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Stadt Offenbach

Female Founders Alliance will mehr Frauen in Führungspositionen bringen

09.09.2024

Bozica Niermann, Leiterin der Wirtschaftsförderung, Katharina Hermes von Katy Mercury, Maria Kamara, Fachreferentin Innovation bei der Wirtschaftsförderung Offenbach und Marlene Bruch von Pizzycle.

Suche Austausch, junge Führungskräfte, Kontakte, Impulse, biete Workshops, Coaching, Netzwerke oder auch eine Veranstaltungslocation. Menschen ganz unterschiedlicher Professionen waren der Aufforderung der Female Founders Alliance am Dienstagabend gefolgt und hatten Kontaktbögen ausgefüllt und diese an die Stellwände im Innenhof des Ostpols gepinnt. Dort wurden sie aufmerksam studiert und teilweise auch abfotografiert. „Darum geht es“, erklärt Melanie Schöyen, eine der drei Gründerinnen des mehr als 700 Mitglieder umfassenden Netzwerks Female Founders Alliance. „Kontakte, Netzwerke für Gründerinnen, weibliche Führungskräfte und Selbstständige.“ Schöyen arbeitet beim Tech Quartier Frankfurt, Expertise bringen auch ihre beiden Mitstreiterinnen mit: Laura Abascal ist Geschäftsführerin des Technologie und Gründerzentrum Darmstadt HUB31, Caro Wagner ist Co- Founder & Managing Director von der Gründerplattform STATION.  Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung und der Gründerstadt Offenbach, dem Netzwerk für Gründungsinteressierte, Startups und Nachfolger*in Offenbach, hatten die drei Netzwerkerinnen am Dienstag, 3. September, zum Austausch in den Gründercampus Offenbach eingeladen.

Überraschenderweise hatten sich auch einige Männer beim dritten Roadshowtermin der erst im November 2023 gegründeten Allianz eingefunden. „Wir fokussieren Frauen, haben aber nichts gegen Männer, die für Gleichberechtigung eintreten und sich für Frauen stark machen.“ Dass Frauen insgesamt aufholen, sich selbstständig und manche sogar Karriere machen, gilt als unbestritten, trotzdem, so die Beobachtung der drei „Allys“, würde in Gründerinnen weniger investiert und endete manche berufliche Zukunftsperspektive mit der Frage nach dem Kinderwunsch. Nicht zuletzt, so Schöyen weiter, wolle man den Boys-Clubs in den Führungsetagen etwas entgegensetzen und Frauen gezielt motivieren, inspirieren und informieren. 

Frauenpower made in Offenbach

In der kommunalen Verwaltung der Stadt Offenbach und den Stadtwerken ist man da deutlich weiter, „mit einem Anteil von 42 Prozent weiblicher Kräfte in führenden Positionen sind wir bereits gut aufgestellt“, sagt Bozica Niermann, Leiterin der Wirtschaftsförderung. Auch in Puncto Gründerinnenförderung gibt es seit rund zwanzig Jahren gute und nachhaltige Netzwerke in der Stadt, die gute Ideen und Unternehmertum von Anfang an geschlechterneutral fördern.  
Eine, die vom Mentoringprogramm des im Ostpol ansässigen Gründerprogramms profitiert hat ist Marlene Bruch. Gemeinsam mit einem Partner hat sie die Idee einer wiederverwendbaren Pizzaverpackung perfektioniert und zur Marktreife gebrachtIhr in Offenbach ansässiges Unternehmen „pizzycle“ beliefert heute Pizzerien weltweit. Ihre Gründungserfahrung fasst sie in drei Worten zusammen: „Do it yourself“, aber ohne Unterstützer gehe es trotzdem nicht. Wichtig vor allem sei der Austausch, mit dem eigentlich nur für einen Zeitraum von neun Monaten gedachten betreuten Mentoringprogramm der Gründerstadt Offenbach ist sie auch zwei Jahre nach der Gründung noch immer in Kontakt. 

Auch Diplom-Psychologin Sally Schulz hat ihre Gründungsreise in Offenbach begonnen: Sie ist  zu Beginn ihrer Gründung in ein Büro im Gründercampus in der Hermann-Steinhäuser-Straße gezogen und ist seit einigen Jahren mit ihrem Unternehmen „Mental Stark GmbH“ in Frankfurt erfolgreich. In ihrer Keynote fordert sie die Abschaffung von Frauennetzwerken, es gehe nicht darum, den Boys Clubs Girls Clubs entgegen zu setzen, sondern gemeinsam „Wirtschaft mit weiblichen Werten voranzubringen“. Bis man sich auf Augenhöhe begegne, seien aber Treffen wie der heutige Abend wichtig. 

Dieser bestand nicht nur aus Kurzvorträgen und Keynotes von Frauen mit einzigartigen Gründungsgeschichten sondern auch aus viel Raum für Gespräche und Entdeckungen. So gab es neben der Verkostung des von Lisa Dietrich aus dem Abfallprodukt der Kaffeekirsche entwickelten Cascara-Drinks auch innovative Handtaschen verschiedener Produzentinnen. 

Handmade in Offenbach sind die multifunktionalen Taschen von Katharina Hermes, die bereits für einige bekannte internationale Modelabels gearbeitet hat und heute in der Hassia-Fabrik nachhaltige Taschen aus innovativen Materialien produziert, die sich mit wenigen Klicks vom praktischen Einsatz auf dem Spielplatz zum attraktiven Hingucker beim Businesstermin stylen lassen. Hermes ist übrigens auch Erfinderin der Heelbopps, mit den kleinen Aufsätzen lassen sich Stöckelschuhe in Sekundenschnelle modisch anpassen. 

Noch bis in die Abendstunden tauschten die Teilnehmenden Ideen und Kontakte aus. Der nächste Roadshow-Termin der Female Founders findet übrigens im September in Mittelhessen statt.  Weitere Informationen gibt es bei Female Founders Alliance FrankfurtRheinMain bei LinkedIn. 

Die Gründerstadt Offenbach bietet neben Beratungsleistungen und dem Mentoring Programm sowie dem GO-Magazin regelmäßig kostenfreie Veranstaltungen zu spannenden Themen für die Gründerszene in Offenbach: 

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