Neues Projekt für Testraum-Allee: Yahya Studio eröffnet Mini-Market im Modehaus M. Schneider
13.09.2024
Die Testraum-Allee, ein Zukunftsprojekt für die Offenbacher Innenstadt, wird fortgesetzt: „Im Erdgeschoss des Traditionsmodehauses M. Schneider hat Yahya Studio eine Verkaufsfläche – einen so genannten „Mini-Market“ - eröffnet. Dort bietet das Offenbacher Design-Start-Up eine Auswahl seiner Produktpalette an, die es bisher ausschließlich im Internet oder in ausgewählten Geschäften gab“, teilt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke mit. „Damit setzen wir das dritte Konzept im Rahmen der Testraum-Allee um“, so Schwenke weiter. Bereits 2023 hatte die städtische Wirtschaftsförderung das Kaufhaus OFTEN unterstützt, das in Zusammenarbeit mit dem Immobilienentwickler Kilian Bumiller entwickelt wurde. Im Frühjahr 2024 gab es außerdem den von Norman Seidel initiierten japanischen Concept-Store „Doki-Doki“ im Offenbacher KOMM-Center.
OB Dr. Felix SchwenkeMit der Testraum-Allee verfolgt die Stadt das Ziel, neue Geschäftsmodelle in der Innenstadt zu fördern.
„Damit möchten wir Unternehmerinnen und Unternehmer in schwierigen Zeiten für den Handel motivieren, ihre Ladenkonzepte in unserer Innenstadt auszuprobieren. Die Unterstützung der Stadt hilft ganz konkret beim Start und verringert das finanzielle Risiko für die Geschäftstreibenden“, erläutert Schwenke.
OB Dr. Felix SchwenkeUnternehmerinnen und Unternehmer, die sich weiter ausprobieren und langfristig ansiedeln möchten, können mit ihrem Konzept zudem eine Förderung aus dem städtischen Testraum-Fonds beantragen.
Ab dem 12. September können sich Unternehmerinnen und Unternehmer mit einem Antrag auf den Testraum-Fonds bewerben. Alle Einzelheiten sind auf der Website der Stadt Offenbach veröffentlicht.
Für Sascha Marschner, Geschäftsführer von M. Schneider, ist die Testraum-Allee ein wichtiges Instrument für die Belebung der Innenstadt. „Ich bin überzeugt, dass dieses Konzept neue und frische Impulse für Offenbach setzt und die Innenstadt weiterhin als attraktiven Handelsstandort positioniert. Es freut uns im Besonderen, dass wir durch diese Kooperation auch jungen Offenbacher Unternehmerinnen und Unternehmer die Chance bieten, sich im Handel zu präsentieren. Wir hoffen damit auch jüngere Menschen anzusprechen und ihnen zu zeigen, dass wir ein offenes und kreatives Haus mit einem abwechslungsreichen Angebot sind.“ Marschner kann sich weitere Kooperationen dieser Art auch in Zukunft sehr gut vorstellen.
Bewerbungen für Testraum-Fonds ab jetzt möglich
Die Anschubfinanzierung der Stadt über den Testraum-Fonds beinhaltet einen Zuschuss zur Miete, für Anschaffungen und Unterstützung bei Kommunikationsmaßnahmen. Darüber hinaus profitieren Unternehmerinnen und Unternehmer von einer fachlichen Beratung durch einen Projektarchitekten. Der finanzielle Zuschuss beläuft sich auf 11.000 Euro je Förderung. Eine Voraussetzung ist, dass das Ladengeschäft im Kernbereich der Innenstadt entsteht.
