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Stadt Offenbach

OB Schwenke wirbt in Davos für Wirtschaftsstandort Offenbach und Finanzplatz Frankfurt/Rhein-Main

23.01.2025

Von links: Frank Scheidig, Global Head of Senior Executive Banking DZ BANK AG, Frank Haug, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Gesellschafter Bodo Möller Chemie, Souâd Benkredda, Mitglied des Vorstandes der DZ BANK, Dr. Felix Schwenke, Oberbürgermeister der Stadt Offenbach.

Als bedeutsamer Finanzplatz und starke Wirtschaftsregion präsentierte sich Frankfurt/Rhein-Main beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos, zu dem Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke in dieser Woche gereist ist. Frankfurt/Rhein-Main war erneut als einzige deutsche Region mit einem eigenen Empfang bei dem viertägigen Treffen vertreten, das jährlich ranghohe Wirtschafts- und Politikvertreter aus der ganzen Welt besuchen. Gemeinsam mit der Stadt Frankfurt, dem Bündnis Frankfurt Main Finance, bedeutenden Finanzinstituten und der hessischen Landesregierung arbeitet Offenbach derzeit an einer Strategie, um den Finanzplatz Frankfurt/Rhein-Main weiter zu stärken. Aufgrund der großen Nähe zu Frankfurt profitiert Offenbach von einer starken und soliden Finanzbranche, die viele Arbeitsplätze in der Region schafft und ein wichtiger Eckpfeiler für Wirtschaft und Wachstum in Deutschland ist. „Erfolg oder Misserfolg des Finanzplatzes haben konkrete Auswirkungen für Offenbach, auch wir haben starke Niederlassungen aus der Finanz- und Versicherungsbranche, nur als Beispiel nenne ich die Helaba, die Creditplus, die AXA oder Doric“, so OB Schwenke. 

Beim Empfang der Rhein-Main-Region nahm erstmals Bundesfinanzminister Dr. Jörg Kukies an einem Podiumsgespräch teil. Dies verlieh der Forderung der Region, dass sich die Bundesregierung dauerhaft stärker für den Finanzplatz Frankfurt/Rhein-Main engagiert, großes Gewicht und Sichtbarkeit. Im Nachgang des Brexits hatte vor allem Paris im Wettstreit mit Frankfurt erheblich mehr Geschäft gewonnen, als dies in Deutschland für möglich gehalten wurde. „Es braucht daher auch einen ernsthaften Einsatz der Bundesregierung, damit sich unsere Region im internationalen Wettbewerb mit anderen führenden Finanzplätzen behaupten kann“, erläutert OB Schwenke für diejenigen, die diese Fachdebatten nicht so eng verfolgen. Besonders bedeutsam war daher, dass auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde zum Empfang kam. Die Rhein-Main-Region hatte viele Jahre investiert, ihren Empfang aufzuwerten und ihm mehr Sichtbarkeit zu geben.

Weitere Gäste auf dem Podium der Region waren Dr. Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, und Souad Benkredda, Mitglied des Vorstands der DZ Bank, die als eine der 50 mächtigsten Frauen der Finanzwelt weltweit gilt. Mit Michael Sen, Vorstandsvorsitzender von Fresenius, nahm außerdem ein bekanntes Unternehmen der Life-Science-Branche am Austausch der Region teil. Unter diesem internationalen verwendeten Oberbegriff werden Unternehmen der Pharmabranche, der Bio-, Chemie-, Physik- und Medizintechnologie zusammengefasst. Ebenfalls für die Region warben Volker Ludwig, Vizepräsident der IHK Frankfurt, und Martin Burlon, Bürgermeister der Stadt Dreieich. Die Offenbacher Kreisgemeinde ist Sitz des Unternehmens Biotest. 

Offenbach als Standort für Wachstumsmärkte

Auch Offenbach wird Standort der weltweit stark wachsenden Life-Science-Branche, da auf dem Innovationscampus das bisher nur in Frankfurt ansässige Unternehmen BioSpring eine erhebliche Erweiterung seiner Produktion von Wirkstoffen für die Pharma- und Biotechindustrie beabsichtigt. BioSpring ist weltweit führend in der Herstellung synthetischer DNA- und RNA-Fragmente, so genannter Oligonukleotide, für die therapeutische Arzneimittelanwendung, beispielsweise in der Krebstherapie und bei Stoffwechselerkrankungen.

Fresenius-Chef Sen forderte die Politik in Europa und Deutschland zu mutiger und entschlossener Unterstützung dieser Zukunftsbranche auf. Ihre Bedeutung wächst weltweit aufgrund von Alterung und Wachstum der Bevölkerung, das hat auch die neue Trump-Administration in den USA bereits erkannt. „Dabei geht es nicht immer nur um in der Wirtschaft gerne erhobene Forderungen nach Steuersenkungen, sondern oftmals um viel handfestere Dinge“, erläutert OB Schwenke. Als ein Beispiel nannte Sen etwa die extrem langen Zulassungsprozesse für Medikamente. „Diese Entwicklung begann schon unter Joe Biden und ich beobachte sie mit Sorge, da sie auch nicht ohne Auswirkungen auf BioSpring bleibt. Sen hat mit seinen Ausführungen daher leider recht“, so Schwenke. „Wir führen dazu deshalb seit längerem auch zahlreiche Gespräche mit Bund und Land. Mittlerweile wird das Thema zumindest ernst genommen.“ Die EU hatte hier Möglichkeiten mit dem „IPCEI HealthCare Act“ geschaffen, die von Deutschland bisher nicht genutzt wurden. Mittlerweile werden europäische Mitbewerber von BioSpring auf diese Weise mit über einer Milliarde Euro Steuergeld subventioniert. 

