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Stadt Offenbach

Den Abschied würdevoll gestalten

Die Ökumenische Hospizbewegung Offenbach e.V. begleitet sterbende und trauernde Menschen – unabhängig von Herkunft, Glaube und finanzieller Situation. Im RUHEPUNKT-Interview berichten die Hospizdienst-Koordinator*innen Birgit Winter und Andreas Schmidt über ihre Arbeit.

Akzeptieren, was da ist und sich zeigen möchte - dabei kann ein gemeinsamer Besuch auf dem Friedhof helfen.

Worin genau besteht Ihre Tätigkeit bei der Hospizbewegung?

Schmidt: Wir sind zuständig für die Gewinnung und den Einsatz der Ehrenamtlichen. Rund 50 Menschen engagieren sich bei uns in der Sterbe- und/oder Trauerbegleitung. Wir führen Gespräche mit den Betroffenen und schauen, wer am besten zueinander passt.
Winter: Wir sind auch bei der Ausbildung der Hospizhelferinnen und -helfer dabei: So lernen wir sie kennen, um sie dann richtig zuordnen zu können. Teilweise sind sie jahrelang mit todkranken Menschen zusammen und bauen eine enge Beziehung auf. Danach braucht es eine Pause, um wieder Abstand zu gewinnen.   


Was haben Sie aus Ihrer Tätigkeit im Hospiz gelernt?

Winter:
Mir ist bewusst geworden, wie wertvoll das Leben ist – und wie schnell es vorbei sein kann. Jeder Morgen ist womöglich unser letzter. Das zeigt mir, wie wichtig es ist, bewusst und achtsam zu leben.
Schmidt: Ich habe erkannt, dass ich mein Leben so führen kann und will, dass ich jederzeit bereit bin zu gehen. Ich schiebe keine Konflikte mehr auf, sondern bin im Reinen mit mir und den Menschen, die mir wichtig sind.


Warum lohnt es sich noch, beim Thema Tod und Sterben nicht wegzusehen?

Winter:
Es ist so wichtig, als Mensch würdevoll behandelt zu werden – egal in welcher Situation. Durch unsere Zuwendung können wir das verbleibende Leben und auch den Abschied mit Würde gestalten. Der Tod gehört zum Leben dazu, und ich wünsche mir einen offeneren Umgang damit.
Schmidt: Wir können Brücken bauen und Menschen ins Gespräch bringen, die das zunächst nicht wagen – etwa, weil die Schwerkranken niemandem zur Last fallen wollen oder die Angehörigen davor Angst haben, Fehler zu machen. 


Haben Sie einen Rat für Angehörige, denen ein Abschied bevorsteht?

Schmidt:
Schauen Sie, was den Betroffenen gut tut, was sie oder er möchte. Manche wollen über das Sterben reden, andere lieber über Fußball – oder Sie backen gemeinsam Plätzchen. Fragen Sie: Was brauchst du? Was würde dir jetzt gut tun? Und sagen Sie offen, wenn Ihnen etwas zu viel wird oder wenn Sie keine Antworten wissen. 

 

Was bedeutet für Sie der Gedenkgottesdienst auf dem Neuen Friedhof? 

Winter:
Wir von der Hospizbewegung begleiten pro Jahr 50 bis 60 Menschen. Vor der Pandemie trafen wir uns zum Gedenkgottesdienst in der Stadtkirche. Der Neue Friedhof passt als neuer Ort sehr gut, weil ihn die Menschen mit ihren Verstorbenen in Verbindung bringen. Der Veranstaltung mit Angehörigen kann nun ein gemeinsamer Besuch am Grab folgen. Die Anwesenden spüren, dass sie nicht alleine sind, dass andere die gleichen Erfahrungen machen. Viele können dadurch einfacher akzeptieren, was da ist und sich zeigen möchte.

Angebote und Kontakt

Neben der Begleitung am Lebensende macht die Hospizbewegung auch Angebote für Trauernde, etwa Gesprächsrunden oder gemeinsame Wanderungen.  Infos gibt es unter Telefon 069-800 87 998, E-Mail infohospizoffenbachde und auf der Homepage:


Friedhofsverwaltung

Friedhofsverwaltung
Mühlheimer Straße 425
63075 Offenbach

Hinweise zur Barrierefreiheit

Behindertenparkplätze vorhanden

Hinweise zur Erreichbarkeit

Buslinien 103, 107, 120 (Haltestelle Neuer Friedhof)

Weitere Hinweise

Besucherparkplatz in der Ulmenstraße

Öffnungszeiten

Die Friedhöfe sind wie folgt geöffnet:

November bis Februar:
Montag-Freitag: 8.00 Uhr - 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 8.00 Uhr - 17.00 Uhr

März und Oktober:
Montag-Freitag: 7.00 Uhr - 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 8.00 Uhr - 18.00 Uhr

April bis September:
Montag-Freitag: 7.00 Uhr - 20.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 7.00 Uhr - 20.00 Uhr

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