Hochwasserschutz: Erster Probeaufbau nach Sanierung des Maindeichs
24.10.2024 – Die Abteilung Tiefbau des Stadtservices der Stadtwerke Offenbach bereitet vom 28. Oktober bis 8. November den ersten Aufbau des neuen Hochwasserschutzes am sanierten Maindeich in Rumpenheim vor. Dafür werden die Schmiedegasse und die Ufergasse zwischen Fischergasse und Höhe Mainfähre voll gesperrt. Die Mainfähre bleibt in dieser Zeit erreichbar, in der ersten Woche allerdings nur über die Fischergasse.
„Die Überschwemmungen nicht nur in Deutschland, sondern auch bei unseren europäischen Nachbarn haben uns gezeigt, wie notwendig die Erhöhung unseres Maindeichs war“, sagt Stadtkämmerer und zuständiger Dezernent für den Stadtservice, Martin Wilhelm, der seinen Besuch bei dem Aufbau angekündigt hat. „Diese erhöhte Sicherheit stellt aber auch die mit dem Deichschutz beauftragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtservices vor neue Herausforderungen. Es ist beruhigend zu wissen, dass sie jetzt zwei Wochen einplanen, um den neuen Aufbau einzuüben. So kann im Ernstfall schnell reagiert werden und die Deiche können bei drohendem Hochwasser schnellstmöglich geschlossen werden.“
Zwei Wochen für Probeaufbau eingeplant
In der Woche von Montag, 28. Oktober, bis Freitag, 1. November, wird mehrmals probeweise die Mobile Wand auf dem Deich zwischen Schmiedegasse und Fischergasse sowie zwischen der Schmiedegasse und dem Rumpenheimer Schloss aufgebaut. Dabei ist schweres Gerät im Einsatz. Es kann zu Beschädigungen vor allem der Kieswege kommen, die im Anschluss wieder beseitigt werden.
In der Woche von Montag, 4, bis Freitag, 8. November, werden zur Übung des Umgangs mit den neuen Materialien mehrfach die Deichtore Fischergasse, Untergasse und Neugasse geschlossen, außerdem wird die Mobile Wand zwischen Fischergasse und Neugasse und in Höhe des Kleinen Gässchens aufgebaut.
Da es in den Gassen zu eng für die Materiallagerung ist, erfolgt der Aufbau mit Ausnahme im Kleinen Gässchen, im Schloßpark und vor dem Schloss von der Mainseite aus. Der Mainparkplatz ist gesperrt, es verbleibt aber eine Strecke für die Zufahrt der Fähre und eine Radspur.
Völlig neue Arbeitssituation für Mitarbeitende
„Der Aufbau ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine völlig neue Arbeitssituation. Zu dem sanierten Deich passen die alten, jahrelang vertrauten Balken zum Schließen der Tore nicht mehr“, sagt Heiko Linne, Betriebsleiter der ESO Stadtservice GmbH. „Neue Balken mit neuen Verbindungen wurden geliefert, deren Handhabung jetzt eingeübt wird. Dabei wird nicht nur der Aufbau selbst geprobt, sondern auch die Zusammenarbeit Hand in Hand im Team, vor allem mit neuen Mitarbeitern.“
Während die Abteilung Tiefbau in zwei Arbeitskolonnen parallel an zwei Stellen den Aufbau übt, wird die Zeit gestoppt. Damit soll kein Druck aufgebaut werden, sondern eine realistische Einschätzung möglich sein, wie lange das Team im Ernstfall unter den neuen Bedingungen braucht. Waren es am Deich vor der Sanierung je nach Alarmstufe zwei bis drei Tage Vorlauf, werden derzeit auf dem Papier fünf Tage kalkuliert. „Wir gehen davon aus, dass wir tatsächlich weniger Zeit brauchen. Aber genau dafür werden wir die Zeit messen, um zu sehen, ob wir mit unserer prognostizierten Personalstärke richtig liegen“, sagt Abteilungsleiterin Melanie Gessner.
Sicherung des Tores an der Schmiedegasse ist besonders kompliziert
„Die Sicherung des Tores an der Schmiedegasse ist besonders kompliziert“, erklärt Dominik Arnold aus der Abteilung Tiefbau, der den Probeaufbau federführend plant. „Das Tor liegt an der tiefsten Stelle im Stadtgebiet und entsprechend ist hier der Aufbau besonders hoch. Da die Höhe des Deiches für ein Hochwasser ausgelegt ist, wie es statistisch nur alle 200 Jahre vorkommt, wäre hier im Katastrophenfall der Druck auf das geschlossene Tor und die mobile Wand am höchsten. Deshalb sind hier die Bauteile auch besonders schwer und wir arbeiten mit einem Radlader.“
Mit dem Probeaufbau kommt die Abteilung Tiefbau auch der Forderung des Regierungspräsidiums Darmstadt nach. Während der Übung werden auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Behörde sowie von der Offenbacher Feuerwehr dabei sein.