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Stadt Offenbach

Reformation und der Dreißigjährige Krieg

Das Papsttum wurde in Offenbach bereits im Jahr 1542 abgeschafft und stattdessen der lutherische Glaube eingeführt. Um 1590 führte Graf Philipp II. neben der Kirchenordnung auch eine Polizei- und Gerichtsordnung ein. Sein Sohn und Nachfolger Wolfgang Ernst erhob wiederum den reformierten Glauben zur verbindlichen Landesreligion, lebte aber religiöse Toleranz.

All diesen Entwicklungen schob der Dreißigjährige Krieg einen Riegel vor. Während des Krieges litten Offenbachs Bewohner unter den zerstörerischen Auswüchsen des Krieges, Hungersnöten und Pest. Am Ende des Krieges war die Einwohnerzahl Offenbachs stark dezimiert, der Ort erholte sich nur langsam vom Krieg.

Gemälde des Grafen von Isenburg

Erst unter der Regentschaft des Grafen Johann Philipp von 1685 bis 1718 waren weitreichende Veränderungen zu verzeichnen. Der Graf setzte eine strikt merkantilistische Politik durch, ließ Migration zu und investierte in Bildung. Um Zuwanderer, vor allem Hugenotten und Juden, längerfristig anzusiedeln, gewährte Graf Johann Philipp seinen Neubürgern verschiedene Privilegien und Rechte. Beim Grafen dürfte die Überlegung eine Rolle gespielt haben, mit handwerklichen und gewerblichen Fähigkeiten dem kleinen, erst etwa 800 Einwohner zählenden Residenzort Offenbach einen Aufschwung zu verschaffen. Die ursprünglich bäuerliche Bevölkerung wurde durch ein Bürgertum ergänzt. Handwerker und Unternehmer erweiterten die Bevölkerungsstruktur. Über fünfzig Manufakturen waren im 18. Jahrhundert entstanden, und das Gewerbe erlangte überregional wirtschaftliche Bedeutung.

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