Stadtkonzern Offenbach setzt auf anonymisiertes Bewerbungsverfahren
Bei Stellenausschreibungen setzen die Stadt Offenbach und die Stadtwerke Offenbach Holding GmbH (SOH) auf ein anonymisiertes Bewerbungsverfahren.
Ob Alter oder Herkunft, Geschlecht oder Familienstand: Diese und ähnliche Angaben entfallen, um den Fokus ausschließlich auf die berufliche Qualifikation zu lenken. Die SOH und ihre Tochtergesellschaften nutzen bereits seit Januar 2013 ein anonymisiertes Bewerbungsformular, das Personalamt der Stadt führt hierfür ab Mitte des Jahres eine Standardsoftware ein.
„Wir haben den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom Sommer 2012, zeitnah ein anonymisiertes Bewerbungsverfahren einzuführen, gerne aufgenommen und umgesetzt“, sagt Oberbürgermeister Horst Schneider. Das Personalamt habe ohnehin die Einführung einer Standardsoftware für ein Bewerbungsmanagement-Verfahren geplant, das nun um den Aspekt der Anonymisierung erweitert wird.
„Das Vorgehen erhöht insgesamt den professionellen Umgang mit Bewerbungsunterlagen“, erklärt Personalamtsleiter Stephan Grimm. Ziel ist es, ein rechtlich gesichertes, einheitliches, transparentes und möglichst objektives Verfahren bei der Besetzung von Stellen zu gewährleisten.
Bei der SOH-Gruppe füllen Bewerber seit Jahresbeginn ein spezielles Formular (Öffnet in einem neuen Tab) aus, das lediglich nach beruflichen Qualifikationen fragt. Bereits in der Stellenausschreibung weisen die Unternehmen darauf hin, dass Bewerbungen ohne anonymisiertes Formular nicht in das Auswahlverfahren fallen. Die Vorlage ist im Internet unter www.soh-of.de (Öffnet in einem neuen Tab) abrufbar und wird auf Wunsch auch zugeschickt. Dieses Formular und die Bewerbungsunterlagen werden nach Erhalt durch eine neutrale Stelle mit einer Identifikationsziffer versehen und voneinander getrennt.
Auf Basis des Formulars – und damit ausschließlich aufgrund der beruflichen Qualifikationen - lädt der jeweilige Personalverantwortliche zu den Vorstellungsgesprächen ein. Erst danach werden die Unterlagen anhand der versehenen Nummern zusammengeführt und vollständig an den Verantwortlichen gegeben. Neu ist auch, dass die Bewerbungen künftig keine Fotos mehr enthalten sollen.