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Stadt Offenbach

Klingspor Museum stellt in Korea aus

09.06.2022

Dr. Dorothee Ader und Dr. Stefan Soltek bei der Vertragsunterzeichnung mit den Koreanischen Partnern Lee Hyeon Seok (Direktor Early Printing Museum Cheongju), Sonya Yang und Yun Heebong.

Die Sammlung des Klingspor Museums geht auf Reisen und zeigt ausgewählte Arbeiten in Cheongju. Die Südkoreanische Stadt ist der Druckort des ältesten mit beweglichen Lettern gedruckten Buches, des Jikji. Anlässlich des jährlichen Jikji Festivals hatte die Stadt unlängst die Mitglieder der International Association of Printing Museums (IAPM) eingeladen, sich um eine Ausstellung in Cheongju zu bewerben. Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke betont die große Wertschätzung, die die Wahl des Klingspor Museums für die Stadt Offenbach bedeutet: „Ich freue mich sehr, dass Werke aus dem Bestand des Klingspor Museums in Südkorea zu sehen sein werden. Dies ist ein weiterer Beleg für das Renommee, das unser Offenbacher Museum auch international genießt“.

Seit 2016 bestehen persönliche Kontakte, die der vormalige Leiter des Klingspor Museums, Dr. Stefan Soltek, der auch den Vorsitz der Vereinigung der Europäischen Druckmuseen (AEPM) innehat, mit dem Early Printing Museum Cheongju geknüpft hat. Anfang Mai konnte bei einem Besuch einer koreanischen Delegation der Kooperationsvertrag unterschrieben werden.

Die Ausstellung gibt dem Klingspor Museum erstmalig die Möglichkeit, zentrale Sammlungsstücke in Ostasien zu zeigen. 61 Exponate präsentieren den einmaligen Bestand des Museums für moderne Buch- und Schriftkunst. In zwei Kapiteln stehen in Offenbach entstandene Werke im Fokus. So nimmt das Schaffen der Schriftgießerei Gebr. Klingspor einen zentralen Part ein. Die Firma, die mit Schriften von Otto Eckmann und Peter Behrens entscheidend das Schriftdesign um 1900 prägte, besaß Weltruf. Im Kapitel „Buchkunst der Zwanziger Jahre“ stehen mit Arbeiten aus der Offenbacher Schule und „Rudolfinischen Drucken“ ebenfalls Werke aus Offenbach im Zentrum und zeigen die Bedeutung der Stadt für die Buch- und Schriftkunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert. Es war vor allem Rudolf Koch, der als Schriftkünstler, Typedesigner und Lehrer maßgeblichen Einfluss nahm. Kostbare Maler- und Künstlerbücher runden die Präsentation ab und spannen einen facettenreichen Bogen von der klassischen Moderne zum zeitgenössischen Buchkunstwerk. So sind Werke von Henri Matisse, Joan Miró, HAP Grieshaber und Adrian Frutiger zu sehen. Das zeitgenössische Künstlerbuch, das einen Sammlungsschwerpunkt des Museums bildet, ist mit Arbeiten unter anderem von Robert Schwarz und Anja Harms vertreten. 

Die Ausstellung mit dem Titel „In Honor of Korea“, die vom 2. September bis zum 16. Oktober 2022 in der Culture Factory Cheonju zu sehen ist, zeigt die Spannbreite der Sammlung von ihrem historischen Kern bis zur lebendigen Buchkunstszene der Gegenwart. Cheongju und Offenbach sind für die Geschichte des Druckens von großer Bedeutung, Cheongju für den Druck mit beweglichen Lettern, Offenbach für die Lithographie. Die Ausstellung, deren Eröffnung von Museumsleiterin Dr. Dorothee Ader mit einer Delegation des Museums begleitet wird, will beide Städte verbinden und die Freundschaft weiter vertiefen; in der Überzeugung, dass die Kunst des Druckens auch in Zukunft erheblichen Anteil an der Kultur haben wird.

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