Besuch der Bundesministerin Lisa Paus in der Kita Bismarckstraße
18.08.2023
Da staunten die Kinder der städtischen Kita in der Bismarckstraße nicht schlecht, dass sie Besuch aus Berlin erhielten. Bei ihrer Sommertour machte Familienministerin Lisa Paus Station in dieser Innenstadt-Kita des Eigenbetriebs Kindertagesstätten Offenbach (EKO), um mit dem Fachpersonal über das Angebot der Sprach-Kita, den Ausbau der Kinderbetreuung in Offenbach, die Qualität der Kitas und die Herausforderung, Fachkräfte zu gewinnen, persönlich ins Gespräch zu kommen.
Bei einem Rundgang durch die Kita informierten die Erzieherinnen über die Bildungsangebote der Einrichtung insbesondere im Bereich der Sprach-Kita. Anschaulich wurde dies durch die Lernmaterialien, die den Kindern dort zur Verfügung stehen. Dazu zählen unter anderem klassische Kinderbücher, Tablets und ein elektronischer Stift, der zum Vorlesen oder zum Aufsprechen eigener Texte genutzt wird. Der Umgang mit den Tablets, die vom Bund finanziert wurden, lernen die Kinder spielerisch, indem sie beispielsweise Bastelanleitungen abrufen. Die Ministerin sprach dabei auch mit der Leiterin der Kita, Linda Witthöft, über die unterschiedlichen Ausbildungsformate für das pädagogische Personal.
Die Bundesministerin zeigte sich beeindruckt vom großen Engagement der Kita, die die Kinder beim Spracherwerb und beim Übergang von der Kita zur Schule unterstützt. „Die Bildung und Förderung der Sprache von klein auf ist grundlegend für ein chancengerechtes Aufwachsen. Die Kita ist dafür enorm wichtig, schließlich ist sie die erste Bildungseinrichtung jenseits der Familie: Sie legt den Grundstein für den weiteren Bildungs- und Lebensweg. Mich hat beeindruckt, wie sich die Kita Bismarckstraße durch das Bundesprogramm ,Sprach-Kitas‘ entwickelt hat und welche Möglichkeiten sprachlicher Bildung Kinder dort erhalten“, so Paus. Sie dankte allen, die sich dafür eingesetzt und für die Umsetzung gesorgt haben.
Sprachangebote der Kitas sind sehr wichtig
Den Besuch der Ministerin nutzten Bürgermeisterin Sabine Groß und der Hessische Staatsminister Tarek Al-Wazir, um vor Ort über die Fortführung des zu Ende gegangenen Bundesprogramms der Sprach-Kitas und allgemein über die Sprachförderung in der Kita zu sprechen. „In Offenbach und gerade in der Innenstadt sind die Sprachangebote der Kitas sehr wichtig, damit die Kinder gut auf die Schule vorbereitet werden und damit sie sich in ihrem Alltag in Offenbach gut ausdrücken können“, erläuterte Bürgermeisterin Groß und betonte: „Der EKO engagiert sich hierfür seit vielen Jahren und nimmt seit 2016 am Programm Sprach-Kitas teil.“ Zunächst beteiligten sich 15 städtische Kitas daran, seit 2021 sind es sogar 24 der insgesamt 29 städtischen Einrichtungen. Von einem Erfolgsprogramm spricht deshalb Bürgermeisterin Groß, die das Projekt immer unterstützt hat: „Wir wissen um die Bedeutung und die Notwendigkeit, dass Kinder in den Kitas die deutsche Sprache erlernen. Von den 1.434 Kindern in Offenbach, die nach den Ferien mit der Schule starten, verfügen nur 67 Prozent über ein altersgerechtes Sprachniveau. Etwa ein Drittel der vom Gesundheitsamt getesteten Kinder, haben Probleme mit dem Satzbau und der Grammatik. Deshalb ist es für die Offenbacher Kinder so wichtig, dass die Stadt weiterhin an dem Programm teilnehmen kann und hierfür die finanzielle Förderung erhält.“
20 zusätzliche Sprachfachkräfte arbeiten dank des Angebots der Sprach-Kita direkt in den Einrichtungen. Pro Halbtagskraft erhält die Stadt 25.000 Euro aus dem Förderprogramm. Weiterhin fließen Fördermittel für eine zusätzliche Fachberaterin, die den Einsatz koordiniert und immer wieder Qualifizierungsangebote durchführt, um eine optimale Umsetzung des Programms sicherzustellen. Laut Staatsminister Al-Wazir wird das Programm nach dem Ablauf der Finanzierung durch den Bund seit Juli 2023 vom Land Hessen bis zumindest Ende 2024 weiter gefördert.
Das Leitungsteam der Kita Bismarckstraße, Linda Witthöft und ihre Kollegin Senay Öztürk, überzeugten mit ihren Beschreibungen und Erklärungen, was die Kinder alles bereits lernen konnten und wie spielerisch Angebote eingeführt werden, um bei den Kleinsten Lust und Freude beim Lernen der deutschen Sprache zu wecken. Zum Abschluss stellte Ministerin Paus mit den Kita-Kindern Flüssigkeit für Seifenblasen her, die natürlich auch gleich getestet wurde. Sie hinterließ der Einrichtung außerdem eine Box mit Spiel- und Lernmöglichkeiten von der Lupe bis hin zu Büchern. „Dass die Familienministerin eine Kita in der Offenbacher Innenstadt für ihren Besuch ausgewählt hat, unterstreicht die Wertschätzung, die die Erzieherinnen und Erzieher in Offenbach für ihre alltägliche Arbeit verdient haben. Damit hat Bundesministerin Paus auch die politische Bedeutung dieses Themas deutlich gemacht“, so Bürgermeisterin Groß.
Hintergrund:
Die Kita Bismarckstraße wird als Sprach-Kita vom Land Hessen aus Bundesmitteln des KiTa-Qualitätsgesetzes gefördert. Dort kommen Kinder mit den unterschiedlichsten Muttersprachen zusammen und werden mit verschiedenen pädagogischen Konzepten spielerisch an das Erlernen der deutschen Sprache herangeführt. Die integrative Einrichtung verfügt über 125 Plätze in fünf Gruppen und ist montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr geöffnet.