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Stadt Offenbach

„WissensWandel“ ermöglicht Digitalisierung von Archivgut im Stadtarchiv

08.03.2023 – Im Rahmen des Förderprogramms „WissensWandel“ hat sich das Stadtarchiv erfolgreich um Gelder in Höhe von über 40.000 Euro beworben. Das Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb des Rettungs- und Zukunftsprogramms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) wird vom Deutschen Bibliotheksverband e. V. (dbv) durchgeführt. Gefördert wurde die Anschaffung eines Archivscanners, der es erlaubt, auch größeres Archivgut fachgerecht zu digitalisieren. Daneben wurde auch die Digitalisierung von Archivgut durch Dienstleister gefördert. Über 50 Offenbacher Adressbücher aus der Zeit zwischen 1863 und 2002/03 und damit über 35.000 Seiten liegen nun digital vor. Außerdem wurden 82 im Stadtarchiv vorhandene Filmrollen digitalisiert, das sind über 17 Stunden bewegte Bilder aus oder über Offenbach.

Das älteste „richtige“ Offenbacher Adressbuch im Stadtarchiv stammt aus dem Jahr 1863. Vorher gab es bereits Geschäftsadressbücher aus den Jahren 1829 und 1856. Aus älterer Zeit sind einige Einwohnerlisten erhalten. Foto: Stadtarchiv/ Haus der Stadtgeschichte

Oberbürgermeister und Kulturdezernent Dr. Felix Schwenke freut sich über die Förderung und die damit umgesetzten Projekte: „Dank der Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien kann unser Stadtarchiv die digitalen Angebote für die Nutzerinnen und Nutzer weiter ausbauen. Gerade die Adressbücher, die zum Teil über 150 Jahre alt sind, werden stark nachgefragt und stehen nun digital zur Verfügung - ein Online-Angebot wird bereits geprüft. Und die Filmbestände können dank der Digitalisierung dauerhaft erhalten und gesichert werden".
Die Digitalisierung war auch aus Gründen der Bestandserhaltung dringend notwendig. Im Falle der Filme ermöglicht die Digitalisierung jetzt erstmals die Sichtung und perspektivisch die Nutzung des Filmmaterials. Auch der Zugang zu den ohnehin stark nachgefragten Adressbüchern wird jetzt einfacher. Aktuell prüft das Stadtarchiv, wie die Daten online zugänglich gemacht werden können, mittelfristig sollen sie über ein Archivinformationssystem oder einen Bibliothekskatalog verfügbar sein. „Die Sichtung der Filme und die Prüfung der Urheberschaft wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, erklärt Stadtarchivar Lukas Svatek-Storch. Er hat bereits ein paar Filme angeschaut und in puncto Qualität und Inhalt sei der Bestand, so Svatek-Storch, „vielfältig“: „Einige der Filmemacher hatten offensichtlich einen hohen Anspruch an ihre Filme, konzeptionell wie bezüglich der technischen Umsetzung.“ Ein besonderer Film aber sei der älteste aus dem Jahr 1925, der den Festumzug zum 80-jährigen Jubiläum der freiwilligen Feuerwehr zeigt. „Wir möchten das Offenbacher Filmerbe bewahren und soweit möglich zugänglich machen“, so der Stadtarchivar weiter, „wer also noch Filmschätze zu Offenbach zuhause hat, kann sich gerne bei uns melden.“

Mit dem Archivscanner kann das Stadtarchiv auch größere Formate der graphischen und fotografischen Bestände fachgerecht scannen, „Dass wir den Archivscanner und die dazugehörige Ausstattung dank der großzügigen Förderung über „WissensWandel“ anschaffen konnten und damit jetzt die notwendige technische Infrastruktur haben, schafft gute Voraussetzungen für die Digitalisierung von Archivgut und damit der zukünftigen Nutzung unserer Bestände zur facettenreichen Offenbacher Stadtgeschichte“

 

Der älteste im Stadtarchiv vorhandene Film stammt aus dem Jahr 1925 und ist damit fast 100 Jahre alt. Es zeigt den Festumzug anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr, der auch durch Fotos im Stadtarchiv dokumentiert ist. Laufende Bilder – auch ohne Ton – sind aber besonders beeindruckend.

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