Zukunft Stadtgrün: „Grünes Ringnetz in der äußeren Kernstadt“
06.12.2017 – Die Stadt Offenbach erhält Fördermittel aus dem Städtebauförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“, um die Grünstrukturen der Stadt aufzuwerten und besser miteinander zu vernetzen.
Mittlerweile liegt auch ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept vor, das 2019 vom Ministerium anerkannt und von den Stadtverordneten am 6. Februar 2020 beschlossen wurde.
Mit den bewilligten Mitteln möchte die Stadt Lücken im Offenbacher Grünnetz schließen. Für die Förderung ausgewählt wurden der historische, parkähnliche Anlagenring aus dem 19. Jahrhundert und der naturnahe Offenbacher Grünring im Süden der Stadt. Sie sind wertvoll für das Stadtklima und bieten Erholung für die Bevölkerung. Gleichzeitig sind sie in Teilen in die Jahre gekommen und nicht durchlässig. In Zukunft sollen der Grünring und der Anlagenring mit gezielten Maßnahmen erweitert, aufgewertet und besser miteinander vernetzt werden.
Integriertes Stadtentwicklungskonzept erarbeitet
Um konkrete und aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Aufwertung und Vernetzung der Grünräume in Offenbach zu entwickeln, haben das Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement und das Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz gemeinsam ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) erarbeitet mit dem Titel „Grünes Ringnetz in der äußeren Kernstadt“.
Das ISEK führt die bereits vorhandenen Konzepte zur Entwicklung der Grün- und Freiräume zusammen, zum Beispiel den Masterplan Offenbach 2030, den landschaftspflegerischen Rahmenplan „Grünring vom Main zum Main“ oder das Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept. Es enthält eine umfassende Analyse der städtebaulichen Gegebenheiten sowie der Grün- und Freiraumstrukturen. Ausgehend von diesen wurden Strategien und konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige Stadt- und Grünentwicklung festgelegt.
Das übergeordnete Ziel ist es, in der äußeren Kernstadt ein grünes Ringnetz (Anlagen- und Grünring sowie Grünradialen) aufzubauen. Dafür sind 20 Maßnahmen vorgesehen. Die Maßnahmen werden entsprechend ihrer Priorisierung und Dringlichkeit nach und nach in der zehnjährigen Programmlaufzeit umgesetzt. Hierzu wurde ein grober Zeitplan entwickelt.
Derzeit werden folgende Projekte bearbeitet: Dreieichpark, Sana-Klinikum Röhrgraben und Kuppenweg, Lückenschluss Waldstraße (die derzeitige Lücke im Grünring soll geschlossen werden), Baumersatzmaßnahmen (Entwicklung eines Konzepts für standort- und klimagerechten Baumschreiben), Herstellung einer Wildnisfläche (eine städtische Grünfläche soll zu einer Wildnisfläche entwickelt werden).
Beispiele Anlagenring und Grünring Offenbach
Sanierung des denkmalgeschützten Wasserbeckens im Dreieichpark und Lückenschluss auf Höhe des Sana-Klinikums
Der historische Anlagenring wird durch seine Parks geprägt. Kleinod im Westen der Stadt ist der denkmalgeschützte Dreieichpark. Mithilfe der Fördermittel aus dem Programm „Zukunft Stadtgrün“ möchte die Stadt ihn sukzessive sanieren; im ersten Schritt soll das defekte Wasserbecken wieder funktionstüchtig gemacht werden. Eine große Chance sieht die Stadt im Zuge der räumlichen Neuordnung des Sana-Klinikums: So soll ein zukünftig frei werdendes Teilstück des Klinikum-Geländes am Starkenburgring erworben werden, um den derzeit unterbrochenen Anlagenring weiterzuführen. Die Umgestaltung soll baldmöglichst folgen.
Grünring Offenbach:
Lückenschluss am Kuppenweg und Renaturierung des Röhrgrabens Der Buchhügel ist der größte zusammenhängende Landschaftsraum im Grünring. Über den Kuppenweg lässt er sich zu Fuß oder mit dem Rad erkunden. Die bisher unvollständige Wegeverbindung soll nach Osten erweitert werden. Auch die Renaturierung von Gewässern ist ausgewiesene Maßnahme. Der Rohrgraben im Süden des Grünrings soll aus seinem engen Kastenbett herausgenommen, naturnah entwickelt und in die offene Landschaft verlagert werden. Zur Vorbereitung beider Maßnahmen muss die Stadt zunächst mithilfe der gewährten Fördermittel Grundstücke erwerben. Insgesamt 7,9 Millionen Euro erhalten hessische Kommunen aus dem Programm „Zukunft Stadtgrün“.
Bürgerbeteiligung und Kosten
Ende 2020 sollen das Programm und die Maßnahmen mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden.
Die Kosten für die geplanten Maßnahmen werden auf 24,6 Millionen Euro geschätzt, davon werden zwei Drittel von Bund und Land übernommen.
Neben „Zukunft Stadtgrün“ erhält die Stadt zusätzlich Fördermittel aus den Programmen Stadtumbau (Ehemalige Farbwerke), Soziale Stadt (Mathildenviertel, Nordend, Südliche Innenstadt / Senefelder Quartier) und Aktive Kernbereiche (Innenstadt).