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Stadt Offenbach

Endspurt am Kaiserlei: Letzte Bauphase mit Sperrung Berliner Straße

25.02.2022

Das Foto zeigt die neue Doppelkreuzung am Kaiserlei und die Strahlenbergerstraße von oben

Das große Verkehrsinfrastrukturprojekt am Kaiserlei wechselt ab Montag, 28. Februar, in die letzte Bauphase. Fertig gebaut wurden bisher die neuen Anschlüsse von der Strahlenbergerstraße an die Autobahn 661 mit den Rampen und den auf vielen Pfählen ruhenden Brückenelementen. Die provisorischen Rampen sind zurück gebaut. Die Strahlenbergerstraße ist komplett erneuert – das erstreckt sich auch auf ein weit verzweigtes Netzwerk an Versorgungsleitungen mit Kabelpaketen, Leerrohren und neuen Stark- und Niederstromleitungen. Die Kaiserleipromenade ist in der letzten Bauphase nur in Teilen für den Verkehr freigegeben, aber insgesamt baulich bereits fertig gestellt.

Neue barrierefreie Bushaltestellen dienen dem öffentlichen Nahverkehr. Im Süden des früheren Kreisels ist die neue Buswendeanlage mit vier Ladestationen für E-Busse als Teil der Energiewende vollendet und in Betrieb. Die neue wegweisende Beschilderung ist fertig montiert. Mit den im Baugebiet neu installierten neun Ampel-Systemen mit Kameras und Sensoren ist ein smarter Verkehrsrechner verbunden. „Mit der smarten Ampeltechnologie – sie beobachtet und steuert den Verkehr abhängig vom Verkehrsaufkommen in den verschiedenen Richtungen – sowie der Trennung des Verkehrs zwischen Frankfurt und Offenbach vom überregionalen Verkehr haben wir eine viel bessere Ausgangslage für den künftigen Verkehr geschaffen“, erläutert Baudezernent Paul-Gerhard Weiß. „Gleichzeitig sind weitere Entwicklungsflächen für Gewerbe entstanden. Ergänzt wird das Angebot schon bald auch durch einen Park im Quartier.“

In den kommenden Wochen startet die Pflanzung von Bäumen entlang der Straßen. 35 Eichen wachsen schon bald westlich und östlich der A 661 an der Strahlenbergerstraße. In deren Verlauf Richtung Frankfurt kommen 69 Linden hinzu. Entlang der Kaiserleipromenade stehen bereits 40 Linden und in der Strahlenbergerstraße 15 Platanen. „Mit dem Frühling wird es grüner im Kaiserlei und damit attraktiver für die Menschen“, so Stadtrat Paul-Gerhard Weiß. „Bis zum Sommer brauchen wir jetzt noch einmal etwas Geduld für die notwendigen Arbeiten an der Berliner Straße auf Höhe der Hausnummern 300 bis 312. Doch das ist der Endspurt und die meisten Verkehrsteilnehmer fahren schon auf neu ausgebauten Straßen und Radwegen oder nutzen die neu angelegten Gehwege.“ Für kommende private Bauprojekte wurde bereits die Verkehrsanbindung an die A 661 mit angelegt.

Geplant wurde das Projekt des Kaiserlei-Umbaus bis Anfang 2016. Baubeginn war 2017. Danach haben sich sowohl bei der Stadt Offenbach als auch bei den Versorgern mit Wasser, Gas, Strom, Fernwärme, Telekommunikation und Abwasser neue Anforderungen an das Bauprojekt ergeben. So waren neu geplante Leitungspakete in die Bau-Abläufe zu integrieren und neue Ampel-Anlagen mit einzuplanen, die in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehen waren. Das ging mit einem hohen Abstimmungsbedarf bei allen Beteiligten einher. Verträge mit Ingenieurbüro, Projektsteuerung und Sicherheits- und Gesundheitskoordination mussten verlängert werden.

Ab dem 28. Februar 2022 werden in der Berliner Straße die Fahrbahn und die Rad- bzw. Gehwege grundhaft erneuert. Zu diesem Zweck wird die Berliner Straße in Höhe der Hausnummern 300 bis 312 voll gesperrt. Die Zufahrt zu den vorgenannten Grundstücken und die Ausfahrt von den Grundstücken ist nur noch aus beziehungsweise nach Westen möglich, hierfür wird eine provisorische Überfahrt über den öffentlichen Parkplatz hergestellt. Die Zuwegungen zu den Häusern Nr. 282 bis einschließlich 296 sind von der Sperrung in der Berliner Straße nicht betroffen und können über den Max-Willner-Platz aus Osten kommend erreicht werden.

Mit dem Abschluss dieser Arbeiten wird im Sommer 2022 gerechnet.

Neukalkulation der Kosten

Die ursprünglich veranschlagten Kosten waren auf eine Bauzeit von drei Jahren ausgelegt. Entsprechend wurden alle Kosten von Dienstleistern und Materialien für diese Zeit kalkuliert. Die verlängerte Bauzeit hat – neben anderen Gründen – zu einer Steigerung der Kosten bei Ausführungsplanungen und Umplanungen, Sicherheitsprüfungen und anderen Dienstleistungen geführt. Dazu kamen nicht einkalkulierte Kosten durch neue Anforderungen, die deutlich nach der Planung des Projekts und zu großen Teilen erst nach Beginn der Bauarbeiten hinzukamen. Neben einer neuen Starkstromleitung in einem großen Kabelpaket gab es mehrere Versorger mit Bedarf an neuen Kabeln, Rohren und Leitungen im Baugebiet. Das liegt unter anderem am Wachstum der Gewerbegebiete im Kaiserlei, aber auch an der notwendigen Modernisierung der Infrastruktur im Zuge der sowieso geöffneten Straßen. Die Verschiebungen in den Abläufen auf der Baustelle führten immer wieder dazu, dass Bauarbeiten in schlechter geeigneten Jahreszeiten durchgeführt werden mussten, als ursprünglich geplant. „Natürlich sind zusätzliche Kosten durch die längere Bauzeit und die benannten Gründe für Verzögerungen entstanden, aber auch mit den im Baubereich gestiegenen Baukosten und durch Stellen mit nicht tragfähigem Boden, die ausgetauscht werden mussten – oder zum Beispiel der Aushub, der eigentlich wieder eingebaut werden sollte, dann aber als Altlast entsorgt werden musste.“ Zusätzlich waren umfangreichere Verkehrssicherungsmaßnahmen erforderlich als kalkuliert.

Von den Gesamtkosten konnten durch das Nachforderungsmanagement Kosten in Höhe von rund 3 Millionen Euro vermieden werden. Die zuletzt mit einem Puffer für Unvorhergesehenes versehenen bewilligten Mittel sind weitgehend aufgebraucht. Da regelmäßig Abschlagszahlungen an die Baufirmen geleistet werden müssen, hat der Magistrat in seiner letzten Sitzung eine Erhöhung des Gesamtvolumens auf 60 Millionen Euro zugestimmt. Darin sind Mehrkosten von rund 7,5 Millionen Euro enthalten. Der städtische Anteil erhöht sich um 2 Millionen auf insgesamt 10 Millionen Euro. Einen Teil der Mehrkosten erhält die Stadt für die Bauarbeiten, welche für Dritte wie zum Beispiel Versorger übernommen wurden, sowie durch Straßenbeiträge zurück. Alle zuwendungsfähigen Kosten werden mit Antrag auf Erhöhung der Fördermittel auch an das Land und den Bund weitergeleitet.

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