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Stadt Offenbach

EKO wirbt über das „Project Incoming“ Fachkräfte aus EU-Ländern an

26.04.2023

Erzieherin Lucia Bursich (rechts im Bild) mit Pädagogischer Bereichsleitung Andrea Fröhlich nach dem Abschlussgespräch zur absolvierten Hospitation in den EKO-Kitas.

Der Eigenbetrieb Kindertagesstätten Offenbach (EKO) wirbt über das „Project Incoming“ Fachkräfte für die städtischen Kitas an. Das Projekt, dessen Laufzeit circa 1,5 Jahre beträgt, wurde in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Personalservices (ZAV) der Agentur für Arbeit aufgesetzt. Nun sind die ersten Anwerbenden in Offenbach angekommen.

„Um dem Fachkräftemangel in Offenbachs Kindertagesstätten entgegenzuwirken, geht der EKO unterschiedliche Wege. Einer ist die Anwerbung von Fachkräften aus dem EU-Ausland“

Bürgermeisterin Sabine Groß

Dort finden regelmäßig Rekrutierungsveranstaltungen statt und es werden Vermittlungsprogramme mit den Trägern, Kammern und Verbänden vor Ort entwickelt. Über EURES (European Employment Services), dem Netz zur Förderung der beruflichen Mobilität zwischen Deutschland und anderen europäischen Staaten, erfolgt die praktische Umsetzung.

Eine dieser Fachkräfte ist Lucia Bursich aus Alicante, die im April in drei Offenbacher Kitas hospitiert hat. Die in Spanien ausgebildete Erzieherin hatte bereits 2015 ihre Au-Pair-Zeit in Deutschland verbracht, damals in Lübeck. Nun möchte sie zurückkehren und hat sich Offenbach als neue Wirkungsstätte ausgesucht. Hier gefalle es ihr sehr gut, sagte sie. Besonders das Büsingpalais, das neobarocke Gebäude im Herzen Offenbachs, hat sie in ihren ersten Tagen beeindruckt. Hierhin sowie ins neue Hafenviertel führte unter anderem ein Ausflug mit der pädagogischen Bereichsleitung Andrea Fröhlich, die mit den Fachkräften eine kleine Führung durch die Innenstadt machte. Neben den kurzweiligen Freizeitaktivitäten kam aber auch der fachliche Austausch nicht zu kurz und alle Anwerberinnen bekamen vom EKO den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) überreicht. „Die Begleitung eines solchen Projektes ist sehr zeitintensiv“, berichtet Andrea Fröhlich. „Aber vor allem sind es sehr schöne und persönliche Begegnungen mit den Fachkräften, die sich für den EKO interessieren und die hoffentlich dann bald in unserem Betrieb ihre Arbeit beginnen.“

In den Kitas wurde Lucia Bursich herzlich aufgenommen und konnte schon einen ersten Eindruck des Alltags in einer Kita gewinnen. „Der Tagesablauf in deutschen Kitas scheint recht frei gestaltbar zu sein. In Spanien sind die Kitas strukturell eher schulisch aufgebaut.“, berichtet sie. In den EKO-Kitas wird hingegen von Bildung als einem sozialen Prozess ausgegangen, an dessen Gestaltung alle, sprich Fachkräfte, Kinder und deren Familien aktiv beteiligt sind. Die Umgewöhnung auf die neuen Strukturen falle Lucia Bursich aber leicht, sagt sie. Um noch besser vorbereitet zu sein, hatte sie Anfang dieses Jahres einen Auffrischungssprachkurs belegt, weil ihr Deutsch in den letzten Jahren ein wenig eingerostet war. In Offenbach hat sie die Chance genutzt, beim Bücherstand der Stadtbibliothek ein paar deutsche Romane und Kinderbücher zu kaufen, um auch auf diese Weise die Sprache aufzubessern.

Der EKO freut sich darüber, dass dieses Projekt so gut anläuft. „Die Hospitationen wurden sowohl von den Bewerberinnen als auch von den Kitas als gelungen bezeichnet“, so Offenbachs Bürgermeisterin Sabine Groß. „Der nächste Schritt ist dann ab Sommer 2023 die Einreise samt Wohnungsfindung, die Anerkennung der Ausbildung und weitere Sprachkurse. Wichtig ist, dass wir die Fachkräfte nun weiterhin gut begleiten, so dass sie auch dauerhaft in Offenbach Wurzeln schlagen können.“



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