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Stadt Offenbach

Haupttribüne im Stadion heißt jetzt Herrmann-Nuber-Tribüne

12.07.2022 – Offenbach ist Fußballstadt, mit Tradition und der großen Hoffnung auch auf zukünftige Erfolge. „Der Bieberer Berg und der OFC. sind für mich definitiv ein wichtiges Stück Identität unserer Stadt“, so Oberbürgermeister und Sportdezernent Dr. Felix Schwenke, der seit seinen Kindheitstagen regelmäßiger Besucher des OFC ist.

Teil der Identität sind neben sportlichen Erfolgen das alte und das neue Stadion, es sind Geschichten und Anekdoten und es sind vor allem Menschen. Kaum eine Person steht dabei so sinnbildlich für das, was Offenbach und die Kickers ausmacht wie Hermann Nuber.  Um seine Lebensleistung und seinen sportlichen sowie menschlichen Beitrag zur Offenbacher Fußballgeschichte zu würdigen, haben Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und O.F.C.-Präsident Joachim Wagner einvernehmlich verabredet, die Haupttribüne am Sonntag, 17. Juli 2022, anlässlich des Freundschaftsspiels gegen den 1. FC Köln in „Hermann-Nuber-Tribüne“ umzubenennen. Die Neuauflage des Pokalfinals von 1970 erschien allen Beteiligten als angemessene Gelegenheit.

Ursprünglich war OFC-Vizepräsident Jörg Briel mit dieser Idee an den Oberbürgermeister herangetreten, der davon sofort begeistert war.

Lebensleistung und Persönlichkeit werden gewürdigt

Dr. Felix Schwenke: „Leider habe ich den „Eisernen Hermann“ nicht mehr als aktiven Spieler sehen können. Aber er steht für Kickers Offenbach wie kaum ein anderer. Mit der Umbenennung würdigen wir seine Lebensleistung und seine Persönlichkeit. Wir erinnern zugleich an wichtige Werte, die Hermann Nuber stets verkörpert hat: Respekt, Ehrlichkeit, Fleiß und Loyalität“. O.F.C. Präsident Wagner ergänzt: „Wir finden es wichtig, solche Würdigungen eng zwischen Stadt und Verein abzusprechen, wie es hier geschehen ist. Ich denke es ist ein wunderbares „Danke“ für sein herausragendes Engagement, das den O.F.C. nicht nur sportlich bereichert, sondern vor allem als Verein mitgeprägt hat. Mit Kickers Offenbach verbindet man leidenschaftliche Emotionen, Solidarität, Werte und auch das Gefühl, Unmögliches möglich zu machen. Dies hat Hermann Nuber wesentlich mitgestaltet.“

Oberbürgermeister Schwenke betont in gleicher Weise: „Offenbach profitiert von Menschen, die sich einsetzen und wichtige Werte kompromisslos leben und weitertragen. Das wirkt auch über das Stadion hinaus in die Stadtgesellschaft. Bodenständig und ehrlich: so ist Hermann Nuber bis heute.“

Kein Spieler blieb den Kickers so treu wie Nuber

Der Offenbacher Hermann Nuber verkörpert wie niemand sonst im Offenbacher „Fußball-Universum“ Gradlinigkeit, Freundschaft, Verlässlichkeit, Loyalität und Verantwortung. Kein Spieler vor oder nach ihm blieb den Kickers so treu. Der heute 86-Jährige spielte von 1946 bis 1971 für seinen Heimatverein, was ihm auch seinen Spitznamen, der „Eiserne Hermann“ einbrachte. 1968 stieg er mit seinen Kickers „endlich“ in die Bundesliga auf und sicherte sich 1968 Platz zwei bei der Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres hinter Franz Beckenbauer. Nach dem Abstieg 1969 beendete er seine Karriere und wurde 1971 noch mal für zwei Spiele reaktiviert - ehe er seine Fußballschuhe dann endgültig an den Nagel hängte.

Die Fans verehren den Ehrenspielführer nicht nur wegen der 164 Tore, die er für die Kickers in 408 Ligaspielen schoss, sondern vor allem für seine Charakterstärke und seine Fähigkeit, Menschen zu begeistern und zu motivieren. Wer eine ehrliche, aber respektvolle Rückmeldung wollte, war stets bei ihm richtig. Diese Eigenschaften kamen ihm auch als Amateur- und Jugendtrainer zugute. So begleitete er Fußballgrößen wie Jimmy Hartwig, Uwe Bein, Oliver Reck und Rudi Völler.

Nuber brennt noch immer für die Kickers

„Noch heute besucht er regelmäßig die Heimspiele der Kickers - häufig mit seinen Freunden und Fußballhelden von damals: Siegfried „Siggi“ Gast und Alfred „Freddy“ Schultheis. Hermann Nuber brennt nach wie vor für seinen Herzensverein,“ weiß auch Andreas Herzog, Geschäftsführer der Stadiongesellschaft Bieberer Berg zu berichten.

„Meiner Generation wurde Hermann Nuber beschrieben als wesentlicher Kopf des immer-wieder-Vorangehens, des Ärmel Hochkrempelns, der Kickers-Schlussviertelstunde und vor allem trotz aller Popularität einfach bescheiden bleiben“, so Dr. Schwenke. „Tatsächlich habe ich ihn auch genauso kennengelernt: unsere erste persönliche Begegnung war 2017 beim Gartenfest der Familie Old. Er sah mich mit seiner Lebenserfahrung unglaublich freundlich an, sagte „Aha, Du wirst hier also der neue OB. Nun, ich bin der Hermann“ und streckte die Hand aus. Nie zuvor habe ich einen solch erfolgreichen Menschen kennengelernt, der dermaßen bodenständig und ohne jedwede Allüren ist. Ich habe höchsten Respekt vor ihm.“

In einem sind sich O.F.C.-Präsident Wagner und Dr. Schwenke einig: „Er ist für uns beide ein echtes Vorbild.“

Benennung nach starken Persönlichkeiten ist Fußball-Tradition

Tribünen nach starken Persönlichkeiten zu benennen, hat im Fußball Tradition. Auch das Stadion am Bieberer Berg ist eng mit der Geschichte des OFC. und seinen Charakteren verbunden. Mit der Umbenennung werden Erinnerungen verewigt und die Werte, die die Namensgeber oder die Namensgeberinnen verkörpern, festgehalten.

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