Künstler für große Flächen
Das kunstvolle Grabmal für den Maler und Illustrator Heinrich Holz (1890–1927) auf dem Alten Friedhof in Offenbach schuf der Bildhauer Paul Seiler nach dessen Vorlage. Es zeigt ein expressionistisches Relief mit fünf Figuren in Form einer Kirche.
Holz besuchte die Kunstgewerbeschule in Offenbach und wurde von Rudolf Koch gefördert. Nach dem Ersten Weltkrieg als Soldat arbeitete er als Dekorationsmaler und widmete sich der Buchillustration. Ein Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens waren großflächige Wandmalereien wie die vollständige Ausmalung der Notkirche St. Josef, erbaut 1920 vom Architekten Dominikus Böhm. In Frankfurt bemalte er um 1924 mehrere historische Häuser am Fünffingerplätzchen und verzierte sie mit Inschriften: Das „Pesthaus“ gestaltete er laut Wikipedia mit sich krümmenden, leidenden Gestalten ebenso wie mit dankbaren Menschen, die sich über das Ende des „Schwarzen Todes“ freuten.
Ansonsten umfasste sein Werk Gemälde, Zeichnungen und Illustrationen, die oft von einer verträumten und zauberhaften Ästhetik geprägt sind. Trotz seines frühen Todes im Alter von 37 Jahren an Leukämie hinterließ der Maler ein bemerkenswertes künstlerisches Erbe. Allerdings existieren die meisten seiner Werke heute nicht mehr. Auch das Fünffingerplätzchen wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, heute befindet sich dort der westliche Eingang zur Schirn-Kunsthalle. Dafür sind viele kleinformatige Tempera-Arbeiten überliefert, und 1966 wurde die Monografie „Heinrich Holz. Ein Maler und Illustrator aus Offenbach am Main 1890–1927" veröffentlicht.
Die Werke von Paul Seiler, der die Grabstätte erschaffen hat, zeichnen sich durch eine klare Formensprache und oft auch durch antike Einflüsse aus. Beispielsweise schuf er die Skulptur eines römischen Jungen mit Toga und Flöte für die Milchhofsiedlung in Offenbach, die später ins Haus der Stadtgeschichte überführt wurde. Dort befinden sich auch zwei steinerne Figuren, die Seiler 1914 für das damalige Kaufhaus Oppenheimer an der Frankfurter Straße angefertigt hatte.
Friedhofsverwaltung
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