Aus Offenbach in die Welt

Offenbachs Oberbürgermeister hat diese Entwicklung fest im Blick, weil sich BioSpring wie Samson als weltweit führender Hersteller von intelligenten Ventilen auf dem Offenbacher Innovationscampus ansiedeln wird. Der Innovationscampus steht beispielhaft für die Ansiedlung zukunftsfähiger Branchen in Offenbach. Schwenke verfolgt damit eine strategisch ausgerichtete Wirtschaftspolitik zur Diversifizierung des Wirtschaftsstandorts Offenbach. Ziele sind die Stärkung der ansässigen Offenbacher Unternehmen und die Ansiedlung neuer Unternehmen. 

Vor diesem Hintergrund begleitete Frank Haug, CEO und Inhaber der Bodo Möller Chemie Group, Oberbürgermeister Schwenke nach Davos. Das in Offenbach ansässige Unternehmen ist weltweit tätig und vernetzt. „Es ist eine Ehre, die Bodo Möller Chemie und Offenbach am Main auf der globalen Bühne des Weltwirtschaftsforums in Davos zu vertreten“, berichtet Frank Haug. „Diese renommierte Plattform verdeutlicht, wie entscheidend High-Tech-Innovationen in den Bereichen Robotik, Batterietechnologie und Wasserstoff für Fortschritt und eine nachhaltige Zukunft sind. Unsere Kernkompetenz besteht darin, chemische Produkte in mechanische und elektromagnetische Konstruktionsdaten zu transformieren, um unseren Kunden weltweit branchenübergreifend die besten Lösungen zu bieten“, erläutert Haug, wie lokale Expertise aus Offenbach globale Wirkung entfaltet. „In jedem iPhone steckt ein bisschen Offenbach“, verrät diesbezüglich Schwenke.

Wie immer nutzte Offenbachs Oberbürgermeister den Besuch in Davos auch, um bei zahlreichen Empfängen verschiedener Unternehmen neue Kontakte zu knüpfen. Dazu zählten etwa der stets hochkarätig besuchte Empfang der Unternehmensberatung McKinsey sowie der amerikanischen Citi-Group. Schwenke führte außerdem bilaterale Gespräche mit Unternehmensvertretern und informierte dabei über die Möglichkeiten am Wirtschaftsstandort Offenbach. Solche Gespräche sind vergleichbar mit klassischem Vertrieb und führen meistens nicht sofort zu Ergebnissen. Sie sind dennoch ein Kernelement der Werbung für den Standort. 

Standortmarketing soll sich für die Bürgerinnen und Bürger auszahlen

Oberbürgermeister Schwenke betont, dass solche Dienstreisen nicht aus bloßer Freude daran gemacht werden, sondern ein klares Ziel haben: „Es geht darum, für Offenbach zu werben, damit sich langfristig die finanziellen Möglichkeiten der Stadt für die Bürgerinnen und Bürger Offenbachs verbessern.“ Ein besonders wichtiges Thema für OB Schwenke ist dabei die Wohnungsnot: „Wir müssen aus meiner Sicht schnellstmöglich in die Lage kommen, bezahlbares Wohnen auch mit eigenem Geld aus dem städtischen Haushalt voranzutreiben. Wir haben das aus finanziellen und strukturellen Gründen jahrzehntelang nicht getan. Mit der GBO haben wir 2018 eine Kehrtwende vollzogen und setzen hier wieder auf den Erhalt und Ausbau bezahlbaren Wohnens.“ Mit Blick auf die jüngsten Statistiken zu Wohnkosten in Offenbach, betont Schwenke: „Wir brauchen eine Kehrtwende: Wir müssen künftig auch Geld aus dem städtischen Haushalt dafür bereitstellen. Nur: So etwas kostet richtig viel Geld. Deshalb ist gerade bezahlbares Wohnen einer der wichtigen Gründe, warum Offenbach finanziell wieder besser aufgestellt sein muss. Das dauert, das sage ich immer ganz offen, ganz sicher mehr als ein Jahrzehnt. Wir müssen aber konsequent daran arbeiten.“

Nicht teilgenommen hat Offenbachs Oberbürgermeister an Veranstaltungen mit den Techunternehmen – deren milliardenschwere Inhaber gehören zu den weltweit reichsten Menschen, denen zum Teil zunehmend fragwürdige politische und gesellschaftliche Einflussnahme vorgeworfen wird. Einzelne Gäste des Weltwirtschaftsforums trugen „Make Europe Great Again“-Mützen, berichtet er. Insgesamt herrschte die Stimmung, dass Europa nun als Reaktion auf Donald Trump viel stärker zusammenhalten und zusammenwachsen müsse. 

Den Weltwirtschaftsgipfel nutzt OB Schwenke wie auch die führenden Immobilienmessen in München und Cannes regelmäßig, um dem Standort Offenbach mehr Aufmerksamkeit zu verleihen und mit wichtigen Entscheidungsträgern und Vorständen ins Gespräch zu kommen. „Eine Erfolgsgarantie ist mit diesen Teilnahmen nicht verbunden, aber große Entscheidungen treffen Unternehmen auch nicht an einem Tag und nicht nach einem einzigen Gespräch. Dafür braucht es einen langen Atem und viel persönlichen Einsatz. Und am Ende läuft es in der Wirtschaft nicht anders als im restlichen Leben: Nichts kann persönliche Beziehungen ersetzen, um neue Firmen für Offenbach zu gewinnen.“

Von links: Dr. Felix Schwenke, Oberbürgermeister der Stadt Offenbach, Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, und Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt.

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