„Auch die Immobilienbesitzer haben davon einen konkreten Nutzen“, so Schwenke: „Sie können mit Hilfe der Stadt testen, ob innovative Geschäftskonzepte in ihren Räumen funktionieren, bevor sie in größerem Maßstab umgesetzt werden.“ Projektleiterin Isabel Glavasevic von der Agentur Mitte ergänzt: „Durch die Förderung für Unternehmerinnen und Unternehmer sowie indirekt auch der Immobilienbesitzer leisten wir einen Beitrag mit dem Ziel, langfristig wieder mehr Vielfalt in den Innenstadt-Handel zu bringen.“
Chance zur Weiterentwicklung
Johanna Schwarzer und Timo Reichwein, Geschäftsführende von Yahya Studio, haben bereits beim Projekt OFTEN Erfahrungen im stationären Handel in Offenbach gesammelt. „Für uns als Offenbacher Unternehmen war es sehr wertvoll, mit unseren Kundinnen und Kunden vor Ort in Kontakt zu treten. Wir waren erstaunt, wie gut unsere Produkte im OFTEN angenommen und verkauft wurden – es hat unsere Erwartungen übertroffen. Als uns nach Gesprächen mit der Stadt angeboten wurde, erneut eine Fläche in der Innenstadt zu bespielen, mussten wir nicht lange überlegen“, berichtet Johanna Schwarzer. „Die unmittelbare Resonanz seitens der Käuferinnen und Käufer ist sehr bereichernd für unsere kreative Arbeit“, ergänzt Timo Reichwein. „Wir freuen uns, dass wir über die Testraum-Allee die Möglichkeit bekommen haben, uns auszuprobieren, weiterzuentwickeln – und der Stadt eine neue Einkaufsadresse bieten zu können.“ In Offenbach bieten sie im Modehaus M. Schneider ihre Ware exklusiv an, auf knapp elf Quadratmeter Verkaufsfläche vor allem Homeware-Artikel wie Gläser, Becher und Accessoires wie Jutetaschen, Socken, Caps und Prints – alle mit den unverwechselbaren Illustrationen von Johanna Schwarzer versehen.
Derartige Kooperationen sind explizit Bestandteil der Testraum-Philosophie. „Nicht nur Einzelhändler, auch Eigentümer von Ladenflächen können sich dem Projekt anschließen, um Teil einer zukunftsorientierten Bewegung zu sein, die den Handel in Offenbach neu denkt. Gemeinsam möchten wir neue Zielgruppen erreichen, kreative Ideen verwirklichen und die Innenstadt zu einem attraktiveren Ort für alle machen“, erklärt Frank Achenbach, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Offenbach und des Vereins „Offenbach offensiv“.
Der Mini-Market von Yahya Studio ist in den kommenden Monaten von Montag bis Samstag von 9.30 bis 19 Uhr geöffnet.
Über die Testraum-Allee
Die „Testraum-Allee“ ist ein Projekt des Zukunftskonzeptes Innenstadt und zielt auf eine nachhaltige Aufwertung und Erweiterung des Einzelhandels ab. Das Projekt konzentriert sich auf die sukzessive Umwandlung des dortigen Leerstandes sowie die langfristige Ansiedlung von qualitätsvollen Angeboten aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen in der Offenbacher Innenstadt, die auf Dauer wirtschaftlich tragfähig sind. Das Zukunftsprojekt Testraum-Allee hat zum Ziel bis Ende 2025 vier neue, hochwertige und wirtschaftlich tragfähige Ladenkonzepte in leerstehenden oder vom Leerstand bedrohten (EG-)Ladenflächen in der Kern-Innenstadt anzusiedeln. Dadurch soll die Attraktivität der Offenbacher Innenstadt erhöht und Impulse für eine lebendige und belebte Innenstadt gesetzt werden, von der Unternehmen, Eigentümer und Eigentümerinnen sowie Bürger und Bürgerinnen gleichermaßen profitieren. Umgesetzt und unterstützt wurden bislang drei Projekte: Das temporäre Kaufhaus OFTEN, der Concept-Store „Doki Doki“ und der Mini-Market im M. Schneider.
Mehr Infos zum Zukunftskonzept Innenstadt
Das 2020 mit den Offenbacherinnen und Offenbachern und den Planern des Hamburger Büros urbanista entwickelte Zukunftskonzept Innenstadt umfasst mittlerweile 16 Projekte. Das sind weitreichende Angebote, um das Herz der Stadt als Ort für neue Ideen, Erlebnisse und den Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern zu stärken. „Wer mit offenen Augen durch die Stadt läuft, sieht, wie die Innenstadt unter diesem Schrumpfen des Handels leidet“, so OB Schwenke. „Unser Ziel ist, dass auch so viel Handel wie möglich bleibt, deswegen gilt es den verbleibenden Handel zu unterstützen. Aber völlig klar ist auch: Es wird nicht mehr so werden wie früher. Wir kämpfen daher mit aller Kraft, die Auswirkungen auf die Innenstadt abzumildern und mit neuen Projekten einen Beitrag für eine neue Innenstadt zu leisten. Der Transformationsprozess hat begonnen, die ersten Projekte sind in Umsetzung, weitere Anstöße folgen.“