Wolfgang Lazar - Pomolo Obst-Seccos
Samstags wird auf dem Wilhelmsplatz nicht nur Obst in seiner Urform, sondern auch flüssig angeboten. Auf diese kulinarische Marktlücke hat sich Wolfgang Lazar mit seinen Pomolo-Obstweinen spezialisiert.
Beschreibung
„Trinkt mehr Obst!“, mahnt ein Schild am Eckstand nahe der Bleichstraße. Die Verkaufsfläche des kleinen Marktstands besteht aus einem barähnlichen Tresen. Angeboten werden tatsächlich Früchte in flüssiger Form: in Flaschen aufgereiht als reinsortige Apfel-Seccos, Seccos aus Birnen, Kirschen und Johannisbeeren, mit Quitten, Mispeln und anderen Früchten.
Hinter dem Tresen steht „Obst-Secco“-Pionier Wolfgang Lazar und erzählt: „An meinem ersten Markttag in Offenbach vor vielen Jahren musste ich so viel schwätze‘ und setzte auf meine Überredungskunst, weil ich dachte: ‚Oh je, wie kriege ich das alles los?‘“. Lazars Kelter- und Kommunikationskunst hat die Kundschaft schnell überzeugt, seine flüssigen Früchte wurden ihm förmlich aus den Händen gerissen.
Seine Obst-Seccos sind elegant prickelnde Fruchtweine, die durch die dosierte Zugabe von Kohlensäure veredelt werden. Das klingt einfach, setzt aber viel Erfahrung als Kelterer voraus. 2008 schuf Lazar mit seinem Geschäftspartner Jürgen Pfeiffer die Marke „Pomolo Obstweine“. Für ihre ersten Pomolo-Seccos veredelten sie Apfelklassiker wie Boskoop, Gelber Edelapfel. Im Laufe der Zeit kamen Birnen-, Kirsch- und Johannisbeer-Seccos sortenreine Apfel-Seccos und Cuvées wie der Apfel-Quitte-Secco dazu. Mehrere Sorten sind alkoholfrei.
Streuobst aus der Region
„Unsere Streuobstwiesen und Obstgärten liegen in der Wetterau, im Vogelsberg und in der Rhein-Main-Ebene - in einer Region mit vielen Sonnenstunden und einem milden Klima“, erklärt der hessische Secco-Pate und gelernte Landschaftsgärtner. Drei Hektar sind es insgesamt, um die sich überwiegend Lazars Geschäftspartner Jürgen Pfeiffer kümmert.
Die Streuobstwiesen werden konsequent nach biologischen und ökologischen Leitlinien bewirtschaftet: Bienenvölker von ortsansässigen Imkern bestäuben die Blüten der Obstbäume. Die Wiesen werden nur einmal im Jahr gemäht und sonst durch weidende Schafe kurz gehalten. „Uns geht es darum, sich bewusst zu sein, welche Schatz man da hat“, betont Wolfgang Lazar. Die Erhaltung von Streuobstwiesen ist ihm Mission und Anliegen zugleich.
Die Ernte ist sorgfältige Handarbeit. Die Wege von den Obstwiesen und -gärten in die eigene Kelterei in Bad Vilbel sind kurz und wichtig, damit die empfindlichen, vollreifen Früchte schnellstmöglich verarbeitet werden können.
Vom Hobby zum Erfolgsrezept
Seit mehr als vierzig Jahren keltert Wolfgang Lazar mit seinem Geschäftspartner und Jugendfreund Apfelwein. Was als ambitioniertes Hobby begann, ist heute ein erfolgreiches Unternehmen mit prämierten Produkten. Auf der der internationalen Apfelweinmesse Ciderworld und anderen Events räumen ihre Seccos reihenweise Preise ab.
Die feinen Seccos aus Hessen sind in ausgewählten Geschäften, auf den Wochenmärkten in Bad Vilbel und Offenbach sowie auf Festen in Bad Vilbel, Karben und der Wetterau zu haben.
Es ist kurz vor 14 Uhr. Der Marktsamstag in Offenbach geht zu Ende. Die feierlich gekleidete Gruppe, die rund um den Tresen steht, leert die Gläser. Ein Geburtstagskind, das mit seinen Gästen einen Gutschein zur Secco-Verkostung eingelöst hat. Wolfgang Lazar und seine Mitarbeiter gönnen sich ebenfalls ein Glas. „Wir sitzen nochmal alle für zehn Minuten zusammen zum Marktausklang“, beschreibt Lazar sein Samstagsmittagsritual und hebt eine Flasche Apfel-Quitte-Secco aus dem silberfarbenen Sektkühler.