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Stadt Offenbach

Neue CCL-Spielzeit: Große Klassik mit besonderen Reizen

06.07.2023 – Zu seinem 25-jährigen Bestehen bekommt das Capitol Theater in Offenbach wieder eine komplette Spielzeit der Capitol Classic Lounge (CCL) beschert: Ab Oktober sorgen sechs Konzertabende für viel musikalische Abwechslung an der Goethestraße. Das Capitol Symphonie Orchester (CSO) führt das Publikum in Metropolen wie Märchenschlösser, präsentiert einen neu vertonten Stummfilm-Klassiker und zaubert eine US-amerikanische Kult-Weihnachtsplatte von 1959 live auf die Bühne.

Stets ein Highlight der CCL-Reihe: Die Capitol Cinema Lounge, hier mit  „Lost World“ im Mai 2023.

„In der ersten vollständigen Spielzeit nach der Pandemie wird das Orchester wieder die Grenzbereiche zwischen Klassik, Song und Film ausloten“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. Dieser CCL-spezifische „Reiz des Besonderen“, den es sonst bei kaum einer Sinfoniereihe gibt, prägt laut Schwenke auch das neue Programm: Neben weltberühmten Werken von Beethoven über Mozart bis Tschaikowsky gibt es orchestrale Songs von Lady Gaga, Leonard Cohen und hochkarätige Musik aus TV-Filmen, musikalisch-kulinarische Häppchen – und im Mai 2024 das erste Sinfoniekonzert im Rahmen des Jubiläums „250 Jahre Musikverlag André“. „Dessen Archiv mit gut 17.000 Drucken stellt einen international bedeutenden Schatz dar, den wir in einem umfangreichen Themenjahr, bei dem das Konzert eines der wichtigsten Beiträge ist, feiern werden.“

Nach all der kreativen Zusammenstellung im Kopf und am Schreibtisch stellte Dr. Ralph Philipp Ziegler, der künstlerische Leiter des Orchesters, die neue Spielzeit der Classic Lounge kürzlich beim Empfang für Abonnentinnen und Abonnenten im Atrium des Capitols vor. „Das ist immer ein besonders schöner Moment in unserem Stammhaus“, betonte Ziegler vor zahlreichen Gästen. Seine intensive Beschäftigung mit der neuen Spielzeit 2023/24 zeigte sich schon daran, dass er deren Programm auswendig vortrug.

„Das schönste Weihnachtskonzert“ erklingt am 10. Dezember.

Beethoven trifft Netflix – und „Santa Claus“ den „Nussknacker“

Zum Beginn der neuen CCL-Spielzeit steht beim „GlasKlang“ am 8. Oktober Ludwig van Beethovens „Siebte“ im Mittelpunkt – für Ziegler „von den Klangfarben her die vielleicht extravaganteste seiner Sinfonien“. In Kombination mit moderner Musik aus dem Netflix-Krimi „The Glass Onion“ wird der Abend quicklebendig, zumal auch Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-moll mit seiner „unendlich schönen Melodie“ erklingt. Am Pult steht die junge Dirigentin Katharina Müllner, die beim Lichterfest 2022 ihr CSO-Debut gab.

Ein Lieblingsthema des Orchesterleiters prägt die „Sinfonie der Aromen“ am 12. November 2023: Bei erlesenen musikalischen Häppchen rund um Essen & Trinken kommen wohl alle auf den Geschmack. Es gibt Bonbons vom Strauß-Walzer und aus Charlie’s Chocolate Factory, Rossini offeriert „Les Amandes“ und „Les Noisettes“. Verdis Arie „La donna e mobile“ wurde schon für mehrere Lebensmittel-Werbespots gekapert, während die prickelnden Klänge aus Japan neu für das Publikum sein dürften. Das große Champagner-Finale aus Johann Strauß‘ „Fledermaus“ setzt den würdigen Schlusspunkt.

