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Stadt Offenbach

FzOF: Was geht? Unterwegs im Nordend mit Zijad Dolicanin

29.04.2022

Nur wenn ich mich beteilige, kann ich auch etwas ändern

Zijad Dolicanin

Schöffe, Stadtverordneter, Vereinsvorstand – das sind nur einige Ehrenämter, die Zijad Dolicanin innehat. „Nur wenn ich mich beteilige, kann ich auch etwas ändern“, ist seine Überzeugung. Beim Spaziergang „Ich zeig dir meine Stadt“ zeigte Zijad Dolicanin auf Einladung des Freiwilligenzentrums sein Nordend und erzählte dabei viel über seine Jugend und sein Leben in Offenbach.

Start der Tour war beim Verein Vair e.V. in der Berliner Straße, den Zijad Dolicanin 2019 mitbegründet hat. Die Vereinsmitglieder sind Offenbacher mit Zuwanderungsgeschichte, die die Chancengleichheit und Teilhabe von jungen Menschen fördern möchten. „Denn die Geschichte wiederholt sich: noch immer gibt es zu wenig Potentialförderung von jungen Menschen.“

Zijad Dolicanin ist in Offenbach mit fünf Geschwistern in einer Dreizimmerwohnung in der Lilistraße aufgewachsen, die Eltern kamen als Gastarbeiter aus Jugoslawien. Mit 13 Jahren wurde das Jugendzentrum Nordend ein wichtiger Ort für ihn – der zweite Stopp der Tour. Dort war Sozialarbeiter Wolfgang Malik eine prägende Persönlichkeit. Er gab den Jugendlichen Orientierung, Aufmerksamkeit und Raum für Entfaltung. Inzwischen leitet Tarik Moufid das JUZ mit offener Jugendarbeit und unter Mitwirkung der Jugendlichen – wie schon vor 20 Jahren mit Zijad Dolicanin. Trotz Renovierung sind Deckenhaken für Boxsäcke noch vorhanden, ist das JUZ Nordend mit dem Boxprojekt BC-Nordend von 2003 doch die Gründungsstätte des Boxclubs. Hier hat Zijad Dolicanin seine Boxleidenschaft entdeckt, die er ihn bis zum Hessenmeister im Schwergewicht führte.

Auf dem Weg zum Boxclub ging es vorbei am Hafenspielplatz. Dieser ist im Gutsche-Park, bei den Jugendlichen nur „Gucci-Park“ genannt. Beim Boxclub traf die Gruppe nun auf Wolfgang Malik, der das Boxprojekt als Verein weiterführte, damit die Jugendlichen aus dem JUZ auch bei Meisterschaften teilnehmen konnten. Wenn die Noten nicht stimmen, ist Nachhilfe und nicht Training angesagt. Bei dem bundesweit anerkannten Gewaltpräventions- und Integrationsprojekt werden den Jugendlichen durch das Boxen Respekt, Disziplin, Pünktlichkeit und Verantwortung vermittelt.

Während noch im Boxring ein Training stattfand, trugen Mitglieder des Boxclubs Inventar zu einem Container. „In einigen Tagen beginnt der Abriss dieser Halle auf Zeit. Doch wir können uns jetzt schon auf die neue Trainingsstätte an gleicher Stelle freuen, im Erdgeschoss des entstehenden Bürohauses. Auch steht der Name bereits fest: „Rockywood“, freut sich Wolfgang Malik über die Perspektive des Boxclubs. Mit den Eindrücken ging es für die Gruppe weiter zum letzten Stopp der Tour, der OF-OF-Cafébar zur kleinen Stärkung. Zijad Dolicanin schätzt das Café als Ort der gelebten Vielfalt.

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