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Stadt Offenbach

Teil der alten Kaufhof-Fassade von innen freigelegt

14.08.2024 – Die Arbeiten in dem ehemaligen Kaufhof-Gebäude gehen gut voran. Das Haus mit prägnanter Innenstadt-Lage in der Fußgängerzone zwischen Frankfurter und Herrnstraße ist wichtig für die Belebung der Innenstadt. Es wird derzeit zu einem Treffpunkt ohne Konsumzwang für alle Offenbacherinnen und Offenbacher umgebaut.

Ankermieterin wird die Stadtbibliothek. Aktuell laufen letzte Vorbereitungen für die Ausschreibung des Umbaus des Gebäudes, bis Ende des Jahres soll der Bauantrag eingereicht werden. Im kommenden Jahr wäre dann Baubeginn, läuft alles nach Plan, könnte das umgebaute Gebäude 2026 für mehr Aufenthalts- und Lebensqualität in der Innenstadt sorgen.   

Aktuell wird vor allem noch rückgebaut und entkernt. Alles, was an das ehemalige Warenhaus erinnert, ist inzwischen ausgeräumt. Verantwortlich für die vorbereitenden Arbeiten in dem Gebäude ist im Auftrag der eigens dafür gegründeten städtischen Gesellschaft „Station Mitte GmbH“ mit Andreas Herzog als Geschäftsführer und Stadtkämmerer Martin Wilhelm als Aufsichtsratsvorsitzendem, die Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft OPG der Stadtwerke Offenbach. Die Station Mitte GmbH ist eine eigenständige Tochter der GBO Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach GmbH, die 100 Prozent der Geschäftsanteile der bisherigen Grundstückseigentümergesellschaft erworben hat. Die GBO ist eine Tochter der Stadtwerke Offenbach. 

Unangenehme Überraschungen hat es während der Aufräumarbeiten und der Entkernung in dem Gebäude bisher nicht gegeben. „Vor etwa drei Wochen haben aber die Kolleginnen und Kollegen der OPG von innen einen Teil der Bogensandsteinfassade freigelegt“, sagt Stadtkämmerer Martin Wilhelm. „Nach meinem ersten Eindruck sieht sie erfreulich gut aus. Wir können daraus aber keinen Rückschluss darauf ziehen, in welchem Zustand sie außen ist. Ob und in welchem Umfang sie erhalten werden kann, wie es bereits in der öffentlichen Diskussion immer wieder gefordert wird, können wir erst nach Abnahme der Aluverkleidung abschätzen. Es wäre aber wünschenswert, zumindest einen Teil in die neue Fassade zu integrieren.“ 

Gebäudeteile unterschiedlichen Alters

Der Stadtkämmerer verweist darauf, dass das zuletzt als Kaufhof genutzte Gebäude aus mehreren Teilen unterschiedlichen Alters besteht. Der älteste Teil in der Frankfurter Straße 12–14 wurde mit der Sandsteinfassade 1907 durch die Firma Gebrüder Hasenbach errichtet. 1929 übernahm die Firma Leonhard Tietz AG, aus der der Kaufhof hervorgegangen ist, das Haus mit den Grundstücken Frankfurter Straße 12 bis 16. 1930 wurde das Gebäude zur Frankfurter Straße 16 hin inklusive der Sandsteinfassade erweitert. Ende der 1950er Jahren ließen die Eigentümer bei einer erneuten Erweiterung und einem Dachumbau die Sandsteinfassade ab dem 4. Obergeschoss komplett abtragen und durch eine Betonkonstruktion ersetzen. 

Bei der letzten umfangreichen Gebäudemodernisierung im Jahr 1968 übernahm die Kaufhof AG auch das Eckgebäude Frankfurter Str. 18/Herrnstraße. Es wurde abgerissen und durch einen Betonanbau ersetzt, der auch der heutigen Gebäudekubatur entspricht. In diesem Zusammenhang hat der Kaufhof die komplette Fassade der Frankfurter Str. 12-18 und der Herrnstraße mit einer vorgehängten Blechfassade verkleidet, wie es deutschlandweit an vielen Kaufhof-Gebäuden üblich war. Zur Befestigung der Fassadenplatten wurden mehrere Stahlträger als Unterkonstruktion in der alten Sandsteinfassade verankert. Wie groß die daraus entstandenen Beschädigungen und der allgemeine Verfall sind, lässt sich erst nach Abnahme der Fassade feststellen. 

Vorerst kein Veranstaltungssaal

Wie bereits berichtet, wurde unterdessen der ursprünglich angedachte Veranstaltungssaal auf dem Dach des Gebäudes aus Kostengründen zurückgestellt. Es waren nicht vorrangig die Baukosten, die Stadtkämmerer Wilhelm dazu bewogen haben, die Reißleine zu ziehen, sondern die berechneten Kosten für den Betrieb und die Unterhaltung dieser neuen Veranstaltungsstätte. Er kündigte an, dass dennoch alle baulichen Voraussetzungen wie der Brandschutz, ein separater Zugang sowie notwendige Anschlüsse und die Ertüchtigung der Traglast des Daches beim Umbau berücksichtigt werden würden. So könnte bei einer besseren Haushaltslage der Veranstaltungssaal ohne erneute Umbauten nachträglich errichtet werden. 

„Der aktuelle Verzicht ist für uns schmerzhaft, aber keine endgültige Entscheidung. Eine Terrasse und ein Gastrobereich sind nach wie vor auf dem Dach geplant. Wir möchten auf jeden Fall die weitläufige Dachfläche mit einem guten Blick über die Innenstadt den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich machen. Auch ohne Konsumzwang sollen hier Spaß, Entspannung, Treffen möglich sein“, sind sich Martin Wilhelm und Station Mitte-Geschäftsführer Andreas Herzog einig. Ein Teil des Dachs ist auch für eine Photovoltaikanlage vorgesehen, außerdem soll es begrünt werden. 

Die Planungen und vorbereitenden Arbeiten für den Umbau des ehemaligen Warenhauses sind in Offenbach schon weiter vorangegangen als in anderen Innenstädten mit einem leerstehenden Kaufhof-Gebäude. In Offenbach wurden mit dem Kauf der bisherigen Grundstückseigentümergesellschaft auch die Bauaufträge für die Aufräumarbeiten sowie die Planungsleistungen bis zur Genehmigungsplanung eingekauft. Deshalb kann schon entkernt werden, bevor der Bauantrag gestellt wird. 


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