Brodelnder Asphalt und dampfender Biomüll
02.07.2025 – Temperaturen nahe der 40 Grad stehen in den nächsten Tagen in Offenbach an. Viele Berufstätige können solche Hitzewellen mit luftiger Kleidung und Klimaanlage im Büro gut überstehen. Wer aber unter freiem Himmel und damit vor allem in der prallen Sonne arbeiten muss, hat solchen Luxus nicht.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtservices der Stadtwerke Offenbach beispielsweise: Die asphaltierten Fahrbahnen und Gehwege heizen sich besonders stark auf. Wer hier fegen, Schäden ausbessern, Markierungen aufbringen oder die Papierkörbe leeren muss, kann sich nicht in den Schatten flüchten. Auch die Gärtnerinnen und Gärtner können ihre Dienstpläne nicht beliebig ändern und unter schattige Bäume verlegen – Unkraut wächst eben auch zwischen heißen Gehwegplatten, und nicht auf jede Fläche, die gemäht werden muss, fällt der Schatten eines Hauses.
Schutzkleidung ist auch bei Hitze ein Muss
Die Müllwerker trifft es mehrfach hart: Abfalltonnen stehen meistens nicht im Schatten. Der ohnehin oft angegammelte Inhalt zersetzt sich in der Hitze noch mal so schnell und auch geruchsintensiv. Keine Freude also für die Mitarbeiter der Müllabfuhr, die die schweren, miefenden Tonnen dann über den zunehmend aufgeheizten Asphalt zum Fahrzeug ziehen müssen. Auf der Straße sind die Müllwerker besonders gefährdet. Wie auch ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Grünwesen, von der Straßenreinigung, der Straßenunterhaltung und der Entwässerung müssen sie Schutzkleidung tragen. Die dient nicht nur der besseren Sichtbarkeit, sondern auch als Sonnenschutz. Deshalb sind lange Hosenbeine vorgeschrieben, zumal sie vor Schrammen und Schnittverletzungen schützen. Darüber freut sich nicht jeder: Die Kleidung ist zum großen Teil aus Plastik. Scheint dann noch die Sonne darauf, hilft nur noch viel und oft trinken.
Stadtwerke stellen Wasser, Sonnencreme und Kopfbedeckung
Das Wasser stellt der Stadtservice der Stadtwerke zur Verfügung, ebenso wie die Sonnencreme und die Kopfbedeckung mit Nackenschutz. Alle Disponenten, also die direkten Ansprechpartner aller Beschäftigten, weisen nochmals dringend darauf hin, von allen Angeboten Gebrauch zu machen und auch bei noch so großer Hitze die Schutzkleidung weiter zu tragen.
Die Idee, in den Sommermonaten den Dienstbeginn einfach auf fünf Uhr morgens vorzuverlegen und die Mitarbeitenden mit Arbeitsplatz im Freien früher in den Feierabend zu schicken, hat Charme. Sie scheitert aber an der Realität: Durch die in Sommernächten weit geöffneten Fenster würde beispielsweise das Geschepper der Mülltonnen ungebremst in die Schlafzimmer dringen und wenig Freude bei den Bürgerinnen und Bürgern hervorrufen.