Ganz unbescheiden ist der Adventstermin überschrieben. „Das schönste Weihnachtskonzert“ am 10. Dezember 2023 bietet nicht nur für Offenbach etwas Neues: Das Capitol Symphonie Orchester lässt die unvergleichliche Weihnachtsplatte der Boston Pops unter Arthur Fiedler von 1959 wieder aufleben. „Ihm gelang seinerzeit der Geniestreich, Tschaikowskys „Nussknacker“ als Grundlage mit den bekanntesten US-Weihnachtsliedern zu mischen.“ Eine durchaus ungewöhnliche Idee erwies sich als äußerst gelungen, sodass nun auch „Rudolph the red-nosed reindeer“ und „Santa Claus“ beim „White Christmas“ in Offenbach vorbeischauen.

Waghalsige Szenen mit Buster Keaton 

Im neuen Jahr gastiert traditionell der Stummfilm – und damit nach dem Weihnachtskonzert ein weiterer Publikumsliebling – im Capitol Theater: Am 3. März 2024 ist Buster Keatons „Der General“ zu sehen, eine wahre Geschichte aus den 1920er-Jahren rund um eine gestohlene Dampflok. Der Film steckt laut Ziegler voller Superlative: So führte Keaton alle waghalsigen Stunts selbst aus, und die kurze Szene mit einer brennenden Brücke soll die teuerste der gesamten Stummfilmzeit gewesen sein. Nur die originäre Musik fehlt, also lieferte einmal mehr der Komponist und Dirigent Timothy Brock die zur damaligen Zeit perfekt passenden Klänge. In Offenbach wird Brock nun schon zum dritten Mal am Pult stehen.

Auf den Dirigenten zugeschnitten sind auch die „Silhouetten der Metropolis“ am 14. April 2024: Wayne Marshall setzt die vielfältigen Stücke aus Berlin und New York in Szene. Raffiniert arrangierte Titel von Marlene Dietrich und Lady Gaga treffen auf Musik von Bernstein und Morricone, Kurt Weill und Leonard Cohen. Auch hier darf ein Abstecher in die 1920er-Jahre nicht fehlen, den das Capitol Symphonie Orchester so schätzt: So erklingt unter anderem Meret Beckers „Ein Tag wie Gold“ aus der Erfolgsserie „Babylon Berlin“. Das Kaleidoskop durch die Zeiten erinnert Ziegler an „eine Mischung aus Klassik-Konzert und Bar-Klängen“.

Sinfonischer Auftakt zum Jubiläum „250 Jahre Musikverlag André“

Zum Abschluss wird es lokalpatriotisch, auch wenn die Überschrift „Märchen Königs Musik“ am 12. Mai 2024 nicht so anmutet. Im August 1774 gründete Johann André einen Musikverlag in Offenbach, der zeitweise zu den wichtigsten im gesamten deutschsprachigen Raum zählte. Andrés Sohn gelang 1799 der Coup, Mozarts musikalischen Nachlass aufzukaufen und fast 80 Erstausgaben herauszugeben. „Für uns ist es ein Geschenk und Glück, heute mit diesem Schatz arbeiten zu können“, unterstrich Ziegler.  Zwei „absolute Klassiker“ hat der Kulturamtsleiter für den Auftakt des Jubiläums „250 Jahre Musikverlag André“ ausgesucht: die Ouvertüre aus der „Zauberflöte“ und Mozarts Konzert für Klarinette und Orchester in A-Dur. André druckte auch, als einziger überhaupt, die Sinfonien des heute weitgehend vergessenen Komponisten Asger Hamerik. Seine „Zweite“ ist eine Hommage an den bayerischen Märchenkönig Ludwig II – und führt einen neuen Dirigenten nach Offenbach: Douglas Bostock hat sich darauf spezialisiert, wiederentdeckte Kompositionen auf mehreren Kontinenten als Ersteinspielungen aufzunehmen. So greift auch hier wieder ein Rädchen ins andere, um den „Reiz des Besonderen“ bei der Capitol Classic Lounge am Laufen zu halten.

Das weiß das Publikum zu schätzen: Auch nach Pandemiezeiten betrachten viele Menschen die außergewöhnliche Offenbacher Konzertreihe als ihre musikalische Heimat: „Gut 80 Prozent der bisherigen Abonnentinnen und Abonnenten sind uns in der vergangenen Spielzeit, auch nach den Lockdowns, treu geblieben“, sagt Capitol-Geschäftsführerin Birgit von Hellborn. Damit war etwa die Hälfte der gut 800 Plätze im Capitol fest vergeben. Mit dem Mitte Juni gestarteten Abo-Verkauf hoffen die Verantwortlichen, nun trotz Inflation wieder fast die Vor-Corona-Zahlen zu erreichen.

Unterstützung der Sponsoren als Fundament

Zur Finanzierung des renommierten Kulturangebotes der Capitol Classic Lounge tragen mehrere Sponsoren bei. Neben den Stadtwerken Offenbach, die die CCL seit deren Auftakt 2006 gemeinsam mit der Stadt unterstützen, und dem Kulturfonds als wichtigste Förderer zählen unter anderem auch die EVO, die Sparkasse Offenbach, die Messe Offenbach und die Freunde des Capitol Theaters e.V. zu den Förderern. „Der Verein hat gerade in Pandemiezeiten viel Segensreiches erbracht und die Musikerinnen und Musiker unterstützt“, betonte OB Schwenke. Ihm sei es auch zu verdanken, dass die Capitol Cinema Lounge „Lost World“ vom Mai 2023 einmal in der ARTE-Mediathek zu sehen sein wird.

Der Vorverkauf mit Exklusiv-Platzgarantie für die bisherigen Abonnements läuft noch bis zum 10. Juli, ab 17. Juli sind neue Abonnements zu haben. Beides organisiert das Capitol-Team per E-Mail an infocapitol-onlinede oder unter Telefon 069 / 829002-0. Abonnements für die sechs Konzerte ­– inklusive einem der begehrten Sitzplätze beim Lichterfest 2024 – gibt es zu folgenden Tarifen: Preisgruppe I: 289 €, Preisgruppe II: 239 €, Preisgruppe III: 199 €. Damit sind die Preise trotz Inflation stabil geblieben, und das gilt auch für die Einzelkarten: Sie kosten wie im vergangenen Jahr zwischen 22 und 57 Euro. Jeweils um 10 Prozent ermäßigt sind Schülerinnen und Schüler, Studierende (bis zum 27. Lebensjahr), Inhaberinnen und Inhaber der Ehrenamtscard und Menschen mit Behinderung (ab 80% GdB). Alle Preise verstehen sich inklusive aller Gebühren und RMV-Kombiticket. Der Vorverkauf für die Einzelkarten läuft ab 24. Juli über das OF InfoCenter, Salzgässchen 1, das freitags von 9 bis 14 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr sowie seit 6. Juli auch donnerstags von 13 – bis 18 Uhr geöffnet ist. Karten gibt es auch unter www.frankfurtticket.de und deren Ticket-Hotline 069 / 1340-400 sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Im InfoCenter sind auch die Tickets für das diesjährige Lichterfest erhältlich: Der exklusive Vorverkauf in Offenbach startete dort am 6. Juli. Ab Montag, 10. Juli, gibt es die Karten dann auch an den oben genannten Stellen. Am Samstag, 12. August, verwandelt sich der Büsingpark im Schein von 40.000 Kerzen in eine große Bühne und Flaniermeile. Das Open-Air-Konzert des Capitol Symphonie Orchesters biete zum Lichterfest 2023 einen bunten, wilden und romantischen Abend unter dem Motto „Komm‘ aufs Meer“, kündigte Ziegler an. Von der Ouvertüre aus Wagners „Der Fliegende Holländer“ über „Surfin‘ USA“ der Beach Boys bis zu Sea Shantys wie dem „Wellerman“ will das Programm ordentliche Stimmungs-Wellen schlagen. 


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