Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

ANNA ZORA SCHMITT

Beschreibung

Die Motive der ersten Werkreihen befassen sich maßgeblich
mit der weiblichen Figur, wobei der Torso das Hauptelement
darstellt. Assemblagen und Installationen greifen die Vergänglichkeit
des Körpers auf und zeigen dies in organischen
Formstrukturen. Insbesondere jene Werke, welche einen
hohen Grad an Interpretationsfreiraum für den Betrachter
offenlassen, bleiben ein wichtiger Bestandteil der Arbeiten
von Anna Zora.
Die Werkreihe „Heidi 2.0“ (ausgestellt in Kärnten 2021
und 2022) zeigt die Vergänglichkeit des Körpers durch organische
weiche Formstrukturen eingebettet und ausgehärtet
in Leinenstoff.
Die Bildstöcke (Marterln) der Künstlerin greifen Traditionen
und Bedürfnisse der Betrachter auf und setzen diese in
aktuelle Zusammenhänge. Das Bedürfnis Spuren zu hinterlassen
und Zeichen zu setzen kennzeichnet das menschliche
Dasein. Marterln lösen durch ihr Dasein als religiöse Wahrzeichen,
zeitgleich auch unterschiedliche Assoziationen
aus, welche durch die Neuinterpretation der Künstlerin zum
einen aufgegriffen werden, zum anderen aber möglicherweise
auch eine erweiterte Interpretation bieten.
Es werden Themen wie Traditionen, Grenzüberschreitung,
Glauben und das Selbst durch unterschiedliche Darstellungen
aufgegriffen. Die Transformation der Gesellschaft und der
Kultur und insbesondere auch der Österreichischen, spielen
eine besondere Rolle, sodass jeder Betrachter die Möglichkeit
hat, sich selbst wieder zu finden.
Die Arbeiten bestehen aus verschiedenen Materialien wie Holz,
Beton, Plexiglas, Lichtbildern und Figurenkonstellationen.
Die Werkreihe „WWW“ (ausgestellt in Berlin 2022) macht
auf die Veränderungen des Textilhandels weltweit aufmerksam.
Die Auseinandersetzung Würde und Wertschätzung entlang
der Wertschöpfungskette steht im Mittelpunkt der
künstlerischen Arbeit. Die Menschen, die hinter den Produkten
des Einzelhandels stehen und sie nähen, verpacken
und verkaufen, erhalten durch die Kunstwerke eine eigene
Sprache und Stimme.
Die Plastiken und Assemblagen aus Originalstoffen von
Arbeitsuniformen, Etiketten aus getragener Kleidung und
Kleidungsstücke von Näher*innen und Verkäufer*innen
stehen repräsentativ für die Wertschätzung und Achtung
gegenüber der Beschäftigten und ihrer Arbeit. Die Kunstwerke
stellen einen direkten Bezug zu den Menschen her,
die hinter der Maschinerie des Textilhandels stehen. Die
Arbeiten handeln von einem Sichtbarmachen und Erkennen
der besonderen Kraft und Würde arbeitender Menschen.

ATELIERHAUS B71

ANNA ZORA SCHMITT

Bettinastraße 71
63067 Offenbach

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise