Gewerbestandort Bieber-Waldhof: Netzwerktreffen für Unternehmerinnen und Unternehmer
04.04.2025
Angeregte Gespräche und großes Interesse an den Entwicklungen des Standorts – das Netzwerktreffen der städtischen Wirtschaftsförderung mit Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und mehr als 50 Unternehmerinnen und Unternehmern aus Bieber-Waldhof bot Einblicke in aktuelle wirtschaftliche Themen und eine Plattform für persönlichen Austausch. Zum ersten Mal kamen die Beteiligten in dieser Form zusammen. Vorausgegangen war der Wunsch der Unternehmerinnen und Unternehmer, sich über wirtschaftliche Entwicklungen, Herausforderungen und gemeinsame Perspektiven auszutauschen. Die Wirtschaftsförderung nahm diesen Impuls gerne auf und organisierte gemeinsam mit Hessenmetall Offenbach und Osthessen, der IHK Offenbach und der Kreishandwerkerschaft das Netzwerktreffen in den Räumen des Gastgebers GKN Driveline Deutschland GmbH.
Zu Beginn erläuterte Oberbürgermeister Schwenke die wirtschaftliche Entwicklung Offenbachs und betonte: „Trotz weltweiter Krisen wächst unsere Stadt wirtschaftlich – und das nicht zufällig, sondern weil wir mit dem Masterplan 2030 eine klare Strategie für die Entwicklung unserer Flächen und mit dem Wirtschaftsstandortkonzept eine klare Strategie für die Arbeit unserer Verwaltung verfolgen: Politik, Wirtschaftsförderung und Verwaltung arbeiten immer lösungsorientiert zusammen, um Investitionen zu ermöglichen, Verfahren zu beschleunigen und Unternehmen zu unterstützen sowie Verlässlichkeit zu bieten. Zugleich ist klar definiert, welche Gebiete für Wohnraum vorgesehen sind und wo gezielt Gewerbeflächen entwickelt werden. „Diese klare Abgrenzung schafft Planungssicherheit für Unternehmen und Investoren. Gleichzeitig bleibt genügend Raum für Wohnraum, um den Ausgleich zwischen Arbeiten und Leben in der Stadt zu erhalten“, so der OB.
Standortentwicklung im Dialog: Antworten auf zentrale Fragen
In der an den Vortrag des OBs anschließenden Fragerunde ging es um zentrale Zukunftsthemen wie die langfristige Energieversorgung und die Entwicklung des neuen Hafen-Campus der Hochschule für Gestaltung. Der OB erläuterte, dass die Bauarbeiten für den Neubau der HfG durch das Land Hessen nach derzeitigem Stand 2026 beginnen und bis 2030 abgeschlossen sein sollen. Auch die Frage, welche Auswirkungen die Vollbeschäftigung der Firma Samson auf die Infrastruktur und den Verkehr haben wird, beschäftigte die Anwesenden. „Wir haben umfassende Verkehrsgutachten, die zeigen, dass es an einigen wenigen Stellen sehr eng wird, die Erschließung aber grundsätzlich funktioniert – sonst hätte das Unternehmen rechtlich dort gar nicht erst bauen dürfen“, so der OB. Zudem arbeite ein Großteil der Mitarbeitenden im Schichtbetrieb, wodurch sich die Verkehrsbelastung verteile. Zusätzlich entstehe ein Fahrradparkhaus mit mehreren hundert Stellplätzen. Ein weiteres Thema war der steigende Energiebedarf durch Rechenzentren und die Elektromobilität. Der OB betonte, dass die Stadt darauf bereits reagiere: „Wir haben beschlossen und sind bereits in der Umsetzung, die Kapazität unseres Stromnetzes durch die EVO bis 2040 zu vervielfachen.“
Von den Anwesenden wurde besonders der persönliche Austausch als sehr bereichernd empfunden. „Wir sind zwar alle am selben Standort, aber oftmals bekommt man nicht immer mit, was in den umliegenden Firmen passiert“, sagte der Unternehmer Frank Bartenstein. Die Teilnehmenden nutzten deshalb die Gelegenheit, um sich mit ihren direkten Nachbarn auszutauschen – etwa über Fachkräftesicherung, Lieferketten oder Zukunftspläne. Das Treffen soll keine einmalige Veranstaltung bleiben. „Es besteht großes Interesse daran, solche Netzwerktreffen zu wiederholen – auch an anderen Standorten“, bestätigte Tim Schlesinger, Fachreferent für Betriebsberatung und Handwerk bei der städtischen Wirtschaftsförderung.
Einblicke in die Produktion: Führung durch das GKN-Werk
Ein besonderer Höhepunkt war die Werksführung bei GKN. Ausgestattet mit Sicherheitswesten, Sicherheitsschuhen und Schutzbrillen wurde durch das Werk geführt. GKN ist einer der führenden Zulieferer für die Automobilbranche und stellt am Standort in Bieber-Waldhof Komponenten für Antriebssysteme her. Die Stimmung war gelöst, man scherzte, diskutierte und knüpfte neue Kontakte.
Betriebliches Mobilitätsmanagement: Ein Thema mit Zukunft
Ein weiteres Thema, das beim Netzwerktreffen auf großes Interesse stieß, war das betriebliche Mobilitätsmanagement. Dabei geht es darum, zu analysieren, wie Mitarbeitende zur Arbeit kommen, und zu prüfen, wo Wege verbessert, beschleunigt oder Ressourcen eingespart werden können. Das Programm „Besser zur Arbeit“ unterstützt öffentliche und private Arbeitgeber dabei, solche Potenziale zu identifizieren. Dadurch können der CO₂-Ausstoß reduziert und die individuelle Nachhaltigkeitsstrategie gestärkt werden. Zudem kann ein individuelles Mobilitätskonzept helfen, Verkehrsprobleme am Standort zu entschärfen. Viele Teilnehmende am Netzwerktreffen zeigten sich interessiert an einer kostenlosen Beratung, um das Thema für das eigene Unternehmen weiter zu verfolgen.