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Stadt Offenbach

29.9. - 29.10.2023: Setareh Alipour: Diary. Installation

Setareh Alipour: Diary. Foto: Simon Gilmer

Setareh Alipour: Diary

Leuchtende Erinnerungen an ihre früheste Kindheit weckt die Künstlerin und Kuratorin Setareh Alipour mit ihrer Installation „Diary“ aus persischem Fruchtleder Lavashak . Der süß-säuerliche Geschmack und die gummibärchenartige Konsistenz sowie der Duft und die Vorfreude auf das Fruchtleder aus dem Iran haben lange verloren geglaubte Erinnerungen wieder geweckt und sie dazu veranlasst, dieses Arrangement zu kreieren. Gegen das Licht gehalten, wirkt der Snack wie ein Kirchenfenster, das von der Sonne illuminiert wird. 

„Diary“ kann wie ein Tagebuch gelesen werden. Jedes Stück steht für ein Erlebnis oder eine Spur davon, die sich auf der Haut abbildet: manche sind präsenter und manche sind bereits verblasst, einige tragen Narben mit sich und andere sind ganz glatt.  

Die Installation "Diary" wurde erstmals im ehemaligen Glockenturm in der Kirchgasse befestigt, auf einer Acrylglasscheibe ausgestellt; jetzt wird sie im Klingspor Museum im Rahmen der Ausstellung Achtung: enthält Leben. Notizbuch, Bullet Journal, Tagebuch präsentiert. 

Der Aspekt des Essens des Materials ist bedeutend für die Arbeit, da die Grenzen der Installation aufgelöst werden: wo beginnt das Kunstwerk und wo hört es auf? Indem man das kulturhistorisch konnotierte Material isst und sich damit einverleibt, wird es Teil eines metabolischen Prozesses und des Körpers, es wird also dezentralisiert.

Die Reduktion auf den symbolträchtigen Apfel, man denke an den Zankapfel oder den Sündenfall, an den Apfel, der Newton auf den Kopf fiel oder die Tech Marke Apple, lässt Raum für Deutungen und die Farben ähnlich anklingen: Bernstein-, Gold- und Brauntöne haben etwas nostalgisches, edles, aber auch bodenständiges und naturnahes. 

Für die Herstellung nimmt man Äpfel, ein wenig Wasser und Salz. Zerkleinert und ohne Kerngehäuse kocht man sie einmal mit Wasser gar und püriert sie. Das Püree wird gedörrt und ist dann monatelang haltbar. 

Die Installation ist ab dem 29.09. bis 29.10 an zwei Museumsfenstern zu sehen. Zur Vernissage um  17 Uhr gibt es ein  Lavashak-Tasting.

Informationen zur Barrierefreiheit

Das Klingspor Museum ist barrierearm.
Ein kleiner Aufzug überwindet die sechs Stufen vom Eingang bis ins Foyer.
Vom Foyer aus kann man die 1. und 2. Etage mit dem Fahrstuhl erreichen. Der Fahrstuhl fährt auch in den Keller, in dem sich die Toiletten befinden.
Da unsere Eingangstür nicht automatisch öffnet, können sich Rollstuhlfahrerinnen und –fahrer gerne vor einem Besuch telefonisch an unser Empfangspersonal wenden (Tel.: 069 / 8065-2164).

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