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Stadt Offenbach

Städtische Kitas empfahlen sich beim Boys`Day beim männlichen Nachwuchs

05.05.2022

Varad Purandare erhielt von Erzieher Jonas Schweikart in der Kita Hafenallee (27) einen ersten Einblick in die pädagogische Arbeit.

27 Jungs konnten am vergangenen Donnerstag, 28. April 2022, einen Tag lang in den städtischen Kitas des Eigenbetrieb Kindertagesstätten Offenbach (EKO) den Arbeitsalltag von Fachkräften in den Einrichtungen kennenlernen. Einer von ihnen war Varad Purandare, der Erzieher Jonas Schweikart in der Kita Hafenallee (27) bei der pädagogischen Arbeit begleitete. Schweikart ist in dem Beruf eher eine Ausnahme, denn nach wie vor beträgt der Anteil der Erzieherinnen in Kindertagesstätten und Betreuungseinrichtungen im Bundesdurchschnitt mehr als 90 Prozent. Anja Engelhorn, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des EKO, sieht die Ursache dieser Verteilung in gesellschaftlichen Geschlechterklischees und damit verbundene Rollen: „Noch immer gibt es die Vorstellung, dass Fürsorge, Bildung und Erziehung Eigenschaften von Frauen sind. Aber es sind Aufgaben, die in der Gesellschaft von allen Menschen übernommen werden können und sollen.“ Deshalb wird in den Kitas des EKO bewusst ein anderes Modell gelebt und es lernen schon die Jüngsten, dass Rollenbilder nur Bilder sind und der Möglichkeitshorizont der Kinder viel weiter ist. „Der Boys` Day ist damit nicht nur ein Angebot an junge Menschen in der beruflichen Orientierung“, erklärt Engelhorn, „sondern fügt sich ein in unseren pädagogischen Auftrag.“</p>
<p>Denn während es für Mädchen ein logischer Schuss zu sein scheint als Fachkraft in der Kita zu arbeiten, findet dieser Beruf in der Auswahl der Jungen schlicht nicht statt. „Der Boys` Day soll Jungen, ähnlich wie der Girls´Day bei Mädchen, in der beruflichen Orientierungsphase den Horizont erweitern und damit aktiv gesellschaftliche Rollen- und Geschlechterklischees aufbrechen“, unterstreicht Bürgermeisterin und Kinder- und Jugenddezernentin Sabine Groß. Anders als in klassisch männlich dominierten Branchen und Berufen geht es bei den sogenannten Frauenberufen immer auch um Aufwertung des Berufs sowie um eine Anerkennung dieser gesellschaftlich relevanten Arbeit. Dies habe die Corona-Pandemie deutlich gezeigt, so Groß weiter.</p>
<p><br />„Im EKO sind wir davon überzeugt“, so EKO-Betriebsleiter Roberto Priore, „dass es nicht vom Geschlecht abhängt, ob Menschen Kinder gut und liebevoll begleiten können. Wir wollen Neugier für diesen Beruf wecken, aber auch für unsere Einrichtungen interessieren und damit alle Geschlechter, nicht nur Männer oder Frauen, ansprechen und für diesen Beruf begeistern.“



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