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Stadt Offenbach

Samson AG stellt Bauantrag für den ersten Bauabschnitt

31.03.2023 – Der Ventilhersteller Samson hat Bauantrag für den ersten Bauabschnitt gestellt. Die Elektronikfertigung soll bereits im Laufe des Jahres 2024 in Betrieb gehen. Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke: „Auf dem Innovationscampus geht es voll im Zeitplan voran.“ Zuvor hat das Biotechnologie-Unternehmen BioSpring weiteren Grund erworben und angekündigt, noch in diesem Jahr mit dem Bau einer ersten Produktionseinheit beginnen zu wollen.

15 Aktenordner umfasst der Bauantrag der Samson AG für den ersten Bauabschnitt auf dem Innovationscampus, den Projektleiter Sven Donner (rechts) im Büro der Offenbacher Bauaufsicht an Fachreferent Hubert Zimmermann übergeben hat.

Im Büro von Hubert Zimmermann in der Offenbacher Bauaufsichtsbehörde reihen sich 15 Aktenordner der Samson AG: Entsprechend umfangreich ist der Bauantrag, den der Frankfurter Hersteller intelligenter Stellventiltechnik für seinen neuen Firmensitz auf dem Offenbacher Innovationscampus gestellt hat. Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß: „Wir sind auf dem Weg, dass Bauanträge in Offenbach auch digital gestellt werden können.“ Unter dem Projektnamen MainChange will der weltweit führende Anbieter von Regelarmaturen, die Unternehmenszentrale der Samson-Gruppe samt Produktion mit rund 2.000 Beschäftigten bis Ende 2026 vom Frankfurter Osthafen auf die andere Mainseite in das 36 Hektar große Gewerbegebiet der Stadt Offenbach verlagern. Dort soll auf einer Fläche von 14,3 Hektar eine hochmoderne „Fabrik in der Stadt“ entstehen.    

Mit über 250 Millionen Euro Investitionsvolumen ist MainChange nicht nur die größte Investition in der 115-jährigen Firmengeschichte, sondern zugleich eine der umfangreichsten Investitionen eines mittelständigen Unternehmens in die industrielle Produktion in Deutschland

Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Widl

Das Projekt habe damit bundesweiten Leuchtturmcharakter für nachhaltiges Wachstum, wettbewerbsfähige Produktion und für die Zukunft ausgerichtete Arbeitswelten. Andreas Widl: „Eine enge Zusammenarbeit mit und Unterstützung von allen interessierten Parteien aus Wirtschaft, Politik, Behörden und Gesellschaft sind Voraussetzung für den Erfolg dieses einzigartigen Zukunftsprojektes im Rhein-Main-Gebiet.“

Daran werde es in Offenbach nicht mangeln, versichert Oberbürgermeister Schwenke. „Samson ist hier hochwillkommen und die Stadt Offenbach wird alles unternehmen, um eine zügige Umsetzung des Bauvorhabens zu gewährleisten.“ Als zentrales Projekt in der gemeinsamen Baugenehmigungsrunde von OB Schwenke, Bürgermeisterin Sabine Groß, Stadtrat Paul-Gerhard Weiß und den beteiligten Fachämtern genießt die Unternehmensansiedlung Priorität.   

Samson rechnet mit einer Baugenehmigung noch im Frühsommer dieses Jahres. Die Verlagerung des Firmensitzes soll schrittweise erfolgen. Den Beginn macht im ersten Bauabschnitt die Produktion von Elektronikkomponenten, die so genannte Stellungsreglerfertigung, mit rund 150 Beschäftigten. Sie soll, so Projektleiter Sven Donner, im August 2024 beginnen. Zug um Zug sollen dann im zweiten Bauabschnitt die mechanische Fertigung und schließlich die Verwaltung nach Offenbach wechseln.

An seinem in über 100 Jahren gewachsenen und von mehreren öffentlichen Straßen durchzogenen Standort im Frankfurter Osthafen sah das Unternehmen keine Wachstumsmöglichkeiten mehr. Auf dem Offenbacher Innovationscampus hingegen steht Samson eine 143.000 Quadratmeter große, zusammenhängende Fläche zur Verfügung. Sie soll zunächst zu 70 Prozent bebaut werden, so Projektleiter Sven Donner. Die neue Fabrik werde nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik entstehen, digitaler, automatisierter und nachhaltiger sein. Ziel sei es, den Material- und Informationsfluss entlang der Wertschöpfungskette zu optimieren und eine optimale Begegnungsstätte für Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und Besuchende zu schaffen.

Darüber hinaus strebt Samson einen optimalen Grad an energetischer Selbstversorgung unter anderem auch durch den Einsatz von Photovoltaik an. Geprüft wird auch die Nutzung von Geothermie. Zudem schaut sich das Unternehmen auch auf dem Wasserstoff- und organischen Energiespeichersektor um. Innerhalb seiner Werksgrenzen will Samson CO2-neutral produzieren. 50 Prozent der Dachflächen sowie auch Fassaden sollen begrünt werden. Darüber hinaus sollen auf dem Firmengelände mehrere Dutzend großkronige Bäume gepflanzt werden.

Die neue Fabrik wird campus-artig in mehrere Bauteile aufgeteilt sein – mit einer klaren Trennung in der Mitte des Areals zwischen Logistik- und Personenströmen. Verkehrsströme laufen komplett entkoppelt: Der Warentransport soll von Osten her über die Kettelerstraße erfolgen, die Mitarbeitenden sollen das Werk aus Richtung Süden von der Mühlheimer Straße aus erreichen. Eine „Mobilitätszentrale“ wird ihnen zu den Auto-Stellplätzen auch eine Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zur Verfügung stellen. Samson setzt überdies auf die gute ÖPNV-Anbindung durch S-Bahn- und Stadtbus-Linien und beabsichtigt, noch mehr Jobtickets anzubieten.                   

„Mit dem Bau der Stellungsreglerfertigung wird jetzt der erste Baustein dieser großen Investitionsentscheidung des Unternehmens sichtbar“, freut sich Daniela Matha, Geschäftsführerin der Stadtwerkegesellschaft INNO Innovationscampus GmbH & Co. KG, die das Gewerbegebiet im Auftrag der Stadt entwickelt. Samson lege ein großes Tempo vor. „Durch die enorm schnelle Vermarktung des Campus sind wir alle stark gefordert. Die rasche Entwicklung des Areals könne nur gelingen, wenn alle Beteiligten eng zusammenarbeiteten. „Ich bin aber überzeugt, dass wir hier auf einem guten Weg sind.“

Alle Infos zum Innovationscampus

  • Stadtentwicklung

    Innovationscampus Offenbach

    Die Einigung mit dem Unternehmen Clariant versetzt die Stadt in die Lage, die größte noch verfügbare zusammenhängende Gewerbefläche in Offenbach selbst zu entwickeln.

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