktion der Stadt auch außerhalb der Region verdeutlichen und das „E“ in E-Mobilität als Teil Offenbacher Identität hervorheben“, sagt Anja Georgi, Leiterin Regionale Projektleitstelle Modellregion Elektromobilität Rhein-Main.
Vorausschauendes Energiemanagement
Ziel des Projektes ist die effiziente und intelligente Nutzung der Energieressourcen. Derzeit werden 35 Prozent der Energie in Deutschland mit Windkraft und Solarfeldern erzeugt. Das Forschungsprojekt will Energie aus Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung zu den Verbrauchern wie Heizung, Kühlung und Labore bringen. Die Ladesäule ist Teil des gesamten Energiekonzeptes und wird über erneuerbare Energie aus Photovoltaik Anlagen von Honda und anderen alternativen Energiequellen versorgt. Mit einer zentralen Steuerung wird ein vorausschauendes Energiemanagement angestrebt, das zur Stabilisierung lokaler und überregionaler Netze beitragen kann – daher werden auch Informationen der Stromversorger und Netzbetreiber eingebunden.
29.05.2017